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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 18.1907

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Jaumann, Anton: Über Einrichtungs-Fragen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0041

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INNEN-DEKORATION

2 7

und uns an der wun-
d erbaren Viel gestalti g-
keit der Knoten und
Troddeln erfreuen. Die
Massen - Verwendung
von gleichartigenPosa-
menten ließ das ein-
zelne Stück allzu stark
zurücktreten, man darf
ruhig feststellen, in der
Zeit des massenhaf-
testen Verbrauches von
Posamenten achtete
man ihre künstlerische
Schönheit am aller-
wenigsten. Posamen-
ten sind so etwas Fei-
nes, daß man sie als
Füllsel und Anhängsel,
als bloße Dreingabe
nicht verwenden sollte.
Damit will ich durch-
aus nicht befürworten,
die Produktion von
Posamenten sollte ver-
ringert werden. Nur
andere Verwendungs-
arten möchte ich vor-
schlagen , bei denen
ihre intimen Schön-
heiten wirklich zur Gel-
tung kommen. Und
nur unter dieser Be-
dingung, nur wenn wir
ihm neue, passendere

Verwendungsarten
der Posamente zeigen,
wird auch der moderne
Kunstgewerbler und
Innenarchitekt sie bei

der Ausgestaltung des Innenraums wieder benützen.
Unser Wohnungswesen hat sich ja in so vielen
Punkten geändert, sodaß wir nur wenige Stücke
alter Einrichtungen in gleicher Form weiter be-
nützen können. Es gibt wohl auch neue Aufgaben
in der Innen-Dekoration, denen man gerade mit
Posamenten gerecht werden kann. Gute Beispiele
der Verwendung von Möbelposamenten in der
Innendekoration bringt fortlaufend die »Tapisserie-,
Spitzen- und Posamenten - Zeitung«, Darmstadt.

Die Posamentiererbranche ist gegenwärtig in
Gefahr. Möge sie sich sagen lassen, woran es ihr
fehlt. Ihr schöne Worte zu geben und über die
Gegner zu spotten, wäre ja viel bequemer. a. j.

ENTWURF UND AUSFÜHRUNG HOF-
M OBEL-FABRIK A. BEMBE—MAINZ.

Treppenhaus im Landhause Hohenkamp der Frait
Kommerzienrat Biermann — St. Magnus b. Bremen.

ÜBER EINRICHTUNGS-FRAGEN.

Stadtbaurat Schönfelder hat in seiner Artikelserie über
»Hygiene und Innenkunst« im vorigen Jahrgang
der »Innen-Dekoration« für den größten Teil unserer
Wohnungseinrichtung diejenigen Ansprüche formuliert,
die auf Grund des Fortschrittes der hygienischen Wissen-
schaft gestellt werden müssen. Auch wenn man nicht
der Ansicht ist, daß der Hygiene die allein ausschlag-
gebende Rolle bei der Konstruktion des Mobiliars zu-
kommt und andere Momente für mindestens ebenso
wichtig hält, so tut man doch gut, ihre Forderungen
einmal für immer in Rechnung zu setzen. Denn sie
werden nie mehr von der Tagesordnung verschwinden,
mögen auch andere Lösungen als die von jenem Autor
vorgeschlagenen gefunden werden. Daß diese aber doch
 
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