Nr. 45.
HEIDELBERGER
1865.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Erzlagerstätten im Banat und in Serbien. Beschrieben von Beruh,
von Cotta, Professor der Geognosie an der k. Bergakademie
zu Freiberg. Mit 26 Holzschnitten und einer chromo-lithogr.
Tafel. Wien 1865. W. Braumüller> k. k. Hofbuchhändler.
S. 108.
Seit einer Reihe von Jahren beschäftigt sich B. v. Cotta
hauptsächlich mit der Untersuchung und Vergleichung der Erzlager-
stätten verschiedener Länder und hat zu diesem Zweck nicht wenige
Erzreviere besucht, um durch Selbstanschauung sich noch näher zu
belehren. Im Sommer 1863 unternahm v. Cotta eine Reise in
das Banat, welche wegen der Fortsetzung der Erzlagerstätten-
Zone noch nach Serbien ausgedehnt wurde. Die Forschungen von
Cotta’s haben aber nicht allein in Bezug auf die Erzlagerstätten
des Banats interessante Resultate geliefert, sondern auch hinsicht-
lich der mit denselben verbundenen Eruptivgesteine.
Es lässt sich durch das ganze Banat und von da nach Ungarn
und Serbien, eine, von Süd nach Nord laufende, 30 bis 40 Meilen
lange Zone von Eruptivgesteinen verfolgen, welche von jüngerem
Alter sind, als die Schichten der Jura- und wohl auch der Kreide-
Formation, da sie solche mehrfach durchbrochen und stark ver-
ändert haben. Die petrographische Beschaffenheit dieser Eruptiv-
gesteine, ihre Zusammensetzung und Structur ist sehr verschieden;
sie wurden zeither bald als Syenite, bald als Granite bezeichnet,
obwohl sie keines von beiden. Sie nähern sich am meisten der-
jenigen Abänderung des Diorit. welche Br eit haupt als Timazit
bezeichnet hat (nach dem Vorkommen an den Gehängen des Timaz
im östlichen Serbien). Sie bestehen nämlich aus einem klinokla-
klastischen Feldspath (wohl meist Oligoklas), aus Hornblende, Glim-
mer und zuweilen noch Quarz. Von unwesentlichen Gemengtheilen
enthalten sie besonders 'Magneteisen, Titanit und Epidot. Die
Grundmasse ist bald dicht, bald feinkörnig. Der Kieselsäure-Gehalt
der Masse schwankt zwischen 67,4 und 54,8 mit verschiedenen
mittleren Werthen, so dass also ein Uebergang von sauren zu ba-
sischen Gebilden statt findet. Cotta fasst alle diese Gesteine,
weil sie geologisch zusammengehören und nur Modificationen einer
Eruptivmasse sind, unter dem Namen Banatit zusammen. Geolo-
gisch stehen wohl die Banatite dem Timazit am nächsten, der in
Serbien, Ungarn und Siebenbürgen sehr verbreitet, häufig von Erz-
lagerstätten begleitet ist und wo er mit älteren Tertiärbildungen
in Berührung tritt, solche durchsetzt.
LVIIL Jahrg. 9. Heft.
45
HEIDELBERGER
1865.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Erzlagerstätten im Banat und in Serbien. Beschrieben von Beruh,
von Cotta, Professor der Geognosie an der k. Bergakademie
zu Freiberg. Mit 26 Holzschnitten und einer chromo-lithogr.
Tafel. Wien 1865. W. Braumüller> k. k. Hofbuchhändler.
S. 108.
Seit einer Reihe von Jahren beschäftigt sich B. v. Cotta
hauptsächlich mit der Untersuchung und Vergleichung der Erzlager-
stätten verschiedener Länder und hat zu diesem Zweck nicht wenige
Erzreviere besucht, um durch Selbstanschauung sich noch näher zu
belehren. Im Sommer 1863 unternahm v. Cotta eine Reise in
das Banat, welche wegen der Fortsetzung der Erzlagerstätten-
Zone noch nach Serbien ausgedehnt wurde. Die Forschungen von
Cotta’s haben aber nicht allein in Bezug auf die Erzlagerstätten
des Banats interessante Resultate geliefert, sondern auch hinsicht-
lich der mit denselben verbundenen Eruptivgesteine.
Es lässt sich durch das ganze Banat und von da nach Ungarn
und Serbien, eine, von Süd nach Nord laufende, 30 bis 40 Meilen
lange Zone von Eruptivgesteinen verfolgen, welche von jüngerem
Alter sind, als die Schichten der Jura- und wohl auch der Kreide-
Formation, da sie solche mehrfach durchbrochen und stark ver-
ändert haben. Die petrographische Beschaffenheit dieser Eruptiv-
gesteine, ihre Zusammensetzung und Structur ist sehr verschieden;
sie wurden zeither bald als Syenite, bald als Granite bezeichnet,
obwohl sie keines von beiden. Sie nähern sich am meisten der-
jenigen Abänderung des Diorit. welche Br eit haupt als Timazit
bezeichnet hat (nach dem Vorkommen an den Gehängen des Timaz
im östlichen Serbien). Sie bestehen nämlich aus einem klinokla-
klastischen Feldspath (wohl meist Oligoklas), aus Hornblende, Glim-
mer und zuweilen noch Quarz. Von unwesentlichen Gemengtheilen
enthalten sie besonders 'Magneteisen, Titanit und Epidot. Die
Grundmasse ist bald dicht, bald feinkörnig. Der Kieselsäure-Gehalt
der Masse schwankt zwischen 67,4 und 54,8 mit verschiedenen
mittleren Werthen, so dass also ein Uebergang von sauren zu ba-
sischen Gebilden statt findet. Cotta fasst alle diese Gesteine,
weil sie geologisch zusammengehören und nur Modificationen einer
Eruptivmasse sind, unter dem Namen Banatit zusammen. Geolo-
gisch stehen wohl die Banatite dem Timazit am nächsten, der in
Serbien, Ungarn und Siebenbürgen sehr verbreitet, häufig von Erz-
lagerstätten begleitet ist und wo er mit älteren Tertiärbildungen
in Berührung tritt, solche durchsetzt.
LVIIL Jahrg. 9. Heft.
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