DOI article:
Hillig, Hugo: Die Entwicklung des Anstrichs, [2]
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0084
7o
INNEN-DEKORATION
PROFESSOR BRUNO PAUL—BERLIN. Ankleide-Zimmer, Fensterpartie.
Ausführung; Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk—München.
gemeinplätzlich, darüber zu reden, — können die
Holz- und Marmorimitationen vielleicht durch diese
oder eine ähnliche Technik verdrängt werden. So
leicht ist das ja nicht und alle Raisonnements, die
bis jetzt über die Holz- und Marmorimitation der
Stubenmaler gefallen sind, fanden nur im Publikum
Anklang, den Malern selbst durfte man damit nicht
kommen, denn sie glaubten, man wolle ihnen das
Brot vor dem Munde wegnehmen. Ich halte dafür
und da stütze ich mich auf meine genaue Kenntnis
des Malergewerbes, daß, wenn man die Maler selbst
für die Beseitigung des Imitationswesens aus den
gewerblichen Erzeugnissen gewinnen will, daß man
ihnen eine Brücke bauen muß, auf der sie, ohne
viel Wagnis und Beschwer zu haben, leichter hin-
überkommen können in die Gedankenkreise anderer
Leute, die solche Fragen nicht mit Brotkorb-
interessen zusammenzubringen brauchen. Eine
solche Brücke wäre, einmal zu versuchen, ob die
Maler dazu anzuleiten wären, die Holzmaser zu
stilisieren, vielleicht sie in Schablonentechnik um-
zusetzen. Ich habe diese Anregung schon vor
INNEN-DEKORATION
PROFESSOR BRUNO PAUL—BERLIN. Ankleide-Zimmer, Fensterpartie.
Ausführung; Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk—München.
gemeinplätzlich, darüber zu reden, — können die
Holz- und Marmorimitationen vielleicht durch diese
oder eine ähnliche Technik verdrängt werden. So
leicht ist das ja nicht und alle Raisonnements, die
bis jetzt über die Holz- und Marmorimitation der
Stubenmaler gefallen sind, fanden nur im Publikum
Anklang, den Malern selbst durfte man damit nicht
kommen, denn sie glaubten, man wolle ihnen das
Brot vor dem Munde wegnehmen. Ich halte dafür
und da stütze ich mich auf meine genaue Kenntnis
des Malergewerbes, daß, wenn man die Maler selbst
für die Beseitigung des Imitationswesens aus den
gewerblichen Erzeugnissen gewinnen will, daß man
ihnen eine Brücke bauen muß, auf der sie, ohne
viel Wagnis und Beschwer zu haben, leichter hin-
überkommen können in die Gedankenkreise anderer
Leute, die solche Fragen nicht mit Brotkorb-
interessen zusammenzubringen brauchen. Eine
solche Brücke wäre, einmal zu versuchen, ob die
Maler dazu anzuleiten wären, die Holzmaser zu
stilisieren, vielleicht sie in Schablonentechnik um-
zusetzen. Ich habe diese Anregung schon vor