DOI Artikel:
Jaumann, Anton: Eine Mietwohnungs-Ausstellung
DOI Artikel:Gurlitt, Ludwig: Eine Mietwohnungs-Ausstellung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0218
Stellen findet sich Planleinwand (Blachen), in grün-
licher Tönung, Aas abgewaschen werden kann.
Als Bilderschmuck dienen billige, aber gute Repro-
duktionen, in den einfachsten Holzleisten gerahmt,
die trotz alledem ihren Zweck vollkommen erfüllen
und den Raum angenehm beleben.
Die Zeichnungen für die Möbel und die An-
gaben für die Ausstattung der Räume rühren von
Hermann Münchhausen her, der sich damit als
Raumkünstler wie als Praktiker aufs beste bewährt
hat. Der Firma Dittmar muß man besonders
Dank wissen dafür, daß sie die notwendige und
bedeutsame Aufgabe, die Pflege der Mietwohnung,
als eines unserer vordringlichsten Probleme erkannt
und sich bereitwillig in ihren Dienst gestellt hat.
BERLIN, IM JÜNI I9O/. ANTON JAUMANN.
*
Wir haben einen Vertreter der Klassen, für die
die Wohnungen gedacht sind, Herrn Professor
Ludwig Gurlitt, den bekannten Pädagogen, der
wiederholt Gruppen von Kollegen durch die Aus-
stellung geführt hatte, gebeten, seine Eindrücke
hier zu schildern. Es wird unsere Leser inter-
essieren, durch seinen Mund das Urteil einer ge-
wissen Klasse des Publikums zu hören. Er schreibt:
Für mich und für viele Besucher sind die hier
genannten Wohnungs-Einrichtungen ein freudiges
Erlebnis. Ich hatte zwar auf der vorjährigen
Dresdener Ausstellung für Innenkunst schon viel
Neues und Erfreuliches auf diesem Gebiete ge-
sehen, mit wachsendem Entzücken auch in den
einschlägigen Zeitschriften und in den Schaufenstern
der Großstädte den großen Aufschwung beobachtet,
der seit wenigen Jahren gerade auf diesem Ge-
biete gewonnen ist. Was aber trotzdem den
starken Eindruck dieser neuen Ausstellung ver-
ursachen mag, darüber habe ich mir selbst und
anderen, die sich meiner Führung anvertrauten,
Rechenschaft zu geben versucht.
Gegeben waren die schlichten Räume dreier
gewöhnlicher Großstadtwohnungen für — sagen
wir einmal — mittlere Beamte: Salon, Speise-,
Arbeits-, Schlafzimmer, Küche und Zubehör; ge-
geben der schmale Korridor, die überladenen,
geschmacklosen großen Ofen und vereinzelt auch
die übliche Stuckdekoration der Decke. Gegeben
licher Tönung, Aas abgewaschen werden kann.
Als Bilderschmuck dienen billige, aber gute Repro-
duktionen, in den einfachsten Holzleisten gerahmt,
die trotz alledem ihren Zweck vollkommen erfüllen
und den Raum angenehm beleben.
Die Zeichnungen für die Möbel und die An-
gaben für die Ausstattung der Räume rühren von
Hermann Münchhausen her, der sich damit als
Raumkünstler wie als Praktiker aufs beste bewährt
hat. Der Firma Dittmar muß man besonders
Dank wissen dafür, daß sie die notwendige und
bedeutsame Aufgabe, die Pflege der Mietwohnung,
als eines unserer vordringlichsten Probleme erkannt
und sich bereitwillig in ihren Dienst gestellt hat.
BERLIN, IM JÜNI I9O/. ANTON JAUMANN.
*
Wir haben einen Vertreter der Klassen, für die
die Wohnungen gedacht sind, Herrn Professor
Ludwig Gurlitt, den bekannten Pädagogen, der
wiederholt Gruppen von Kollegen durch die Aus-
stellung geführt hatte, gebeten, seine Eindrücke
hier zu schildern. Es wird unsere Leser inter-
essieren, durch seinen Mund das Urteil einer ge-
wissen Klasse des Publikums zu hören. Er schreibt:
Für mich und für viele Besucher sind die hier
genannten Wohnungs-Einrichtungen ein freudiges
Erlebnis. Ich hatte zwar auf der vorjährigen
Dresdener Ausstellung für Innenkunst schon viel
Neues und Erfreuliches auf diesem Gebiete ge-
sehen, mit wachsendem Entzücken auch in den
einschlägigen Zeitschriften und in den Schaufenstern
der Großstädte den großen Aufschwung beobachtet,
der seit wenigen Jahren gerade auf diesem Ge-
biete gewonnen ist. Was aber trotzdem den
starken Eindruck dieser neuen Ausstellung ver-
ursachen mag, darüber habe ich mir selbst und
anderen, die sich meiner Führung anvertrauten,
Rechenschaft zu geben versucht.
Gegeben waren die schlichten Räume dreier
gewöhnlicher Großstadtwohnungen für — sagen
wir einmal — mittlere Beamte: Salon, Speise-,
Arbeits-, Schlafzimmer, Küche und Zubehör; ge-
geben der schmale Korridor, die überladenen,
geschmacklosen großen Ofen und vereinzelt auch
die übliche Stuckdekoration der Decke. Gegeben