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Nr. 52.

HEIDELBERGER

1865.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Briot: Essais sur la theorie de la Ruiniere.

(Schluss.)

Ist also die Axe des Krystalls die der x, so muss b = c, also

wegen a -|- b c = 0 :

b — c — — —. Führt man dies in die frü-

hem Formeln ein, so ergibt sich, dass für eine ebene Welle, deren
Normale mit der optischen Axe zusammenfällt, das Licht unpola-
risirt ist. Im allgemeinen Falle erhält man drei Schwingungen,
von denen die eine in der Geraden vor sich geht, welche die
Durchschnittslinie der Wellebene und einer auf der Axe senkrechten

Ebene ist — also genau transversal — ; die zweite einen kleinen
Winkel mit der Wellebene macht, und die dritte fast senkrecht zu
letzterer ist. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit ω der ersten Schwin-
gung ist gegeben durch ω2 — g h — (g4~3h -(- 21) a-]-3 (g-|- 2 h-|-1)
a a2 (wo a, ß, γ die Cosinus der Winkel sind, welche die Normale an
die Welle mit den Axen macht und die x-Axe die optische ist); die
der fast transversalen durch co2 = g-j~h— (g — 1) a3 (g-j-h)
a aa. Eine, so lehrt die Erfahrung, ist konstant für alle Richtungen.
Sollte es letztere sein , so müsste g -|- h = 0 sein , was unzulässig
ist, da im isotropen Medium sonst die Fortpflanzungsgeschwindig-
keit Null wäre; damit die erstere es sei, muss g —j—2h —|—1 = 0,
was somit nöthig ist. Dies ist der gewöhnliche Strahl der
Physiker. Da man Polarisations-Ebene die Ebene nennt,
welche durch die optische Axe senkrecht zur Wellebene gelegt ist,
so ist also die Schwingungsrichtung dieses Strahls
senkrecht zur Polarisationsebene, Setzen wir, wie früher,
F (r) — -L-, so ist g 2 h -|-1 = ——g, g0 dass ja diese
r oo

Grösse Null sein soll, n=4 oder — 6 sein muss. Ersteres kann
nicht angenommen werden, weil sonst die transversalen Schwingun-
gen nicht sich fortpflanzen würden; bleibt also n = 6, und g nega-
tiv, d. h. ε negativ, oder die Aethertheilchen stossen sich ab mit
einer Kraft, welche der 6le" Potenz der Entfernung umgekehrt pro-
portional ist. Die Wellenfläche u. s. w. für Krystalle mit zwei
optischen Axen wird kurz abgeleitet uud dann zur Lichtzer-
streuung übergegangen.
Cauchy erklärt dieselbe aus einer weiter getriebenen Näherung
und findet für die Fortpflanzung ω der Elementarwellen: ca2 = g
i , ε g’+h1 6 —n
, + h-4—k ’ wo’ wenn wieder F(r)=—:—-— =-— g\
LVIII. Jahrg. 11. Heft. 52
 
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