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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 18.1907

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Schlußwort für den XVIII. Jahrgang
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https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0375

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INNEN'DEKORATION

XVIII. 3HHRGHI1G, Darmlfadf 1907, DezemB6R"Hen\

Schlugwort für den XVIII. Jahrgang.

Zu wiederholen was wir im Laufe des Jahres
in Wort und Bild unseren Lesern vorgeführt
haben, zu betonen was darin besonders hervorragt,
scheint uns vor der imposanten Front einer so
selten treuen Leserschar wie der unsrigen, dieser
mächtigen Gefolgschaft unseres Banners und unseres
Programmes, eine entbehrliche Kundgebung.

Auch hier sprechen Taten gewaltiger als Worte.
Aber kurz sei gesagt: wir wollen das, was die
Zeil fordert und unserm Programm treu bleiben,
in dessen Erfüllung wir — gemeinsam mit unsern
Mitarbeitern und Freunden — uns allen, die die
Zeit verstehen, den allerbesten Dienst leisten, ja,
mehr noch: im Kampfe der Meinungen und Strö-
mungen eine Sammelstelle und Stützpunkt bleiben,
die das Gesunde der Gesamtbewegung von den
kleinlichen Interessenkämpfen zu befreien suchen.
Das Ganze im Auge behaltend, wollen wir auf
alle die Einzel-Erscheinungen achten, die voll
Eigenart und Abklärung sind als Ergebnis und
Ernte unserer ständigen gemeinsamen Arbeit in
fortschrittlichem Geiste. Kleinliche Stimmungs-
mache für irgend eine besondere Stilgattung ver-
abscheuen wir eben so sehr wie fanatische Stil-
fexerei auf Konstruktions- oder Schmuckprinzipien
hin. Was uns schön, gut und wahrhaft scheint,

das wird uns gut genug sein, in unserer Zeitschrift
vollendete Wiedergabe und gerechte kritische Wür-
digung finden zu lassen. Nur so kann uns allen
gedient sein, nur so kann auch das bisher Ge-
leistete förderlich und wegweisend sein, ermutigend
im Vordringen zu beharren.

Noch immer weist die Richtung dieses Weges
aufwärts; nicht jäh, verwirrend auf unabsehbare
Wegstrecken deutend, sondern klar das nächste
Ziel erkennen lassend und doch immer neue Aus-
blicke gewährend wie die Serpentine, die uns zur
Höhe des Berges führt. Wohin wir wollen, wohin
wir müssen, das wissen wir; nur wissen wir nicht,
welche Wege es immer sein werden, nicht wer
uns führen wird. Aber, vertrauen wir einander,
die wir ebenso oft Führer wie Geführte sind, so
kann es eben nur zur Höhe gehen; ^der Weg,
den wir zurückgelegt und die Marksteine, die wir
ihm zur ständigen Nachprüfung als Strecken-
stationen errichteten, ermutigen uns, mit un-
geschmälerter Arbeitsfreude und vollem Vertrauen
auf der eingeschlagenen Richtung zu beharren.
Der neunzehnte Jahrgang wird dann wieder Zeugnis
ablegen, daß wir abermals vorwärts gekommen sind.
Man vertraue und folge uns auch fernerhin!
Dezember 1907. DIE SCHRIFTLEITUNG.

1u07. XII. 1.
 
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