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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0052

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AMT DON AUESCHI KG EN.

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Kirche (Stiftung einer Kaplanei erw. 1395, FU. II No. 55g). Alt sind nur
der an die Evangelienseite des Chors angebaute Thurm (Satteldach, abgestufte
Zinnen) und der an den Ecken Buckelquadern aufweisende, mit zwei Gratgewölben
gedeckte Chor, offenbar der Rest eines vielleicht romanischen Baues. An der Ost-
seite des Chors drei vermauerte gothische Fenster; die verzopften Thurmfenster
waren rundbogig. — An der Aussenseite sind einige werthluse Epitaphien des
18. Jhs. eingelassen.

Entenburg. Vgl. Riezler Sehr. d. Ver. z. üonauesch. III (1880) 292,
Gesch. d. Hauses Fürstenb. 336. — Bader Badenia I (1859) 458. H. Hug
Vill. Stadtchronik, h. v. Roder Bibl. d. lit. Ver. CLXIV, S. 30. Die 'Burg'
Pfohren (Forun, 817, S.^Gall. Urkdb. I No. 217, gen. 1312 FU. II No. 66)
stand in den Wiesen westlich vom Dorf an der Donau;, dort kommen noch Bau-
steine hie und da zum Vorscheine. Graf Heinrich der filtere von Fürstenberg erbaute
1471 das 'Haus' zu Pfohren (FU. III 277). 1507 gab Kaiser Max I, der bei
Graf Wolf von Fürstenberg drei Tage (24.—26. April) in dein Schlosse zu Pfohren
verweilte, demselben den Namen 'Entenburg'. Maximilian urkundete daselbst, wo
er, vom Konstanzer Reichstag aus, den Grafen Wolfgang wieder besuchend, wol
der Entenjagd oblag (10. Mai 1507). 1510 kam er nochmals zum Besuche des
Sohnes des Fürsten Wolfgang; ein Schreiben des Kaisers vom 23. Oktober 1510
an die Erzherzogin Margarethc von Oesterreich besagt: 'escript en notre logis de
Entbourch'. (Vgl. FU. IV. No. 433, ferner: A11111. 1. u. No. 548.)

Die EiUenburg steht in nächster Nahe des Dorfes Pfohren und ist heute
noch Eigenthum des Fürsten von Fürstenberg und zur Zeit einem Landwirth in
Pacht gegeben, der es als Scheuer benützt. Der Bau zeigt einen rechteckigen
Grundplan von 15,5 x 15,10 m
Seitenlangen (innerhalbgemessen)
und ist an den Ecken mit 4
Kundthürmen bewehrt. Die letz-
teren haben einen iimern Durch-
messer von 2,50 m und waren
wol einst mit Kegeldächern oder
höhern Helmen versehen, wah-
rend sie jetzt mit Stücken des
Satteldaches des Rechteckbaues
schräg abgedeckt sind und so
dem Baue ein seltsam-mysteriöses
Aussehen geben. An allen Ge-
bäudeseiten sind Löcher sichtbar,
&U8 denen stark verfaulte Hölzer
hervorragen, was auf einen höl-
zernen Oberbau oder auf die An-
lage von hölzernen Galerien um
'h-u Hau in alter Zeil sehlies.sen lilssl, Die oben am Gebäude befindlichen grösseren
Lichtöffnungen haben aligekantete Gewände und Stürze aus Sandsleinen, während

lviitenbury

Pfohren. Grutuiriss der Entenburg.

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