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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0017

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IO KREIS VILLINGEN.

des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baär und der angrenzenden
Landestheile. — I - VII. Karlsruhe und Tübingen 1871 —1889. 8Ü. Darausbes.
Riezler S. Geschichte von Donaueschingen (a. a. 0. II [1872] 1.). — Barth
Archivalien aus den Orten des Amtsbezirks Donaueschingen (Mitth. d. bad. hislor.
Commiss. No. 5). — Udry, Archivalien aus Orten des Amtsbez. Donaueschingen
(eb. No. 7). — Wocrl, Führer durch Donaueschingen und Umgebung. Nebst
einem Plane der Stadt. 2. Aufl. Würzburg und Wien s. a.

Zur Geschichte des Hauses Fürstenberg: Mün ch - F i ck 1 e r Geschichte des
Hauses und Landes Fürstenberg. I —IV. 1829—1847. — Ficklcr Kurze Ge-
schichte der Heuser Fürstenberg, Geroldseck und von der Levcn. Karlsruhe 1844.
— Fürstenbergischcs Urkundenbuch. Herausgegeben von dem Fürstl. Hauptarchiv
in Donaueschingen I—VI. Tübingen 1877—188(>. 4 °. — Kiezler Geschichte
des fürstl. Hauses Fürstenberg bis zum Jahre 1509. Tübingen 1883 8°. —
Ders. Kurze Geschichte des Fürstl. Hauses Fürstenberg. Baden 1882. 8°.

Alamauin'schc Funde. Zwischen dem jetzigen Kirchhofe und der Strasse
nach Kiengen an einer Stelle der Gemarkung, welche 'auf der Tafel' heisst,
wurde 1870 ein alamannischer Friedhof entdeckt. Man öffnete 22 ausge-
mauerte, mit grossen Steinplatten belegte Grabet', welche neben theilweisc wohl
erhaltenen Skeletten die gewöhnlichen alamannischen Funclstücke, Waffen, Schmuck
etc. enthielten. Letztere belinden sich im Museum von Donaueschingen. Schon
1788 seien zunächst dem Kirchhof bei der Sebastianskirchc '5 heidnische Grüber'
entdeckt worden. (S.S. Riezler Geschichte von Donaueschingen in den Schriften
d. Vereins für Gesch. u. Naturgesch. d. Baar II, 1872, pag. 2.) (W.)

Das fürstliche Haus Fürstenberg stammt' ab von den Grafen von Achalm
und Urach, die im 11. und 12. Jahrhundert die Grafschaft in den Gauen Pful-
lichgau und Schwickersthal besassen und cbendort auf der rauhen Alb und in
den Thälern des mittlem Neckars reich begütert waren.. Die Grafen von Achahn
und Urach hinwiederum lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Un-
ruochinger zurückführen, deren ältester Unruoch I am Hofe Karls des Grossen
lebte und dessen Sohn Eberhard die Tochter Kaiser Ludwigs des Frommen hei-
ratete. Somit gehört das Haus Fürstenberg zum ältesten hohen Adel der deutschen
Nation. Während die alleren Grafen von Achahn im fahre 1098 im Mannesstamme
ausstarben, blühte der Seitenzweig der Grafen von Urach fort, und war es Graf
Egino IV, der durch seine Verbindung mit Agnes, der Tochter Herzog Bertholds IV
von Zärtlingen, den Grund zu der Grösse seines Hauses legte. Agnes erbte näm-
lich nach dem kinderlosen Absterben ihres Oheims, Herzog Bertholds V von
Zähringen, den grösseren Tlieil dv.r Xähringisclren Besitzungen in Schwaben. IIn*
Sohn Egino V, Graf von Urach, theiltc letzlere unter seine 2 Söhne; Konrad ■
hielt die westlichen Besitzungen und wurde Stammvater der Grafen von Freiburg;
Heinrich erhielt die Lande auf drin Schwarzwalde und in der Baar und nannte
rieh seit [250 nach der vorderen Kuppe im Längegebirge Graf von Fürstenberg
i+ wahrscheinlich 1284).

Der auf den Urachischen Stammgütern zurückgebliebene Zweig erlosch gar
bald und es ging der Stammsitz des Hauste an Württemberg über; die Grafen von

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