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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0054

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AMT DONAUESCHINGEN. -- THANNHEIM, KLOSTERHOF.

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Karlsruhe, wird berichtet, dass Heinrich von Sunthausen die neue Sunthausen, obschon
er und sein Vater Brun sie bereits verkauft hatten, 1421 eingenommen haben und
dann dieselbe 1423 von Hans und Eberlin von Rischach gekauft ward. Im Besitz
der letzteren erscheint aber später nicht die Burg Sunthausen im BA. Donau-
eschingen, sondern die bei Hausen'.

THANNHEIM, KLOSTERHOF

Beuger, Nicol. Ann. ord. S. Paul. erem. II, 1. I p. 241;. — Petri
Suevia eccl. p. 787. — Gerbert Hsn. II 154. — Fü. II 196. — Ans. des
j. Klosters, Lith. von H. Dress in Donaueschingen.

Das ehemalige Paulanerkloster in der Scharten oder Thannheim wird
zuerst 1353, Jul. 24 (FU. II No. 302) erwähnt, wo Graf Hug von Fürsten-
berg die Vogtei 'vber die Hofstat' übernimmt, ,da die bruder des ordens s. Paulus
inne sint'; über diese Vogtei findet 1354, Oct. 16. eine weitere Uebereinkunft statt
(FU. II No. 307: 'Gotteshaus S. Paulus, gelegen in dem Wald, den man sprichel die
Scharta'). Beuger und ihm folgend Gerbert geben, offenbar unrichtig, 1358
als Gründungsjahr an. Petri gibt, was auch sehr wahrscheinlich ist, Graf Hug
von Fürstenberg als Stifter an; die Pauliner Annalen des 17. u. 18. Jhs. und ihnen
folgend Gerbert u. A. nennen als Begründer einen seligen Kuno, der um 1325
gelebt haben soll. Aber diese Angaben gehen nicht über das 17. Jh. hinauf; wühlend
manches dafür spricht, dass der Verehrung des sei. Kuno die von der Localtradition
mehrfach entstellte Erinnerung an den Cardinal Konrad von Urach zu Grunde liegt
(vgl. FU. II p. 196). Die Tradition lässt Kuno unter dem eisernen Einfanggitter
in der Thatinheimer Klosterkirche begraben sein (ob.). Im J. 1489 war in Folge
von Feuersbrunst ein Neubau nölhig (FU. IV No. 543?) vom 17. Jh. bis 1662
stand das Kloster leer und brannte 177g wieder gänzlich ab. Von dem altem
Htm des Klosters und seiner Kirche hat sich nichts mehr erhalten. Die jetzigen
Gebäulichkciten gehören dem Ausgang des 18. Jhs. an.

Eine moderne Gedenktafel des seligen Laienbruders Kuno des Still-
schweigers, des ersten Einsiedlers in Thanna (1325). Darunter sein Grab, eine
vor etlichen Jahren eröffnete Untermauerang.

Zwei Barockkelche des 18. Jhs., einer restaurirt. — Eine gothische
Monstranz, welche die Kirche früher besass, ist jetzt leider verkauft (!).

Gottesackcrkapclle (Tit. S. Galli et Verenae), geringer Zopfbau, besitzt ein
Altarbild (Bescrmeidung Christi, nach dem ./'>.), welches ich nicht sehen konnte,
pa es eben zu Restauration nach auswärts Versand! war.

Die Schanzen auf dem 'Kichbühl', sowie die Befestigungen an der Waldung
Ochsenberg' stammen aus den Jahren 1706—1800 und sind von den Oester-
fetehern angelegt.

Eine Hausinschrift von 1819 gibt Gutmarin Sehr. d. Ver. in Donau-
cschingeu II 2113.

Kelche
Kapelle
 
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