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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0083

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Grab IV

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über den beiden Schiebten eine dritte, kleinere, auf der rechten eine schmale Schwelle. Der Rand
ist am ganzen Unterbau, bis zu dieser Stelle, nur wenig umgebogen, hier aber setzt jederseits ein
zapfenartiger Vorsprung an (0,4X0,4), offenbar zum Einsetzen in eine Unterlage; darüber, bis
zu den Vögeln, ist der Rand 0,15 breit eingebogen.

245. Taf. XVIII. Gewandnadel. L.10,5. Schi.288 Abb.362. Sch.255 Abb.227. Bossert299.
Aus massivem, gelbem Golde, als Kopf auf kleiner Basis ein Steinbock, mit der Nadel aus einem
Stück hergestellt. Sehr gute, solide Arbeit, das Tier trotz seiner Kleinheit vorzüglich, summa-
risch aber lebenswahr modelliert.

246. 247. Taf. XVIII. 2 Gewandnadeln. L. 13,3 und 12. Schi. 288 Abb. 360f. Sch.255
Abb. 225f.

Noch schwerer und dicker als Nr. 245, massives, gelbes Gold, der Kopf der Nadel als Hirsch-
Rosenstock gebildet, der Länge nach durchbohrt (Dm. d. Loches 0,15, 0,2). Bei dem größeren
Exemplar ist der Rand oben eingekerbt.
248-251. Taf. XLVI. 4 goldene Hülsen. H. 1,8-2,3. Dm. 4-4,4. Schi. 307 Abb.425f.
Starkes, gelbes Blech. 3 Exemplare mit von innen eingeschlagener Punktreihe am Rande, das
vierte (H. 2. Dm. 4) glatt, dafür aber mit abgesetztem Halse. Oben ein großes Loch (Dm. 0,4
bis 0,5). Die Verwendung noch nicht geklärt: die Hülsen gehören nicht etwa paarweise zusam-
men, als Hälften großer Halskettenglieder oder Nadelköpfe; eher sind es Verkleidungen des
unteren Teiles von Nadelköpfen aus vergänglichem Material.

252. Taf. LIV. Glattes BrustMech, aus starkem gelbem Golde. H.29,5. Gr. Br. 49.
Fast intakt. Links 3, rechts 2 sehr roh eingeschlitzte, große und kleine Befestigungslöcher. Ein
oben rechts weiter innen sitzendes ist wohl zufällige Beschädigung. Ränder leicht geschweift.

253. Taf. XLVII. Goldene Maske. H.20,5. Br.27,5. Schi.254 Abb.331. Sch.263Abb.233.
St. S. 37. Bossen 252. Evans, Shaft Graves 7 Abb. 3.

Mehrfach gerissen; aus einem dünnen, gelben Blech flach getrieben. Die Maske ist jetzt noch
etwas flacher gedrückt, als sie ursprünglich war, aber sie kann nie auf einem Menschenantlitz
gelegen haben, nur auf einer glatten Unterlage. Jederseits 2 roh eingerissene, längliche Befesti-
gungslöcher. Die Formen sind nur ganz summarisch angegeben: vorstehende Stirne, tieflie-
gende Augenhöhlen mit vorquellenden, geschlossenen Augen (Brauen und Wimpern roh einge-
graben), niedrige, gerade, ganz schematische Nase, die jetzt tief zwischen den Wangen sitzt,
mürrischer, kleiner Mund, verzeichnete Ohren. Es ist ein glattrasierter, offenbar älterer Mann,
der dargestellt werden sollte, ein ganz allgemeiner Typus (das beweist die Übereinstimmung
mit Nr. 254), ohne jeden Versuch einer Individualisierung.

254. Taf.XLVIII. Goldene Maske. H.21,5. Br.29.

Arg beschädigt und zerrissen. Nr. 253 durchaus entsprechend, wohl über derselben Form getrieben.
Denn die einzigen Unterschiede liegen in der Gravierung (Mund, Augenwimpern und Brauen).

255. 256. Taf. XLIII. 2 goldene Armbänder. L. 36,7. Br. 5,8. Bossert 301b.

Einige Risse. Ziemlich starkes, gelbes Blech, die Ränder allseitig schmal umgebogen und festge-
hämmert, ohne verstärkende Drähte. An den Enden je ein Fadenloch, zum Anbinden des
Bandes am Oberarm. Die Verzierung besteht aus 7 großen doppelten, in unregelmäßigen Ab-
ständen eingestanzten Kreisen, die eine Sternblüte von 6 ungleichen Blättern umschließen.
Alle Kreise sind mit von hinten eingeschlagenen Punkten besetzt. Die glatten Enden sind bei
Nr. 256 verschieden lang (3,5 und 0,9 gegen 1,5 bei Nr. 255), eb enso sind die Abstände der
Rosetten ungleich.

257. 258. Taf. XLIII. 2 goldene Armbänder. L. 36,1. Br. 5,5. Schi. 285 Abb. 358.
Bossert 301a.

Viele Risse und Verletzungen. Wie Nr. 255/6, nur aus dünnerem, rötlicherem Golde, die Ränder
nur an den Seiten, nicht an den Enden umgebogen. An Stelle der 6 geraden Blütenblätter von

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