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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0098

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AMT VJLLINGEN.

üuekauchen.

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Roggciibachischcs Schloss. 'Ein 70 m sich erhebender, einen Ausläufer des
Schlegelbergs bildender Hügel östlich hinter dein Dürfe Unter-Kirnach führt den
Namen Schlossberg. Der östliche, oben nach drei Seiten steil abfallende Theil des-
selben ist da, wo er aus dem Berge hervortritt, durch einen 4 m tiefen, aus dem
Felsen gebrochenen, jetzt zum Theil verschütteten Quergraben oben abgetrennt;
er bildet ein längliches Rechteck von 74 Schritt l.änge und 30 Schritt Breite
und ist ganz bedeckt mit Bausteinen. Gegen den Graben hin befindet sich ein
etwa, 4 111 hoher Schutthügel. Alles das lässt sich als Rest einer ehemaligen,
nicht sehr grossen Burg erkennen'. 'Versuchen wir es, aus den vorhandenen Trümmern
uns das Bild dieser Burg zu vergegenwärtigen, so ergibt sich folgendes: vorn gegen
das Thal zu stand ein Gebäude, das durch eine in der Richtung der Längenachse
gehende Mauer in zwei Theiie getheilt war. Das Hauptgebäude und von jenem
durch einen 40 Schritt langen Hof geschieden, war ein Geviertthium, der den ganzen
westlichen Raum -bis zum Graben einnahm und dessen Seiten je 14 m betrugen.
Das Ganze umschloss eine Umfassungsmauer, deren Spuren über den Steilwänden
des Hügels noch sichtbar sind'. 'Diese Burg, die sich merkwürdiger Weise nirgends
urkundlich erwähnt findet, gehörte offenbar, wie die nächste Umgegend, zum Besitz
des Zähringischen Ministerialengeschlechts der Herren von Roggenbach. Siehe über
diese: Schriften der Altcrthums- und Geschichtsvereine zu Baden und Donau-
eschingen II S. 187—200; die Urkunden verbessert herausgegeben im Fürstenb.
Urkdb. an verschied. Orten; und MaxFreih. von Roggenbach: Chronik der
IVeiherrl. Familie v. Roggenbach, Freiburg 1888. Nach dem Ableben des Wernher
von Roggenbach zwischen 1170 und 1185 kamen dessen Besitzungen hier schenk-
weise an das Kloster- Tannenbach, welches dieselben 1506 an die Stadt Vilüngeu
verkaufte. Von der Burg standen noch in den 1830er Jahren Mauern, die bis dahin
als Steinbruch gedient hallen. Die unteren zwei Stockwerke des mit Mauerschlitzen
versehenen Thurmes wurden am Ende der 1820er fahre von Privaten abgetragen
und die Steine zum Bau der abgebrannten Sägiuühle in Unter-Kirnach ver-
wendet'. (R.)

ÜBERAUCHEN

•Uis in das vorige Jahrhundert stand am rechten Ufer der Brigaeh bei der
Brücke ein von einem Graben umgebener Turm, der Ent&tthufm, genannt als Ententhui
solcher noch 1704 (Schriften des Vereins für Gesch. etc. zu Donaueschingen IV
S. 148). Fundamente sind noch jetzt vorhanden, doch ist der Platz eingeebnet.
Auch ein Wohnhaus und < h'konoinicgebäude müssen früher mit demselben verbunden
gewesen sein. Wann und von wem dieses Srhlösschen erbaut .wurde, ist nicht
bekannt. In den ersten Decennien des 15. Jahrhunderts besass es Hans von Eb-
gottingen (Ewattingon), dessen Wittwe Ursel Münsserin das Haus mit Graben und
einigen dazu gehörigen Grundstücken an die von Kirneek verkauft*1, von diesen
erwarb es 1,145 UW l |o il. käullich die Stadt Villingen. Urkundlich erwähnt wird
«las 'slössli' noch i.|/(> und 14.77.' (RJ

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