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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0056

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AMT DONAUESCHINGEN. WÄRTENBERG. 4y

Gräber durch Strassenmeister Mayer geöffnet wurden. Eines der ersteren ergab
ein weibliches Skelett, das zwischen übereinandergelegten Steinen beigesetzt war, ohne
beigaben; daneben lagen Knochenreste einer jugendlichen Leiche mit kleinem Bronze-
Ohrring. Ein zweiter Tuniulus enthielt zwei Skelette, wahrscheinlich ein männliches
und ein weibliches, von grösseren Steinen umgeben, die Köpfe gegen einander,
ohne alle Beigaben. Aus den letzteren Gräbern wurden Bronzefunde, schön ge-
stanzte und gepunzte Gürtelbleche, Fibeln, Nadeln, Ringe, der 'Hallstadtperiode'
angehörig (jetzt in der Gr. Staatssammlung in Karlsruhe) gewonnen. Vgl. Fickler
Schriften d. Alterthums- und Gesehiehls-Vercme zu Baden Doiiauesehingen, III (1848)
183 ff. und Wagner Hügelgräber und Urnenfriedhöfe in Baden, p. 19. (W.)

Im J. 1880 wurde am Abhang auf der 'Windstellc' eine ausgemauerte, runde
Vertiefung aufgedeckt, wol ein Keller eines Hauses, des ehemaligen Dorfes W.,
dessen Glocken 1446 gen Wartenberg kamen (FU. III No. 365). (B.)

WARTENBERG

BuTgTUine. 13 au mann im Oh. Baden, S. 976, und Die Freiherren von
Wartenberg. (Fr. Diöc.-Arch. XI 1.).5 f) — Bader Badenia I (1859) 434.

Die Herren von Wartenberg treten seit Ende des 1 1. Jlis. auf (1080, 1090),
anfänglich sieh auch von Geisingen nennend. Im 13, |h. theilten sie sich in zwei
Linien: diejenige von Wartenberg starb früh aus und iiir Besitz kam 1321 an
Fürstenberg. Der Tuttlinger Zweig lebte in den Wildensteinern bis um 1482 fort.
Die Burg W., um 1140 erbaut, war ursprünglich Reichenauer Lehen, seit 1321
fürslcnbergisch, ward im 17. Jh. Sitz einer Warlenberger Linie der Fürstenberger.
Im J. 1367 verpfändet Graf Konrad von Fürstenberg seiner Gemahlin Adelheid
von Griesscnberg und ihren Kindern erster Ehe die Burgen Alt- und Neuwarten-
berg (FU. II No. 409): 1372 versichert Graf Heinrich v. Fürstenberg seiner
Gemahlin Sophie v. Zollern eine Morgengabe auf die Feste Wartenberg (eb. No. 444).
Eine ähnliche Verpfändung wurde yon Graf Rudolf von Werdenberg 1309 gemeldet
(eb. No. 574). In neuerer /eil wurde die Burg vorübergehend 1780—83 von
einem Herrn von Lassolaye als Lehen getragen. Der Wartenberg trug zwei Burgen:
eine untere, die altere, an der nordwestlichen Seite des breiten Berges, wo noch
ein aus Hasallsteinen bestellender Mauerklotz ansteht; und die obere, jüngere,
welche bis 1700 in gutem wehrhaftem Zustand erhalten blieb, mehrmals eingenommen
und endlich 1780 abgetragen wurde, worauf de Lassolaye das mich bestehende
Lustsehlnsschcn errichtete.

Die Burg (ob die alte oder die neue:') besass eine Kapelle, in welcher
Bischof Heinrich von Konstanz [436 und i.|.|o dem Grafen Egen von Fürstenberg
die Krlaubniss gab, auch während des [ntordictes Messe lesen zu lassen (FU. Iil
No. ,.,8).

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