-3-5Ö> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN
l/'ARLSRUHE. An Professor Wilhelm TrObner
in Frankfurt a. M. ist eine Berufung an die hiesige
Kunstakademie ergangen. — Der Privatdozent für
Kunstgeschichteund Archäologiean derhiesigenTech-
nischen Hochschule, Dr. Frhr.von Lichtenberg,
wurde zum außerordentlichen Professor ernannt.
I EIPZIG. Als Nachfolger des an die Universität
Halle berufenen Prof. Dr. Kautzsch ist vom
Vorstande des deutschen Buchgewerbevereins
Dr. Tönnies aus Berlin als Direktor des hiesigen
Buchgewerbe-Museums gewählt.
JV/IÜNCHEN. Der Maler Karl Blos ist zum
>Kgl. Professor< ernannt. — Der Architekt
Ludwig Rank wurde auf den Stadtbaumeister-
posten in Lohr a. M. berufen. — Die Münchener
Künstlergenossenschaft hat als Syndikus ihrer Rechts-
schutzstelle den Justizrat Otto Forster bestellt.
FRANKFURT a. M. Aus dem engeren Wettbewerb,
* der für ein Denkmal des Erfinders des Telephons,
Philipp Reis, vom hiesigen Physikalischen Verein
veranstaltet ward, ist der hiesige Bildhauer Prof.
Friedr. Hausmann als Sieger hervorgegangen, und
es ist ihm auch die Ausführung des Denkmals über-
tragen worden. Der Entwurf zeigt die in Marmor
auszuführende Büste des Dargestellten auf granitnem
Aufbau, der von zwei Knabengestalten flankiert
wird, die, durch einen Telephondraht verbunden,
sich so verständigen wollen. Hausmann spielt
damit auf die Tatsache an, daß Reis seine Erfindung,
der er keinen großen Wert beilegte, und deren Welt-
bedeutung er weder erkannte, noch erleben sollte,
durch Schüler erproben ließ. Am unteren Rande des
Sockels zeigt sich noch ein Emblem: Wolken, durch die
der Blitz eilt. Als Standort des von einer Balustrade
im Halbrund umgebenen Denkmals ist ein Platz in der
Eschenheimer Anlage nächst dem Senkenbergianum
ausersehen. Von der Stadt Frankfurt ist Hausmann
des weiteren beauftragt worden, einen Monumental-
brunnen für die Parkanlagen des neuen Schauspiel-
hauses zu schaffen, an dessen bildnerischem Schmuck
der Künstler auch schon hervorragenden Anteil hatte.
1MÜRNBERG. Prof. Dr. Paul Ree, der Biblio-
A^ thekar und Sekretär am Bayerischen Gewerbe-
museum, ist nach sechzehnjähriger Tätigkeit von
dem Amte eines Dozenten für Kunstgeschichte an
der hiesigen Kunstgewerbeschule zurückgetreten. —
Die als Schmuck des Sitzungssaals im neuen städti-
schen Amtshause bestimmten Gemälde hat Prof.
H. Heim nunmehr vollendet. An den zwei Langseiten
des Saales sind in je zwei Darstellungen bedeutsame
Momente aus der Geschichte Nürnbergs verbildlicht,
die eine Breitseite des Raumes, auf der sich die Galerie
befindet, wird durch allegorische Figuren sowie durch
Medaillonporträts berühmter Nürnberger geschmückt.
T_J EIDELBERG. Für die Ausschmückung der
*■ * neuen Stadthalle sind, außer dem bereits ge-
meldeten Auftrag an Professor Wilh. TrObner,noch
folgende Künstler von Seiten der Stadt mit der
Schaffung von Wand- und Plafondgemälden betraut
worden: K. kley-Karlsruhe (Darstellung des Hei-
delberger >Sommertagzuges<), Manuel Wielandt-
Karlsruhe (zwei Schloßansichten), Karl Bartels-
Heidelberg (die vier Fakultäten und zwei Entwürfe für
Fliesengemälde >Kunst und Wissenschaft (.Heinrich
HoFFMANN-Heidelberg (Ansichten aus HeMHberg).
1/"IF.L. Dem Album Schleswig - Holsteinischer
**■ Künstler, das im Jahre 1898 aus Auslaß der
Jubelfeier zur Erinnerung an die Erhebung der
Herzogtümer vom Schleswig-Holsteinischen Kunst-
verein mit der Maßgabe begründet wurde, daß jähr-
lich acht aus dem Lande gebürtige oder in ihm
wohnende Künstler aufgefordert werden, je ein Bild
mäßigen Umfangs zu liefern, ist die neue Serie
nunmehr zugeführt worden. Vertreten sind darin
Prof. Hans von Pftersen (München), Prof. Hans
Olde (Weimar), Aug. Wilckens (Hadersleben),
Conrad Fehr (Berlin), sodann aus Holstein
E. Vollbehr, Rosa Krüger und M. Slavona.
Ein achtes Bild von Pape steht noch aus.
T~\ ARMSTADT. Prof. Ludwig Habich hat die Figur
für den jüngst im Herrngartenpark aufgestellten
Goethetempel vollendet: eine von antikem Geiste
erfüllte Jünglingsgestalt mit wallendem Lockenhaar,
das ein schmaler Goldreif umfaßt, der Genius
Goethischer Dichtung. Die Rechte ist mit dem
Handrücken auf die Hüfte gestützt, der linke Arm,
leicht vorwärts deutend, gesenkt. In ruhigem Ver-
weilen ruht die Körperlast auf dem rechten Bein,
das linke tritt in leiser Beugung vor. Die Figur
wird in dunkler Bronze, die Haare in Goldtönung
ausgeführt, das Bildwerk soll diesen Sommer im
Münchener Glaspalast ausgestellt werden. -r-
DUDAPEST. Professor Julius von Benczur
" arbeitet zur Zeit an einem Gemälde, das be-
stimmt ist, einen der bedeutsamsten Momente der
Millenniums-Feierlichkeiten: die Huldigung beider
Häuser des Reichstags vor König Franz Josef zu ver-
ewigen. — Für den König Mathias-Saal der K. Hof
bürg hat der Bildhauer J. Fadrusz den Auftrag er-
halten, eine Statue des Königs Mathias herzustellen.
r^ESTORBEN: In München am 28. Januar der
Hauptmann a. D. und Kunstmaler Karl Frhr.
von Donnersperg; in Berlin der Maler und Illu-
strator C. H. Küchler, 36 Jahre alt; in Rom am
31. Januar der Genre- und Landschaftsmaler Gio-
vanni Costa.:
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l/'ARLSRUHE. An Professor Wilhelm TrObner
in Frankfurt a. M. ist eine Berufung an die hiesige
Kunstakademie ergangen. — Der Privatdozent für
Kunstgeschichteund Archäologiean derhiesigenTech-
nischen Hochschule, Dr. Frhr.von Lichtenberg,
wurde zum außerordentlichen Professor ernannt.
I EIPZIG. Als Nachfolger des an die Universität
Halle berufenen Prof. Dr. Kautzsch ist vom
Vorstande des deutschen Buchgewerbevereins
Dr. Tönnies aus Berlin als Direktor des hiesigen
Buchgewerbe-Museums gewählt.
JV/IÜNCHEN. Der Maler Karl Blos ist zum
>Kgl. Professor< ernannt. — Der Architekt
Ludwig Rank wurde auf den Stadtbaumeister-
posten in Lohr a. M. berufen. — Die Münchener
Künstlergenossenschaft hat als Syndikus ihrer Rechts-
schutzstelle den Justizrat Otto Forster bestellt.
FRANKFURT a. M. Aus dem engeren Wettbewerb,
* der für ein Denkmal des Erfinders des Telephons,
Philipp Reis, vom hiesigen Physikalischen Verein
veranstaltet ward, ist der hiesige Bildhauer Prof.
Friedr. Hausmann als Sieger hervorgegangen, und
es ist ihm auch die Ausführung des Denkmals über-
tragen worden. Der Entwurf zeigt die in Marmor
auszuführende Büste des Dargestellten auf granitnem
Aufbau, der von zwei Knabengestalten flankiert
wird, die, durch einen Telephondraht verbunden,
sich so verständigen wollen. Hausmann spielt
damit auf die Tatsache an, daß Reis seine Erfindung,
der er keinen großen Wert beilegte, und deren Welt-
bedeutung er weder erkannte, noch erleben sollte,
durch Schüler erproben ließ. Am unteren Rande des
Sockels zeigt sich noch ein Emblem: Wolken, durch die
der Blitz eilt. Als Standort des von einer Balustrade
im Halbrund umgebenen Denkmals ist ein Platz in der
Eschenheimer Anlage nächst dem Senkenbergianum
ausersehen. Von der Stadt Frankfurt ist Hausmann
des weiteren beauftragt worden, einen Monumental-
brunnen für die Parkanlagen des neuen Schauspiel-
hauses zu schaffen, an dessen bildnerischem Schmuck
der Künstler auch schon hervorragenden Anteil hatte.
1MÜRNBERG. Prof. Dr. Paul Ree, der Biblio-
A^ thekar und Sekretär am Bayerischen Gewerbe-
museum, ist nach sechzehnjähriger Tätigkeit von
dem Amte eines Dozenten für Kunstgeschichte an
der hiesigen Kunstgewerbeschule zurückgetreten. —
Die als Schmuck des Sitzungssaals im neuen städti-
schen Amtshause bestimmten Gemälde hat Prof.
H. Heim nunmehr vollendet. An den zwei Langseiten
des Saales sind in je zwei Darstellungen bedeutsame
Momente aus der Geschichte Nürnbergs verbildlicht,
die eine Breitseite des Raumes, auf der sich die Galerie
befindet, wird durch allegorische Figuren sowie durch
Medaillonporträts berühmter Nürnberger geschmückt.
T_J EIDELBERG. Für die Ausschmückung der
*■ * neuen Stadthalle sind, außer dem bereits ge-
meldeten Auftrag an Professor Wilh. TrObner,noch
folgende Künstler von Seiten der Stadt mit der
Schaffung von Wand- und Plafondgemälden betraut
worden: K. kley-Karlsruhe (Darstellung des Hei-
delberger >Sommertagzuges<), Manuel Wielandt-
Karlsruhe (zwei Schloßansichten), Karl Bartels-
Heidelberg (die vier Fakultäten und zwei Entwürfe für
Fliesengemälde >Kunst und Wissenschaft (.Heinrich
HoFFMANN-Heidelberg (Ansichten aus HeMHberg).
1/"IF.L. Dem Album Schleswig - Holsteinischer
**■ Künstler, das im Jahre 1898 aus Auslaß der
Jubelfeier zur Erinnerung an die Erhebung der
Herzogtümer vom Schleswig-Holsteinischen Kunst-
verein mit der Maßgabe begründet wurde, daß jähr-
lich acht aus dem Lande gebürtige oder in ihm
wohnende Künstler aufgefordert werden, je ein Bild
mäßigen Umfangs zu liefern, ist die neue Serie
nunmehr zugeführt worden. Vertreten sind darin
Prof. Hans von Pftersen (München), Prof. Hans
Olde (Weimar), Aug. Wilckens (Hadersleben),
Conrad Fehr (Berlin), sodann aus Holstein
E. Vollbehr, Rosa Krüger und M. Slavona.
Ein achtes Bild von Pape steht noch aus.
T~\ ARMSTADT. Prof. Ludwig Habich hat die Figur
für den jüngst im Herrngartenpark aufgestellten
Goethetempel vollendet: eine von antikem Geiste
erfüllte Jünglingsgestalt mit wallendem Lockenhaar,
das ein schmaler Goldreif umfaßt, der Genius
Goethischer Dichtung. Die Rechte ist mit dem
Handrücken auf die Hüfte gestützt, der linke Arm,
leicht vorwärts deutend, gesenkt. In ruhigem Ver-
weilen ruht die Körperlast auf dem rechten Bein,
das linke tritt in leiser Beugung vor. Die Figur
wird in dunkler Bronze, die Haare in Goldtönung
ausgeführt, das Bildwerk soll diesen Sommer im
Münchener Glaspalast ausgestellt werden. -r-
DUDAPEST. Professor Julius von Benczur
" arbeitet zur Zeit an einem Gemälde, das be-
stimmt ist, einen der bedeutsamsten Momente der
Millenniums-Feierlichkeiten: die Huldigung beider
Häuser des Reichstags vor König Franz Josef zu ver-
ewigen. — Für den König Mathias-Saal der K. Hof
bürg hat der Bildhauer J. Fadrusz den Auftrag er-
halten, eine Statue des Königs Mathias herzustellen.
r^ESTORBEN: In München am 28. Januar der
Hauptmann a. D. und Kunstmaler Karl Frhr.
von Donnersperg; in Berlin der Maler und Illu-
strator C. H. Küchler, 36 Jahre alt; in Rom am
31. Januar der Genre- und Landschaftsmaler Gio-
vanni Costa.:
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