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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0046

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AMT DOXAUKSCIUXOKX. MIKTI'XBRUNX, W. 3Q

Zwei Altarbilder (hl. Anna mit der kleinen Maria, ein hl. Hirte mit Altarbilder
zwei Täubchen und einigen Lammern) sollen nach dem Fragebogen das von mir
nicht bemerkte Datum i6r8 haben.

Haus des Matth. Wenzler, ehemals der Engesser. Im Innern spütgothische Privathawcr
Thüre mit Eselsrüeken in Holz, oben Renaissaüce-ThÜrgiebel. Ausserhalb am
Giebel las man früher angeblich ein jetzt nicht mehr zu sehendes Datum. Man
bezeichnete mir das Haus auf Grund dieses Datums als das älteste des Schwarz-
waldes (14. Jh.), indessen ist dasselbe sicher nicht alter als 16. Jh. Das angebliche
und in dieser Form an sich mehr als unwahrscheinliche Datum 1240 habe ich
natürlich nicht gesehen.

Ein dem Bürgermeister gehöriges Haus, bzw. Oekonomiegebäude von 1622
ist im Sommer 1888 abgebrannt.

KÜRENBURG

s. den Art. Bräunungen II 8.

LANGENSTEIN

Burgruine, s. den Art. Bräunungen II 8.

MISTELBRUNN, w.,

Gm. Bruggen.

Kapelle ohne Stil, innere Ausstattung handwerltsmässig (18. Jh.). An der
1. Wand h.'lngt ein Bild, darstellend die Sage von Ruchtrut von Almshofen, gemalt
1584, erneuert (d. h. ganz verdorben) von der Gemeinde Almcndshofen 1725.
Diese Sage betr. k. Schnezler Bad.'Sagenbuch I 454—457.

Nach der Sage der Mistclbrunner sei ihre Kirche ehedem gross gewesen,
die Glocken in der Bräunlinger Gottesackerkapelle seien ursprünglich in ihrer
Kirche gehangen. In dieser Sage mag ein Kern stecken, denn die Gegend um
Mistelbrunn war wirklich ehedem viel bevölkerter. Jedenfalls verschwand diese
starke Bevölkerung schon frühe; schon 1310 wird der 'Öden Kirche', die am
Walde Habseck zwischen Hubertshofen und Waldhausen stand, als solcher gedacht
(FU. II, 54). Vor c. 10 Jahren wurden etwas südlieh von Hubertshofen im
Hochwalde ausgemauerte runde Vertiefung™ aufgedeckt, die zum Theil noch mit
Kalksteinen angefüllt waren. In einer derselben war der Kalk sogar zur Hälfte
gelöscht. In allen zeigten sich Brandspuren. Diese Vertiefungen waren also un-
zweifelhaft uralle Kalkbrennereien. Da sie im Bunlsamlslcin stehen, mussten die
Kalkstrini' weiter hergeführt werden. (Mitth. des Herrn Dr. Haumann, vgl. auch
Riezler in Sehr, d, Ver. z. Donauesch. 1880 III, 286.)

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