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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0075

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Grab 1

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fläche, Firnis tiefschwarz, aufgesetzte weiße Striche und Punkte. Die ganze Wandung des Ge-
fäßes bis auf den unteren gefirnißten Teil trägt große stilisierte „Doppelbeile", deren Stiele zu
doppelten Wellenlinien geworden sind. Breite Stäbe mit pfeilförmigen Widerhaken am oberen
Ende trennen die „Doppelbeile". Unter den Henkeln stehen kleinere „Doppelbeile" zwischen
je einem großen und einem ganz kurzen Stab ohne Widerhaken. Einzelne Firnistupfen beleben
die Zwischenräume zwischen Stäben und Wellenlinien. Auf dieser und den folgenden Vasen sind
die wagrechten Linien aus freier Hand, nicht auf der Scheibe gemalt.

191. Taf. CLXVII. Kleiner zweihenkliger Krater. H. 15,5.

Aus Scherben zusammengesetzt, Hals und Henkel fast ganz ergänzt, aber ihre Ansätze beweisen,
daß es ihrer nur 2, statt der üblichen 3 oder 4, waren. Ton hellgelb, Oberfläche geglättet, Firnis
braunschwarz, kein aufgesetztes Weiß. Vorzügliche Technik. Der Hals war gefirnißt, an der
Schulter jederseits Wellenlinie über Geraden. Der Leib ist durch 4 dicke, senkrechte Streifen
mit pfeilähnlichen Widerhaken jederseits in 2 Felder geteilt, die ein stilisiertes „Doppel-
beil" enthalten. Unter einem Henkel noch ein halbes „Beil". Die Stiele zu 2 Wellenlinien
umgestaltet. Der Unterteil der Vase und der geschweifte Fuß gefirnißt. Unten auf dem Fuße ein
paar Firniskritzel.

192. Taf. CLXVII. Kleiner Krater, ähnlich Nr. 191. H. ergänzt 15,5.

Aus Scherben zusammengesetzt, Hals und ein halber Henkel fehlen. Ton ledergelb, Firnis
braunschwarz, vielfach rot gebrannt. Die Verzierung entspricht Nr. 191; nur trägt die Schulter
jederseits 3 Punktreihen, die senkrechten Stäbe haben oben keine Widerhaken, jederseits der
Henkel je einer, dazwischen, unter dem Henkel, je noch ein „Doppelbeil" (im ganzen also 6).
Auf den senkrechten Stäben am Leibe weiße Wellenlinien, auf den „Doppelbeilen" weiße Punkt-
reihen.

193. Taf. CLXVII. Kleiner vierhenkliger Krater.

Nur Hals (Dm. 9,5) und Schulter zum Teil erhalten; 2 wagrechte und 2 senkrechte Stabhenkel.
Zwischen ihnen an der Schulter je 2 Wellenlinien über 2 Geraden. Den Leib schmückten gegit-
terte, längliche Blätter, durch Spirallinien verbunden, mit Tupfen dazwischen. Ton ziegelrot mit
ledergelbem Überzug. Firnis braunschwarz, größtenteils rot gebrannt; aufgesetztes Weiß fehlt.

194. Taf. CLXVII. Kleiner dreihenkliger Krater, aus Scherben mit Gips ergänzt
(der Hals fehlt fast ganz, ebenso 2 der Henkel, jetz. H. 14).

Henkel mit ihrer Umgebung und Fuß gefirnißt. Der obere Teil des Leibes ist mit Punkten be-
deckt, darunter 3 breite Streifen. Unten ist der Leib unverziert. Gelber Ton mit gelbgrauem Über-
zug und schwarzem, ins Grünliche spielendem Firnis. Kein Weiß.

195. Taf. CLXVII. Kleiner dreihenkliger Krater. H. 17,5. Dm. 11. Myk. Thong. III
10. Kein Fuß, nur Standplatte (Dm. 6,5).

Aus Scherben zusammengesetzt. Der Hals größtenteils verloren. Hell ziegelroter Ton, warm
ledergelber Überzug, braunschwarzer, z. T. rot gebrannter Firnis. Kein Weiß. Hals und Henkel
mit ihrer Umgebung gefirnißt. Den Leib bedeckten Punkte, zwischen die 6 stark stilisierte,
stiellose „Doppelbeile" gesetzt sind. Darunter alles gefirnißt.

196. Taf. CLXVII. Kleiner dreihenkliger Krater. H. 18,5. Dm. 10. Myk. Thong. III9.
Aus Scherben zusammengesetzt. Ein Henkel fehlt ganz, der zweite größtenteils. Ton hellgelb
mit ins Grünliche spielender Oberfläche. Firnis braunschwarz, leicht splitternd. Kein aufge-
setztes Weiß. Hals, Henkel und ihre Umgebung, Fuß gefirnißt. Zwischen den Henkeln je ein
großes gegittertes Herzblatt, mit der Spitze nach unten und Mittelrippe, darüber eine stilisierte
Blüte. Unter jedem Henkel ein spitzes Firnis-Dreieck. Alle diese Gebilde sind von Punktreihen
umsäumt. Im Felde oben links neben der „Blüte" je ein großer Tupfen.

197. Taf. CLXVIII. Tasse mit Ausguß. H. 7. Dm. der Mündung 13, der Standfläche 4 5
Myk. Thong. III 12.

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