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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0478

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-a-5Ö> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <^s-^

Wunsch, dass die Zuwendung aus diesem neuen
Fonds möglichst nur den Künstlern zu teil werden
möge, die neben der Bedürftigkeit durch ihr Talent
die Gewähr bieten, dass sie in ihrem künstlerischen
Fortkommen dadurch gefördert werden können. Die
zweite Kammer hat die 20000 M. neben den 60000 M.
bewilligt, dafür aber leider 20000 M. an der Summe
für die kgl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft
gestrichen. — Heinrich Epler's Überlebensgrosse
Gruppe >Zwei Mütter«, welche die Stadt Dres-
den 1899 in der Deutschen Kunstausstellung an-
kaufte und in Bronze ausführen Hess, ist kürzlich
in der Bürgerwiese zu Dresden, in der Nähe von
Heinrich Bäumers Venus- und Amor-Cruppe an
einem Teiche aufgestellt worden. Das früher schon
gewürdigte Bildwerk stellt eine mächtig bewegte
Scene aus der Sintflut dar, ein Weib, das mit
einem Säugling sich gegen ein Tigerweib wehrt,
das mit seinem Jungen den Platz auf dem
schützenden Felsen erklimmen will, der nur für
ein Paar gross genug ist. — An der Akademie
der bildenden Künste sind die Maler Richard
Müller und Osmar Schindler jetzt definitiv
angestellt worden. *
WfÖRISHOFEN. In der Konkurrenz um ein
" Reklame-Plakat für den Kurort Wörishofen
unterstanden dem Urteil des Preisgerichts hundert-
siebenundfünfzig Einsendungen. Die ursprünglich
in Aussicht genommenen drei Preise (600, 300 und
100 M.) mussten fallen gelassen werden, dagegen
wurde die Preisverteilung im Rahmen der aus-
gesetzten Gesamtsumme (1000 M.) wie folgt vor-
genommen: Erster Preis (500 M.) Kunstanstalt
Grimme & Hempel A.-G. in Leipzig für den von
Fritz Rehm (München) stammenden Entwurf, zwei
zweite Preise (je 125 M.) Hannah Kolb (Ebersberg
bei München) und Martin Rohriapper (Raditz bei
Dresden), zwei dritte Preise (je 100 M.) Fritz Faber
(München) und Michael Kandel (München), vierter
Preis (50 M.) Adolf Wolf-Rothenhan (Wien).
KÖNIGSBERG. Heinrich Wolff, welcher jetzt
lv auch einer der unseren ist, hat mit seiner Gattin
Elisabeth Wolff-Zimmermann im Salon Neue
Kunst eine grössere Kollektion von Radierungen,
Originallithographien, Zeichnungen, Pastellen und
Aquarellen ausgestellt, welche alle von einer grossen
Fert'gkeit in der Zeichnung und ungemeinen Frische,
die Radierungen von einer Vielseitigkeit der Technik
zeugen, welche alles hier bis jetzt Gesehene weit
hinter sich lassen. Es sind zum grössten Tei e
Köpfe und Figuren aus dem täglichen Leben, aber so
charakteristisch erfasst, vor allem in den Radierungen
von Heinrich Wolff, dass sich Königsberg nur gratu-
lieren kann, eine solche Lehrkraft für seine Aka-
demie gewonnen zu haben. ■^>--
DRESLAU. Im Wettbewerb um ein Plakat des
»Vereins zur Hebung des Fremdenverkehrs^
erhielt den ersten Preis und Auftrag zur Ausführung
der Maler L. Schuh in Hannover, zwei Ehren-
preise wurden Moriz Heymann und Paul
Junghans, beide in München, zuerkannt.
DUDAPEST. Bei der Frühjahrausstellung (über die
an anderer Stelle dieses Heftes spezieller berichtet
wird) gelangten folgende Medaillen und Preise zur
Verteilung: Die grosse goldene Staatsmedaille für
ausländische Künstler erhielt das Bild »Girgenti«
von Rene Menard-Paris. Kleine goldene Me-
daillen für ungarische Künstler erhielten : >Schnitter<
von Janos Vaszary und »Idylle« von Gustav

Magyar. Den 4000 Kronen-Preis des Vereins für
bildende Künste erhielt: >Lajos Mark's »Damen-
porträt'. Den Rath-Preis von 600 Kronen das Bild
»Dame in Schwarz« von Andor Boruth und den
Eszterhäzy-Aquarellpreis von 600 Kronen erhielt
Gyula Hary's Kollektion. A. T.
DERLIN. Eine von Fritz Klimsch geschaffene
Marmorbüste des Rechtslehrers Rudolf v. Gneist
kam in der Aula der hiesigen Universität zur Auf-
stellung.
KOPENHAGEN. Stephan Sinding hat von
einem Dresdener Kunstfreund den Auftrag er-
halten, seine »Walküre«, die unlängst gelegentlich
deren Ausstellung bei Keller & Reiner in Berlin
auch in d. Z. besprochen wurde, in Elfenbein und
Bronze auszuführen. Ein anderes Werk des Künst-
lers »Mutter Erde wird zur Zeit in Italien in Marmor
ausgeführt, um alsdann der hiesigen Glyptothek ein-
verleibt zu werden.
MÜNCHEN. Die für die Wittelsbacher Brunnen-
Denkmäler in Zweibrücken und Reichenhall
veranstalteten engeren Konkurrenzen haben ihre
einstweilige Erledigung dahin gefunden, dass für
das Denkmal der erstgenannten Stadt der Entwurf
des Bildhauers August Dru.mm in Betracht gezogen
werden soll, doch hält das Preisgericht vor definitiver
Auftragserteilung eine bessere Durcharbeitung des
Entwurfes für wünschenswert. Für den Reichen-
haller Brunnen wurde der Entwurf des Bildhauers
Karl Killer empfohlen, aber auch in der Voraus-
setzung, dass der Künstler in verschiedentlicher
Hinsicht eine Umarbeitung vornehmen wird. Von
deren Ausfall soll der eventuell endgültige Vorschlag
des Preisgerichts abhängig gemacht werden. — An


theodor von gosen .heinrich heine.
Ausstellung Berl. Secession (Bronzestatuette)

Die Kunst für Alle XVII.

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