KREIS VILLINGEN.
3tfeftg!ig^ raffln»
Fig. 14. Villingen. Befestigung.
\-ftf ^.r,"
Innere
Stadtmaue
Wall
('Fülle')
Acu»crer
Stadler .\\u-n
7. STADTMAUER.
a) Die fast durchweg am Fuss 1,5 in dicke und 8,5 m hohe, meist aus
Wacken mit Mörtelverbindung bestellende innere Stadtmauer, oben am Kranz
mit zinnenartigen Lucken. Auf der inneren Seite der Mauer zog sich bis in das
18. Jh. eine gedeckte Holzlaube hin. Auch war das Anbauen von Häusern an die
Stadtmauer nur unter der Bedingung erlaubt, dass bis auf die Höhe derselben keine
Lichter ausgebrochen wurden und ein freier Durchgang in Kriegszeiten der Stadt
vorbehalten blieb.
8. STADTGRABEN.
b) Der innere Stadtgraben von durchschnittlich 15 m Breite zwischen der
Stadtmauer und der sog.
c) Fülle. Darunter verstand man den c. 5 111 über der Sohle des inneren
Grabens sich erhebenden, aus dem Aushub der Grüben entstandenen Wall von
c. 7 in Breite. Nach innen war derselbe gestützt durch eine senkrechte Futter-
mauer, nach aussen durch die die Fülle um doppelte Mannshöhe Überragende ebenfalls
mit Schiesslucken versehene äussere Stadtmauer. Die Fülle, in Friedens-
zeiten ein gangbarer Spazierweg, wurde 1789 mit Bäumen bepflanzt. Sie bildete
che eine Seite des
d) äussern Stadtgrabens. Derselbe bulle durchschnittlich die Breite
des innern, war aber etwas tiefer und konnte, was in Kriegszeiten immer geschah,
vermittelst Schleussen mit Wasser von der Brigach gefüllt weiden. Je zwei halb-
runde Vorsprünge oder Rundelle in der äussern Stadtmauer auf der östlichen und
der westlichen Seite der Stadt dienten zur Flankrrung des äussern Befestigungs-
gürtels und der Thorzugänge, Zur Verstärkung der vom llubellncb (westliche
Anhöhe) leicht zu bedrohenden Südwestseite wurde 16H4 auf Antrag einer kaiser-
lichen Kriegscommission und mit Unterstützung der Breisgaulschen Stände ein aus
Quadern bestehendes, ein halbes Achteck bildendes Vorwerk, wegen seiner Form
das Bügeleisen genannt, aufgeführt. Kine halbrunde Bastion ist noch jetzt auf de'r
östlichen Seite der Stadt an der Innern Stadtmauer erhalten. Ein zum Zweck
der Vertheidigung daselbst erbauter Erker kommt urkundlich schon im [3. Jh. vor.
Im Juli 1287 stellte nftmlich der Magistrat den Klosterfrauen der Vettersammlung
[794]
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Fig. 14. Villingen. Befestigung.
\-ftf ^.r,"
Innere
Stadtmaue
Wall
('Fülle')
Acu»crer
Stadler .\\u-n
7. STADTMAUER.
a) Die fast durchweg am Fuss 1,5 in dicke und 8,5 m hohe, meist aus
Wacken mit Mörtelverbindung bestellende innere Stadtmauer, oben am Kranz
mit zinnenartigen Lucken. Auf der inneren Seite der Mauer zog sich bis in das
18. Jh. eine gedeckte Holzlaube hin. Auch war das Anbauen von Häusern an die
Stadtmauer nur unter der Bedingung erlaubt, dass bis auf die Höhe derselben keine
Lichter ausgebrochen wurden und ein freier Durchgang in Kriegszeiten der Stadt
vorbehalten blieb.
8. STADTGRABEN.
b) Der innere Stadtgraben von durchschnittlich 15 m Breite zwischen der
Stadtmauer und der sog.
c) Fülle. Darunter verstand man den c. 5 111 über der Sohle des inneren
Grabens sich erhebenden, aus dem Aushub der Grüben entstandenen Wall von
c. 7 in Breite. Nach innen war derselbe gestützt durch eine senkrechte Futter-
mauer, nach aussen durch die die Fülle um doppelte Mannshöhe Überragende ebenfalls
mit Schiesslucken versehene äussere Stadtmauer. Die Fülle, in Friedens-
zeiten ein gangbarer Spazierweg, wurde 1789 mit Bäumen bepflanzt. Sie bildete
che eine Seite des
d) äussern Stadtgrabens. Derselbe bulle durchschnittlich die Breite
des innern, war aber etwas tiefer und konnte, was in Kriegszeiten immer geschah,
vermittelst Schleussen mit Wasser von der Brigach gefüllt weiden. Je zwei halb-
runde Vorsprünge oder Rundelle in der äussern Stadtmauer auf der östlichen und
der westlichen Seite der Stadt dienten zur Flankrrung des äussern Befestigungs-
gürtels und der Thorzugänge, Zur Verstärkung der vom llubellncb (westliche
Anhöhe) leicht zu bedrohenden Südwestseite wurde 16H4 auf Antrag einer kaiser-
lichen Kriegscommission und mit Unterstützung der Breisgaulschen Stände ein aus
Quadern bestehendes, ein halbes Achteck bildendes Vorwerk, wegen seiner Form
das Bügeleisen genannt, aufgeführt. Kine halbrunde Bastion ist noch jetzt auf de'r
östlichen Seite der Stadt an der Innern Stadtmauer erhalten. Ein zum Zweck
der Vertheidigung daselbst erbauter Erker kommt urkundlich schon im [3. Jh. vor.
Im Juli 1287 stellte nftmlich der Magistrat den Klosterfrauen der Vettersammlung
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