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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 18.1907

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Schulze, Otto: Drei Kunst-Ausstellungen am Rhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0296

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282

INNEN-DEKORATION

Palmen, Orchideen u. dergl., dann der sehr,
sehr interessante Wettbewerb um Entwürfe für
den Zentralfriedhof für Mannheim kann ich nur
mit starkem Erinnern gedenken. Welche Opfer
an Zeit und Geld, Mühe, Arbeit und Schweiß
sind da in jeder Abteilung gebracht worden.
Da wird es oft schwer, selbst in bester Absicht
zu tadeln.

Auch Mannheim hat Schwächen, die nun-
mehr auf Ausstellungen, die doch ausgesprochene
Fachausstellungen sein sollen, in solchem Maße
nicht mehr entschuldbar sind. Das sind die
vielen Verkaufsstände in der Industriehalle und
der überaus große Vergnügungspark. Wie sollen
diese Leute auf ihre Abgaben kommen.

War die Gesamtleistung des Entwurfes für
eines Mannes Schultern nicht fast zu viel? Schaltet
man in dem großen Selbstvertrauen nicht doch
manche andere schätzbare Kraft aus, die auch
raten und helfen könnte, ohne daß man die
eigentliche Leitung aus der Hand zu geben
braucht. Ich meine, auch eines Menschen
Kraft hat ihre Grenzen gerade bei Ausstellungen,
die doch zu irgend einem Termin fertig werden
müssen. Gewiß, wir anderen haben's dann leicht
im Kritisieren. — otto schulze.

Beet, das nicht gepflegt werden kann.
Den Garten von Prof. Paul Schultze —
Naumburg sieht man auch sonst in
älteren Anlagen. Gut ist der Doppel-
garten von Er. Brahe — Mannheim; eine
gärtnerische Hochleistung, leider mit
vielem Beiwerk, die fast exotische Wasser-
garten-Anlage , zusammen mit Architekt
Hoppe von der Großgärtnerei Heinrich
Henkel—Darmstadt ausgeführt, verdient
besonders hervorgehoben zu werden.
Auch sonst haben gerade Berufsgärtner
hier manche recht gute Bepflanzungen
geschaffen. Einen Darmstädter Farben-
garten habe ich vergeblich gesucht. Es
ließe sich noch manches über dieses
große Gebiet sagen, es paßt hier nicht her.

Professor Läugers beide Kosarien ver-
dienen aber noch wärmstes Lob, sie
werden mir stets in Erinnerung bleiben.
Schade, daß sie nicht unmittelbar zu Mann-
heims Festhalle »Rosengarten«, erbaut
von Professor Bruno Schmitz — Berlin,
überleiteten. Aber daran war wohl der
zu symmetrisch aufgeteilte Friedrichsplatz
schuld, der damit vollständig vom »Rosen-
garten« losgelöst war. Ob Bruno Schmitz
von dieser Isolierung seines Meisterwerkes
vorher gewußt haben mag; vielleicht
hätte doch eine andere Anschließung ge-
funden werden können.

Ich muß zum Schluß drängen, der
vielen Sonder-Ausstellungen, die äußerst
lehrreich waren: Wissenschaftliche Ab-
teilung, Schnittblumen, Obst, Gemüse,
Tafel- und Brautschmuck-Arrangements,

l. paffendokf—cöi.n.

Herren-Zimmer im Hause Dr. Dapper-Neuenahr.
 
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