158 Rauchbar: Leben u. Thaten des Fürsten Georg von Waldeck.
die ganze Anlage überhaupt ausgegangen, sondern vielmehr von
dem gesetzt worden ist, welcher aus den Reden des Apulejus diese
Excerpte gemacht und in der Ordnung, in der sie uns jezt noch
vorliegen, zusammengestellt hat. Dagegen hält der Verf. die Ein-
theilung des Ganzen in die vier Bücher, welche die Handschriften
geben, für ein Werk späterer Zeit, die vorhandene Ordnung und
Reihenfolge der einzelnen Excerpte aber für die ursprüngliche, in
welche der Excerptor sie aus dem ihm vorliegenden Exemplar der
Sammlung von Reden des Apulejus gebracht hat, was wohl auch
kaum zu bestreiten sein wird. Die Verbesserungen einzelner Stellen,
welche der andere Theil des Ganzen enthält, empfehlen sich mehr
oder minder, zumal sie sich von der handschriftlichen Ueberliefe-
rung nicht allzusehr entfernen, vielmehr meist dieselbe zu Grunde
legen.
Leben und Thaten des Fürsten Georg Friedrich von Waldeck
(1620—1696) von. Geheimrath J oh. Georg v. Rauchbar.
Vollendet und mit Beilagen herausgegeben von Dr. L. Curtze.
I. Arolsen in Commission bei A. Speyer. 1867. ΧΠ u. 160 S.
gr. 8.
Der Herausgeber dieser Schrift hat wohl Recht, wenn er den
Fürsten, dessen Leben und Thaten Gegenstand der Schrift sind,
als die bedeutendste Persönlichkeit des waldeckischen Regenten-
hauses bezeichnet, nicht blos in Bezug auf das kleine Land selbst,
sondern vielmehr durch die Beziehungen, in denen dieser Fürst zu
den Ereignissen des siebenzehnten Jahrhunderts und zu den in die
zweite Hälfte desselben fallenden Kriegen Deutschland’s wie Holland’s
mit Frankreich als einer der hervorragendsten Feldherrn im Dienste
Leopold’s I., und nachher der Holländischen Republik steht. Ein
solcher Fürst verdiente allerdings eine eingehende Lebensbeschrei-
bung; und diese erhalten wir hier in der Schilderung eines Zeit-
genossen, der selbst in Waldeckischen Diensten stehend, die er
erst später verliess, um so eher zu einer solchen Biographie be-
rufen war, die eben so sehr auf aktenmässigem Material, wie auf
mündlichen Mittheilungen des geschilderten Fürsten beruht, und
daher wohl eine Veröffentlichung durch den Druck verdiente. Der
Verfasser dieser handschriftlich zu Arolsen befindlichen Biographie,
J. G. Rauchbar, geboren zu Worms 1650, war von 1678 —1695
oder 1696 in Waldeck’scheu Diensten, zuerst als Canzleirath, dann
als Regierungsdirector, stand mit dem 1692 gestorbenen Fürsten
in naher und unmittelbarer Berührung und hat auch wahrschein-
lich noch zu dessen Lebzeiten (1683 —1689) diese Lebensscbilde-
rung abgefasst, die daher wohl auf Glaubwürdigkeit und Treue
Anspruch machen kann. Von dieser Lebensschilderung werden im
vorliegenden ersten Theile die ersten sieben Kapitel und der An-
die ganze Anlage überhaupt ausgegangen, sondern vielmehr von
dem gesetzt worden ist, welcher aus den Reden des Apulejus diese
Excerpte gemacht und in der Ordnung, in der sie uns jezt noch
vorliegen, zusammengestellt hat. Dagegen hält der Verf. die Ein-
theilung des Ganzen in die vier Bücher, welche die Handschriften
geben, für ein Werk späterer Zeit, die vorhandene Ordnung und
Reihenfolge der einzelnen Excerpte aber für die ursprüngliche, in
welche der Excerptor sie aus dem ihm vorliegenden Exemplar der
Sammlung von Reden des Apulejus gebracht hat, was wohl auch
kaum zu bestreiten sein wird. Die Verbesserungen einzelner Stellen,
welche der andere Theil des Ganzen enthält, empfehlen sich mehr
oder minder, zumal sie sich von der handschriftlichen Ueberliefe-
rung nicht allzusehr entfernen, vielmehr meist dieselbe zu Grunde
legen.
Leben und Thaten des Fürsten Georg Friedrich von Waldeck
(1620—1696) von. Geheimrath J oh. Georg v. Rauchbar.
Vollendet und mit Beilagen herausgegeben von Dr. L. Curtze.
I. Arolsen in Commission bei A. Speyer. 1867. ΧΠ u. 160 S.
gr. 8.
Der Herausgeber dieser Schrift hat wohl Recht, wenn er den
Fürsten, dessen Leben und Thaten Gegenstand der Schrift sind,
als die bedeutendste Persönlichkeit des waldeckischen Regenten-
hauses bezeichnet, nicht blos in Bezug auf das kleine Land selbst,
sondern vielmehr durch die Beziehungen, in denen dieser Fürst zu
den Ereignissen des siebenzehnten Jahrhunderts und zu den in die
zweite Hälfte desselben fallenden Kriegen Deutschland’s wie Holland’s
mit Frankreich als einer der hervorragendsten Feldherrn im Dienste
Leopold’s I., und nachher der Holländischen Republik steht. Ein
solcher Fürst verdiente allerdings eine eingehende Lebensbeschrei-
bung; und diese erhalten wir hier in der Schilderung eines Zeit-
genossen, der selbst in Waldeckischen Diensten stehend, die er
erst später verliess, um so eher zu einer solchen Biographie be-
rufen war, die eben so sehr auf aktenmässigem Material, wie auf
mündlichen Mittheilungen des geschilderten Fürsten beruht, und
daher wohl eine Veröffentlichung durch den Druck verdiente. Der
Verfasser dieser handschriftlich zu Arolsen befindlichen Biographie,
J. G. Rauchbar, geboren zu Worms 1650, war von 1678 —1695
oder 1696 in Waldeck’scheu Diensten, zuerst als Canzleirath, dann
als Regierungsdirector, stand mit dem 1692 gestorbenen Fürsten
in naher und unmittelbarer Berührung und hat auch wahrschein-
lich noch zu dessen Lebzeiten (1683 —1689) diese Lebensscbilde-
rung abgefasst, die daher wohl auf Glaubwürdigkeit und Treue
Anspruch machen kann. Von dieser Lebensschilderung werden im
vorliegenden ersten Theile die ersten sieben Kapitel und der An-