AMT YlI.UNGKX. - VILLINGEN.
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rundbogige Eingänge, in deren Wandung je drei beringte Säulen mit attisirenden
Hasen und stark ausladenden Blattcapitellen stehen (vgl. Fig. 18). Die Giebelfelder
über dem TlvÜrsturz sind leer. Das ganze Portal ist oben durch einen Sims mit
Rundbogenfries eingefasst Es ist schon bemerkt worden, dass dieses Doppclportal
nicht im Verbände der Seitenschifrmauer steht, sondern ganz aus ihr heraustritt:
ein klarer Beweis, dass /wischen beiden Bautheilen kein organischer Zusammen-
hang waltet.
Die Westfront besteht aus unregelmässigen rothen Sandsteinschichten; ein
einfacher Sims trennt den Unterbau von dem jedes plastischen Schmuckes haaren
Giebel. Die Mitte der Front nimmt das rundbogige Hauptportal ein, in dessen
Wandungen drei jSäulchen stehen mit blaltgesrhmücktcn Kelchcapitellen, attisirenden
Hasen mit stark über die Plinthe herausspringendem . Pfühl. Ueber den Säulchen
zieht sich ein Kampfer hin, darüber drei birnförmig profiUrte Rundstäbe. Ueber dem
Portal zeigt die Front ein grosses, ungeteiltes Spitzbogenfenster, das ein feiner Stab
umfasst. Die zwei runclbogigen Fenster, welche rechts und links vom Portal angebracht
sind, gehören dem 18. Jh. an. Ueber diesen Scitenfenstern Oculi mit Yierpass.
Der Chor ist aus fünf Seiten des Acht-
eckes geschlossen; ihm sind zwei gestreckte
Rippengewölbe vorgelegt. Die birnförmig pro-
lilirten Rippen dieser Gewölbe ruhen aufWand-
consolen, welche der Barocco mit leeren Muscheln
begabt hat; auch die Zwickelfüllung mit ihrer
Vergipsung gehört selbstverständlich dem Barock-
zeitalter an, welches die ursprünglich bis zum
Hoden herabsteigenden Dienste abgeschnitten
hat. Die Gewölbeslülzcn zeigen Blaltwcrkea-
pitöll©. Der Schlussstein des Chors hat ein
rundes, von kleinen Kugeln gehaltenes, leeres
Medaillon. An den zwei Halbsliulehen, welche
das Fenster des Chorschlusses umstellen, bemerkt
man jene Scu 1 pt uren des 15.JI1S., welche aus
der Altstadt hierher verbracht wurden und welche
oben (S. 106) beschrieben wurden. Der Chor
ist von Strebepfeilern gestützt; unter seinem
Dachsims zieht sich ein spilzhogiger Kleeblalllries
hin. Die Strebepfeiler sind mit einfachen Wim-
pei'gcn besetzt.
Der Süd I hnriii stellt in seinem untern, mit einem kundbogrnfi ies abge-
schlossenen romanischen Theile ein unregelmässiges Fünfeck dar. über welchem
das zweite, dritte und vierte Geschoss als Sechsecke aufsteigen. Diese obera Stock-
werke sind golliiseh. Das zweite hat einlache, spilzliQgige Mauersclilitze mit Drei-
pa*s, am Sims gollusehen HugenlVies; das dritte hat gekuppelte Spitzbogenfenster
umrahmt von Wimpergen, deren Fialen, bezw. deren sie krönende Figuretten bis
ins vierte Ceseho^s hinaufreichen. Dieses vierte Stockwerk hat muht ;in allen
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Fig. i$~. 1 "Hängen, Münster.
Capiteü des SüäportaUs.
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rundbogige Eingänge, in deren Wandung je drei beringte Säulen mit attisirenden
Hasen und stark ausladenden Blattcapitellen stehen (vgl. Fig. 18). Die Giebelfelder
über dem TlvÜrsturz sind leer. Das ganze Portal ist oben durch einen Sims mit
Rundbogenfries eingefasst Es ist schon bemerkt worden, dass dieses Doppclportal
nicht im Verbände der Seitenschifrmauer steht, sondern ganz aus ihr heraustritt:
ein klarer Beweis, dass /wischen beiden Bautheilen kein organischer Zusammen-
hang waltet.
Die Westfront besteht aus unregelmässigen rothen Sandsteinschichten; ein
einfacher Sims trennt den Unterbau von dem jedes plastischen Schmuckes haaren
Giebel. Die Mitte der Front nimmt das rundbogige Hauptportal ein, in dessen
Wandungen drei jSäulchen stehen mit blaltgesrhmücktcn Kelchcapitellen, attisirenden
Hasen mit stark über die Plinthe herausspringendem . Pfühl. Ueber den Säulchen
zieht sich ein Kampfer hin, darüber drei birnförmig profiUrte Rundstäbe. Ueber dem
Portal zeigt die Front ein grosses, ungeteiltes Spitzbogenfenster, das ein feiner Stab
umfasst. Die zwei runclbogigen Fenster, welche rechts und links vom Portal angebracht
sind, gehören dem 18. Jh. an. Ueber diesen Scitenfenstern Oculi mit Yierpass.
Der Chor ist aus fünf Seiten des Acht-
eckes geschlossen; ihm sind zwei gestreckte
Rippengewölbe vorgelegt. Die birnförmig pro-
lilirten Rippen dieser Gewölbe ruhen aufWand-
consolen, welche der Barocco mit leeren Muscheln
begabt hat; auch die Zwickelfüllung mit ihrer
Vergipsung gehört selbstverständlich dem Barock-
zeitalter an, welches die ursprünglich bis zum
Hoden herabsteigenden Dienste abgeschnitten
hat. Die Gewölbeslülzcn zeigen Blaltwcrkea-
pitöll©. Der Schlussstein des Chors hat ein
rundes, von kleinen Kugeln gehaltenes, leeres
Medaillon. An den zwei Halbsliulehen, welche
das Fenster des Chorschlusses umstellen, bemerkt
man jene Scu 1 pt uren des 15.JI1S., welche aus
der Altstadt hierher verbracht wurden und welche
oben (S. 106) beschrieben wurden. Der Chor
ist von Strebepfeilern gestützt; unter seinem
Dachsims zieht sich ein spilzhogiger Kleeblalllries
hin. Die Strebepfeiler sind mit einfachen Wim-
pei'gcn besetzt.
Der Süd I hnriii stellt in seinem untern, mit einem kundbogrnfi ies abge-
schlossenen romanischen Theile ein unregelmässiges Fünfeck dar. über welchem
das zweite, dritte und vierte Geschoss als Sechsecke aufsteigen. Diese obera Stock-
werke sind golliiseh. Das zweite hat einlache, spilzliQgige Mauersclilitze mit Drei-
pa*s, am Sims gollusehen HugenlVies; das dritte hat gekuppelte Spitzbogenfenster
umrahmt von Wimpergen, deren Fialen, bezw. deren sie krönende Figuretten bis
ins vierte Ceseho^s hinaufreichen. Dieses vierte Stockwerk hat muht ;in allen
[811]
Fig. i$~. 1 "Hängen, Münster.
Capiteü des SüäportaUs.