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Urlichs: Vindlciae Plinianae.

dass die ausgelassene Zeile an den Rand geschrieben war und dann
an einer unrechten Stelle eingesetzt wurde. — Misslicher steht es
mit der vorgeschlagenen Umstellung 16, 159, durchweiche bewirkt
werden soll, dass ipso auf das vorausgegangene hamo bezogen wer-
den kann. In den Worten calamis spicula addunt irrevocabili hamo
noxia geht ja doch wohl hamo auf die Pfeilspitze, während fitque
et ex ipso telum aliud fracto in vulneribus auf das Schilfrohr gehn
muss; wir werden also eine constructio κατά θύνεΰίν in Bezug auf
das vorhergehende calamis annehmen müssen, wie sie bei Plinius
so oft vorkommen. Der Sinn gewinnt auch nicht dadurch, wenn
in Folge der Umstellung erst angegeben wird, dass der Tod durch
Hinzufügung einer Schwinge beschleunigt und dann erst, dass man
eiserne Spitzen an das Rohr macht. — Die Versetzung des Wor-
tes nascens hinter sub ipsa coma 16, 167 wegen 20, 241, möchte
nicht unumgänglich nothwendig sein, da sich hier ex cortice (nicht,
wie dort, in c.) wohl auch an das entfernte in Italia (oder Ga-
latia) nascens anschliessen kann, wenn man nach palustris das
Komma weglässt, was in meiner Ausgabe bereits geschehen ist.
16, 174 soll von den Erlen geschrieben werden: licet .. in tutelam
ruris excubent in aqua satae d e n s i u s caesaeque innumero herede
prosint, weil sich densius nicht mit caesaeque, hinter dem es in
den Handschriften steht, verbinden liesse; allein kann es nicht in
dem Sinne von densius renascentes, wofür innumero herede dasteht,
auf prosint bezogen werden? — Der schwierigen Stelle 17, 41,
die bei Sillig lautet: Contra in Byzacio Africae illum . . campum
nullis, cum siccus est, arabilem tauris post imbres vili asello et a
parte altera iugi anu vomerem trahente vidimus scindi, und die
von mir, da es doch gar zu unglaublich ist, dass ein Esel und eine
alte Frau an einem Joche ziehen sollen, so abgeändert worden ist,
dass ich aus der Lesart der Handschriften iungi das Adjectivum
iniugi gemacht habe, so dass iniugis anus eine alte Kuh wäre, die
nicht an das Ziehen gewöhnt ist, sucht U. so beizukommen, dass
er schreibt: post imbres vili asello vomerem trahente vidimus
scindi et a parte altera iungi anum. Meiner Conjectur macht er
das Compliment: qua coniectura nullam omnino novi infeliciorem,
und führt dreierlei dagegen an: 1) dass iniugis sonst bei PI, nicht
vorkomme, 2) dass man eine Kuh nicht anus nennen könne, 3) dass
eine iniugis vacca nicht am Joche sein könne. Ich gestehe, dass
ich meine Conjectur gern gegen eine bessere vertauschen würde,
bedaure aber diese nicht in der Aenderung U.’s zu finden. Von den
drei gegen die meinige vorgebrachten Gründen ist nur der mittlere
einigermassen stichhaltig, und er hat mich allerdings auch bedenk-
lich gemacht; doch glaubte ich in der Zusammenstellung mit in-
iugis, dessen Erklärung bei Festus lautet: iniuges boves qui sub
iugo non fuerint (was, beiläufig gesagt, doch nicht hindert, dass
man einmal versucht sie anzuspannen) und wegen des vorausgehen-
den tauris eine solche Deutung wagen zu dürfen, da ja PI. in dem-
selben Buche §. 35 sagt: est enim quaedam non aetate, sed natura
 
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