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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0086

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AMT VILLINGEN. —- PETERZELL. 79

Beide Schlösser werden (S. 438) noch i. J. 1737 als bestehend bezeichnet (Abbil-
dung des Dorfes mit den Burgen in der Rottweiler Pürschkarte von 1564). Der
noch jetzt sog. Spitalhof in derselben Richtung, mehr gegen das Dorf hin, wird
urkdl. i. J. 1593 erwähnt (a. a. 0. 429). Die Burgen standen etwas nw. vom
Dorf, und zwar die Friedeck auf der Anhöhe links, am Wege nach Fischbach,
die Graneck unten im Thale. (R.)

NORDSTETTEN

(W. Gm. Villingen)

Römische Reste: Mauerreste mit Ziegelsteinen, 1881 am Wieselsberg ge-
funden, Man hat darin eine Bestätigung der Annahme gesehen, dass eine Ab-
zweigung der von Hülingen nach Donaueschingen und Rottweil führenden Romer-
strasse (Bcsehr. d. O.-A. Rottweil S. 160. 225), das sog. 'Hochsträssle', Vs St.
nördlich von Schwenningen, in der Richtung nach Nordstctten ging. Vgl. Roder
Sehr. d. Ver. in Donauesch. IV 213 f.

OBERESCHACH

Die Bürg zu Obereschach kam 1386 in den Besitz der Johanniter zu Hur*
Villingen (Obcrrli. Zcitschr. VIII 233). Weitere Nachrichten über dieselbe
fehlen. Sic stand auf der Anhöhe bei der jetzigen Kirche, wo bis gegen Ende
der 1870er Jahre starke Mauerreste vorhanden waren, die ein jetzt grösstentheils
eingeebneter Graben in einem Umkreis von 50 Schritt Durchmesser umgab. (R.)

Kapdlr. (Filiale von Neuhausen.) Zopfbau. In derselben: Zwei Barock- Kapelle
kelche (Mitte 18. Jh.), einer bezeichnet mit dem Adler und _J3_NI: der Kokk«
andere mit Emailleu, darstellend Scenen aus der Passion Christi, gute Arbeit.
Ein guter gothischer Kelch ist neu.

PETERZELL

Die Ktrclir (spater ffirstenb. Lehen, s. Urk. v. 1400, FU. III No. 3) war
einst die ilusserstc nördliche Station Reichenau's und ihre Begründung dürfte in die
karolingischc bezw. nachkarolingische Zeit hinaufreichen. Von diesem ältesten Bau
hat sich indessen nichts erhalten, als einige Steine, welche in dem jetzigen einge-
mauert sind, und vielleicht auch der Triumphbogen nebst den kleineu Fensterchen,
lails diese nicht einer spätem romanischen Bauperiode angehören. Romanisch ist
auch der Thunn noch in seiner ursprunglichen Anlage. An die Stelle des altern
Baues trat zu Ausgang des Mittelalters eine gothische, einfache Construction, welcher
der Chor angehört; die Barockzeit nahm eine Ueberarbeltung dieses Baues vor,

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