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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0087

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8o

KREIS VII.I.1XGKX.

/■'ig. X.

wie aus dem an der Innenseite des schwerfälligen romanischen Triumphbogens
angebrachten Datum 1603 hervorgeht. (K.)

Die Kirche ist ein einfacher kleiner Bau, bestellend aus viereckigem Thurme,
einschiffigem, durch Emporen verbautem oblongem Langhaus, polygonem Chor mit
kleiner niedriger Sacristei.

Der Thurm hat eine gewölbte Vorhalle mit Spitzbogenthüre; die Abfasung
der ThOrgewände ist kielbogenförmig in die Hohe geführt. Im Ubergeschoss ist
ein Spitzbogenfenster eingesetzt, das Thurmdach als einfaches Satteldach ausgebildet
und mit Holzschindcln eingedeckt.

Das Schiff ist mit einer geraden Holzdecke (Leistendecke) abgedeckt und
wird durch moderne rechteckige Fenster erhellt. Nach dem Chor öflhftt sich
ein halbkreisförmiger geschlossener Triumphbogen, dessen Kämpfer aus grau-grünem
Sandstein hergestellt sind. Der Kämpfer der linken Seite zeigt noch ein 0,33 langes,
0,25 hohes profilirtes Stück — Platte und Hohlkehle mit Plättchen mit dem
Lude eines geringelten Schlangenleibes auf der vertieften Fläche "der Platte.

Der 4 m weite, im halben Achteck ausgebaute Chor ist mit einem spill-
gothischen Netzgewölbe überspannt, das 3 Schlusssteine mit Wappenschilden auf-
weist. Der grössere Schlussstein ist unregehnässig sechseckig, der Schild ohne
Zeichen; die beiden andern Schlusssteine sind rund und trägt der eine ein Doppel-
kreuz ■+■ als Steinmetzzeichen. Die Kreuzungen der Gewölbestrangen sind bunt

bemalt, die Gewölbefelder weiss im Putzton gelassen und mit gelb und schwarz ge-
färbtem Astwerk und Blätter bemalt. Die 3 Fensler haben Kisehblasenmansswerk
und helle Butzenscheiben.

Ueber dem Chorbogen steht die Jahreszahl einer Renovation des Chores: 1003,
Die kleine Sai risteilhüre i>t mit einein horizontalen Sturze überdeckt, der mit
eigenthttmlichem, frühromanischem Bildwerk verziert ist (vgl. Fig, 8).

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