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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0130

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122

II. Beschreibung der Fundstücke

625. Taf.LV. Großes goldenes Brustblech. H.36,5. Br.53. Schi.345 Abb.458. Sch.296
Abb. 268. Mehrfach gerissen, ein paar Stücke fehlen.

Aus mittelstarkem, gelbem Blech flach getrieben und dann ohne Rücksicht auf die Muster aus-
geschnitten. Nur oben ist ein glatter Rand gelassen und der Abschluß durch 3 Rippen bezeich-
net. 2 weitere Rippen trennen die obere Hälfte des Blechs von der unteren. Beide sind mit einem
reichen Netz von doppellinigen, gegenständigen Spiralen verziert, zwischen denen laschenförmige
Bögen stehen, die Furchen zwischen den getriebenen Linien mit ganz leicht von oben einge-
drückten, kaum sichtbaren Punkten besetzt. Mitten in dem Muster sind im oberen Teil die Brüste
durch große Kreisbuckel angegeben, die in der Mitte einen kleinen Kreis mit höherem Buckel
tragen. Nicht weit vom Rande jederseits 2 unregelmäßig verteilte Nagellöcher, eines stark aus-
gerissen.

626. Taf. LIV. Glattes Brustblech. H. 42. Br. 40,2. Intakt bis auf ein paar kleine
Löcher.

Mittelstarkes, gelbrötliches Goldblech, mit einer kleinen Schere unregelmäßig wellig zugeschnit-
ten; jederseits am Rande 3 kleine Stiftlöcher.

627. Taf. CXXIII. Einhenkliger Goldbecher. H. 7,5. Dm. oben 9,5, unten 5,7.
Schi. 335 Abb. 453. Intakt bis auf Risse in den Henkelrändern.

Mittelstarkes, rötliches Blech. Auf dem Boden, von innen getrieben, 2 Ringe und ein Mittel-
buckel. Auf der Wandung, unten und in der Mitte, je 2 von innen herausgetriebene Rundstäbe,
die schräg gestreift (von außen eingedrückt) gedrehte Stricke nachahmen. Über dem oberen
ein Spitzbogenfries mit quergestreiften Pfeilern, von innen getrieben. Der flache Bandhenkel
trägt in der Mitte ein quergestreiftes Band. Die aufgebogenen Ränder sind mit Bronzedraht
verstärkt. 3 Stifte mit kleinen gewölbten Köpfen (2 oben, 1 unten) halten von innen den
Henkel fest.

628. Taf. CXXIV. Großer einhenkliger Goldbecher. LT. 12, mit Henkel 14. Dm.
oben 15, unten 7,5. Henkelbr. oben 2,5, unten 1,5. Schi. 359 Abb. 475. St. S. 62. G. 9,18 a.
Mittelstarkes, gelbes Blech. Unten quergestreifter Rundstab, fast in der Mitte der Wandung
ein schräggestreifter. Zwischen beiden breites Fischgräten- oder Korbmuster. Über dem mittleren
Rundstab Rundbogenfries mit quergestreiften Pfeilern. Alles ist leicht von innen getrieben.
Der flache Bandhenkel mit aufgerollten, mit Bronzedraht verstärkten Rändern ist durch 3 Gold-
stifte (2 oben, 1 unten) mit großen, flachgewölbten Köpfen von innen festgenagelt.

629. Taf. CXX V. Einhenkliger Goldbecher. H. 10,5, mit Henkel 12,5. Dm. oben 15,5,
unten 10. Henkelbr. oben 4,7, unten 1,2. Schi. 360 Abb. 476. Sch. 303 Abb. 279. St. S. 62.
G. 11,14.

Starkes, gelbes Blech, großer, glatter Rundstab wenig unter der Mitte der Wandung; darunter
und darüber je ein zweireihiges, doppelliniges Spiralnetz, sehr sorgsam von innen getrieben.
Die 4 Spiralenden stoßen in der Mitte nicht ganz zusammen. Die Spiralen sind unten wesent-
lich kleiner als oben, so daß oben 17, unten 20 Spiralen erscheinen. Geschweifter Bandhenkel
mit scharfer Mittelrippe und aufgerollten, mit Bronzedraht verstärkten Rändern, oben durch
2, unten durch 1 Goldstift mit gewölbten kleinen Köpfen innen und flachgehämmerten Köpfen
außen befestigt. Sehr gute, solide Arbeit.

630. Taf. CXXIII. Einhenkliger Goldbecher. H. 9,5. Dm. oben 11,7, unten 8,5.
Henkelbr. 3,5. H. 3,8. St. S. 62. Intakt, kaum verbogen.

Starkes, gelbes Blech, ohne Verzierung, die Wandung etwas stärker geschweift als gewöhnlich;
sie setzt von der Standfläche in scharfem Knick ab. Der Henkel gleicht Nr. 476. Er besteht aus
2 starken Platten (die obere durch 3, die untere durch 1 Goldstift mit spitzem Kopf von
innen befestigt), und einem senkrechten, an jene geschweißten Goldzylinder. Sehr solide, gute
Arbeit.
 
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