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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0039

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-*-iÖ> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <^s^~

JV/f ÜNCHEN. Ein für das Haus eines Hamburger
^"^ Kunstfreundes bestimmtes Glasgemälde hat die
Hofglasmalerei von Franz Xaver Zettler für einige
Wochen zu allgemeiner Besichtigung ausgestellt.
Eine der schönsten Scenen aus Richard Wagners
Meistersingern, die des dritten Aktes, da Walther
von Stolzing, nachdem er im Wettgesang den Sieg
errungen, auf der Festwiese zu den Füßen Evchens
niedersinkt, um von ihr unter dem Jubel des Volkes
den Lorbeer und Minnepreis zu empfangen, ist der
Vorwurf der Darstellung. Theodor Pixis, der
durch seine »Wagner-Galerie- (Hanfstaengls Nach-
folger in Berlin) rühmlichst bekannte
Meister in der malerischen Verkörperung
von Wagners Musikdramen hat den Karton
entworfen, der dann äußerst wirkungsvoll
und in wohltuender Harmonie der Farben
durch die obengenannte Anstalt Verbild-
lichung erfuhr. Die Ausführung des in
gewaltigen Dimensionen gehaltenen Fen-
sters bot technisch nicht geringe Schwierig-
keiten, die aber in schönster Form über-
wunden erscheinen, so daß die Betrach-
tung der ganzen Leistung einen höchst
sympathischen Eindruck hinterläßt.

E) RÜSSEL. Constantin Meunier erhielt
endlich, nachdem man sich überzeugt,
daß man damit keine Propaganda für die
Sozialdemokratie mache, von der belgischen
Regierung den Auftrag zur Ausführung
seines epochalen Denkmals der 'Arbeite.
Von dem Monument sind bis jetzt nur die
vier großen, durch die Ausstellungen be-
kannt gewordenen Reliefs fertig. Der greise
Künstler beginnt jetzt die Herstellung der
vier Eckfiguren und hofft bis Ende des
Jahres das Projekt im ganzen zeigen zu
können. Das Denkmal der >Arbeit< wird
auf dem hochragenden Runden Punkte der
Allee nach Tervueren bei Brüssel aufge-
stellt werden, doch dürften gut noch vier
Jahre bis zu seiner Vollendung vergehen.
Der Kaufpreis des Denkmals beträgt
250000 Franken. R.

hauerei u. s. w. eine Erweiterung zur Kunstschule
erfahren und auch sonst erfreulichen Aufschwung
genommen hat. Der Verstorbene, eine sympathische
Persönlichkeit, war ein besonderer Kenner der
Spitzentechnik und hat diese in Breslau eigentlich
erst eingebürgert. — Auf den erledigten Direktor-
posten der kgl. Kunstschule wird, wenn die Hoff-
nungen und Wünsche unserer Künstler und aller,
die im Breslauer Kunstleben eine Stimme bean-
spruchen dürfen, in Erfüllung gehen, nun doch wohl
ein Künstler von Bedeutung berufen werden, der
das Gewicht seines eigenen Schaffens der amtlichen

-•-: 1

l^OLN. Im Wettbewerb für neue „Stoll-
werck-Bilder" waren dreihundertsieb-
zehn Entwürfe eingelaufen. Den ersten
Preis (1500 M.) errang Walther Püttner

(München), zwei zweite Preise (ä 1000 M.) _ |

fielen an Eugen Kirchner und Hans Neu-
mann jr. (beide in München). Vier dritte franz von lenbach Richard wagner
Preise (ä 60O M.) errangen J. Martini
(Berlin), Meinhard Jacoby (Berlin), Erich

Nikutowski (Düsseldorf) und Oscar Zwintscher Autorität hinzuzufügen hat. Nur so läßt sich für das
(Meißen); sechs vierte Preise (ä 400 M.): Jos. A. Lang gedeihliche Zusammenwirken der vielfach diver-
(Düsseldorf), Hellm. Eichrodt (Karlsruhe), J.Martini gierenden Kräfte an unserer Kunstschule Gutes er-
(Berlin), Maximilian Liebenwein (Burghausen), Martin warten, ganz abgesehen von der zu erhoffenden
Trigler (München), Arthur Johnson (Berlin). Außer- belebenden Einwirkung auf die Breslauer Künstler-
dem kamen noch zwölf fünfte Preise ä 250 M. zur schaft, der es an Talenten nicht mangelt, wohl aber
Verteilung, drei Serien von Entwürfen wurden vom an Konzentration und Führung. Man wagt es hier,
Preisgericht zum Ankauf empfohlen. seine Wünsche z. B. selbst bis zu einer Persönlich-
keit wie Graf Leopold Kalckreuth zu erheben, der
t>RESLAU. Am 2. August verschied, wie schon durch Abstammung, Besitz und Studiengebiet ja
kurz gemeldet, der Direktor der hiesigen kgl. genügend enge Beziehungen zu Schlesien hat, daß
Kunstschule, Professor Hermann Kühn. Von Haus ihm ein dauernder Aufenthalt in Breslau vielleicht
aus Architekt, war Kühn in der Schule des Oester- nicht so ganz als Verbannung nach der ultima
reichischen Museums für die kunstgewerbliche Lauf- Thüle zu erscheinen brauchte. Doch soll ausdrück-
bahn vorgebildet worden und erhielt 1881 die Be- lieh hervorgehoben werden, daß dies eben nur kühne
rufung als Leiter der damaligen Kunstgewerbeschule, Wünsche sind, deren Verwirklichung, trotz ihrer
die während seines Direktorats durch Angliederung inneren Berechtigung, wohl kaum zu erhoffen steht.—
von Klassen für Landschaft, figürliche Malerei, Bild- Ende August wurde der Kaiser Wilhelm-Gedächtnis-

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