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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0050

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AMT DOKAUESCHINGEX,

NEUENBÜRG.

Monate nach seiner Thronentsetzung, Kaiser Karl der Dicke (KU. V No. 44): sein

Nachfolger Arnulf hatte ihm den Ort nebst .einigen anderen Kammergütem in der

Baar angewiesen. Seine Bestattung fand der unglückliche Herrscher bekanntlich

auf der Reichcnau (s. Bd. I 347). Mit der Zähringer Erbschaft kam der Ort an

die Fürstenberg. Wo! zu unterscheiden von der königlichen Villa Neidingen war

die Burg Neidingen, ein Wasserballs, das als Lehen der Fürstenberg um 1450 im Burg Neidingon

Besitz des Hans von Lüpferdingen, gen. Veiling, das dann Hans von Regkenbach (1491,

FU. IV No. 135), des Burkart von Reckenbach, welcher sie an das Kloster 'Vff

dem Hof verkaufte (1583), genannt wird. Wo aber dies 'Wasserhaus' ('wygerstatili'.

Weiherstatt, heisst es in der Urk. von 1491 a. a. 0.) gelegen war, ist unbekannt,

vielleicht steht an seiner Stelle der jetzige Pfarrhof.

Eine H a u s i n s ch r i f t neuerer Zeit gibt Gut man n Sehr. d. Vcr. v.
Donaucsch. II 204.

NEUENBURG

Bwgruine. Die Burg (fürstcnbcrgisi'hcs Lehen) Neuenbürg war im 14. Jh.
Sitz einer Linie der Blumberg, kam 1400 an die von Almshofen, um 1506
an die von Schcllcnberg, schliesslich an die Fürstenberg; im J. 1781) wurde sie
wegen Baufälligkeit niedergelegt. Die noch vorhandenen Reste bestehen aus einem
etwa 2 m hohen und ebensohingen, 1 in dicken Mauerstück aus unregehnässigen
Steinen. 'Das Schloss Neuenbürg stund ehedessen bei der Burgmühle, herwärts der
Gauchen, auf der ilussersten Spitze eines hohen, jähen Felsens und war gegen
Westen mit einer Aufzug-Brücke versehen' (F. F. Gcneral-Repert.). Im Jahre 1730
bewohnten es noch die Freiherrn von Schcllcnberg und 1780 stand'es noch voll-
kommen mit Ziegeln gedeckt da. Das unterste Stockwerk bestand aus starken
Mauern, das zweite aus Fachwerk, das des faulenden Holzwerkes wegen nach und
nach einstürzte. Am 18. April 1795 stürzte z. B. der hintere Giebel in den
Wassergraben und hemmte so den Betrieb der nahen Mühle. (D).

Ueber einen andern, unbekannten liitrgslall bei Neuenburg sagt Riczlcr
(Schriften des Vereins in Donaucsch. III 289 f.): 'auf einem Vorsprunge an der
Gaucha, südlich von Neuenburg, entdeckte der f. Strasscnmeister, Herr Mayer,
Spuren einer mittelalterlichen Burg, die mit merkwürdiger Kühnheit auf den
steil zur Gaucha abfallenden, ja über das Wasser vorspringenden Felsen hingebaut
und durch einen noch deutlich erkennbaren Graben von dem Terrain im Rücken
abgeschlossen war. Die Stelle ist jetzt ganz mit Wald überwachsen und liegt, wie
wir zum Besten Derer bemerken, die sie aufzusuchen Lust haben, gegenüber dem h
im Worte Gaucha auf der topographischen Karte des Gh. Baden von 1845. Man
gewahrt die Mauerreste nur dann, wenn man sich über den ilussersten Vorsprung
hinausbeugt, dann aber unzweideutig. Alte Leute von Bachhelm und Neuenburg
wissen, dass dort eine Burg gestanden haben soll. Sie 111;%' einem der weitver-
zweigten Geschlechter von Hhunbcrg und von Blumenegg gehört haben und reiht
Sich an die dichtgedrängten Burgen, von denen in den wilden Thalern der Gaucha

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