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Kunst geführt; die Präraffaeliten hätten seinen er noch nicht gehörig vorbereitet sei. Den Ruf nach
Ruhm vielleicht vernichtet, wenn der Künstler Dresden hat er jetzt angenommen. — Der Bildhauer
länger gelebt haben würde. Die ausgestellten Zeich- Erich Hösel, der Schöpferdes bekannten Hunnen zu
nungen von Marcus Behmer werden, nach den Pferd, hat seine Stellung als Vorsteher der plastischen
Schöpfungen des italienischen Malers gesehen, Abteilung der kgl. Porzellan-Manufaktur zu Meißen am
doppelt stark als Aeußerungen eines perversen Ge- 1. April angetreten. Der 2Hunne« brachte ihm 1895 als
schmackes empfunden. Der junge Zeichner ist in Schüler von Robert Diez das große Reisestipendium
hohem Grade von Beardsley beeinflußt, nicht ohne der kgl. Kunstakademie zu Dresden ein, ferner 1896
einen gewissen dekorativen Geschmack und von die kleine goldene Medaille der Internationalen
entschiedener Begabung für das Groteske; aber ob Jubiläums-Kunstausstellung zu Berlin und 1900 die
er ein schöpferischer Geist ist, läßt sich nach den goldene Medaille in Paris. Außerdem schuf Hösel
bisherigen Proben seines Talentes nicht sagen. Ein den Liebenberg-Brunnen zu Spangenberg (mit der
paar lustige Einfälle beweisen nicht viel, und mit Gruppe eines Liebespaares), eine Terracottagruppe
der Verzerrung von Naturformen lassen sich leicht (Ende) im Albertinum zu Dresden und verschiedene
drastische Wirkungen erzielen. Immerhin hat Behmer Köpfe und Gruppen, deren Motive er sich auf einer
ein feines Gefühl für den Reiz der Linie und auch Orientreise 1898 geholt hatte. Seit dem 1. Oktober 1899
Humor. Das Bedenkliche ist nur, daß bei ihm als bis jetzt war Hösel, der jetzt fünfunddreißig Jahre
Selbstzweck erscheint, was bei Größeren nur einen alt ist, Lehrer an der kgl. Kunstakademie zu Kassel.
Ausfluß der Laune vorstellt. — Eine Plakette zu Ehren des Geheimen Hofrats
Hans Rosenhagen prof. Dr. Georg Treu zu Dresden hat der Dresdner
_ Bildhauer August Hudler im Auftrage einiger
Freunde des geschätzten Archäologen zu dessen
PERSONAL- UND sechzigstem Geburtstage am 29. März d. J. ge-
schaffen. Die wohlgelungene Plakette zeigt das
ATELIER-NACHRICHTEN Profilbildnis des Gefeierten. Außerdem wurden
Treu 1000 Mk. zu einem Ankauf für das Alber-
r~\RESDEN. Zum Lehrer an die kgl. Akademie tinum überreicht. Der Genannte hat sich um die
der bildenden Künste in Dresden wurde soeben Dresdner Skulpturensammlungen hohe Verdienste
der Münchener Maler Emanuel Hegenbarth be- erworben. Insbesondere hat er eine Sammlung
rufen. Er soll an die Spitze einer neu zu gründenden moderner Bildwerke — deutscher, französischer,
Klasse für Tiermalerei treten. Hegenbarth ist 1858 belgischer u.s.w. — geschaffen, wie sie sonst nir-
zu Böhmisch-Kamnitz geboren und gehörte der Schule gends existiert. Die ausgezeichnete Sammlung mo-
von Heinrich Zügel an. Vor Jahresfrist lehnte er derner französischer Bildwerke ist, was bei dieser
einen Ruf an die Kunstakademie zu Prag ab, weil Gelegenheit gesagt sein mag, neuerdings in einer
walter leistikow
363
im grunewald (1902)
46*
Kunst geführt; die Präraffaeliten hätten seinen er noch nicht gehörig vorbereitet sei. Den Ruf nach
Ruhm vielleicht vernichtet, wenn der Künstler Dresden hat er jetzt angenommen. — Der Bildhauer
länger gelebt haben würde. Die ausgestellten Zeich- Erich Hösel, der Schöpferdes bekannten Hunnen zu
nungen von Marcus Behmer werden, nach den Pferd, hat seine Stellung als Vorsteher der plastischen
Schöpfungen des italienischen Malers gesehen, Abteilung der kgl. Porzellan-Manufaktur zu Meißen am
doppelt stark als Aeußerungen eines perversen Ge- 1. April angetreten. Der 2Hunne« brachte ihm 1895 als
schmackes empfunden. Der junge Zeichner ist in Schüler von Robert Diez das große Reisestipendium
hohem Grade von Beardsley beeinflußt, nicht ohne der kgl. Kunstakademie zu Dresden ein, ferner 1896
einen gewissen dekorativen Geschmack und von die kleine goldene Medaille der Internationalen
entschiedener Begabung für das Groteske; aber ob Jubiläums-Kunstausstellung zu Berlin und 1900 die
er ein schöpferischer Geist ist, läßt sich nach den goldene Medaille in Paris. Außerdem schuf Hösel
bisherigen Proben seines Talentes nicht sagen. Ein den Liebenberg-Brunnen zu Spangenberg (mit der
paar lustige Einfälle beweisen nicht viel, und mit Gruppe eines Liebespaares), eine Terracottagruppe
der Verzerrung von Naturformen lassen sich leicht (Ende) im Albertinum zu Dresden und verschiedene
drastische Wirkungen erzielen. Immerhin hat Behmer Köpfe und Gruppen, deren Motive er sich auf einer
ein feines Gefühl für den Reiz der Linie und auch Orientreise 1898 geholt hatte. Seit dem 1. Oktober 1899
Humor. Das Bedenkliche ist nur, daß bei ihm als bis jetzt war Hösel, der jetzt fünfunddreißig Jahre
Selbstzweck erscheint, was bei Größeren nur einen alt ist, Lehrer an der kgl. Kunstakademie zu Kassel.
Ausfluß der Laune vorstellt. — Eine Plakette zu Ehren des Geheimen Hofrats
Hans Rosenhagen prof. Dr. Georg Treu zu Dresden hat der Dresdner
_ Bildhauer August Hudler im Auftrage einiger
Freunde des geschätzten Archäologen zu dessen
PERSONAL- UND sechzigstem Geburtstage am 29. März d. J. ge-
schaffen. Die wohlgelungene Plakette zeigt das
ATELIER-NACHRICHTEN Profilbildnis des Gefeierten. Außerdem wurden
Treu 1000 Mk. zu einem Ankauf für das Alber-
r~\RESDEN. Zum Lehrer an die kgl. Akademie tinum überreicht. Der Genannte hat sich um die
der bildenden Künste in Dresden wurde soeben Dresdner Skulpturensammlungen hohe Verdienste
der Münchener Maler Emanuel Hegenbarth be- erworben. Insbesondere hat er eine Sammlung
rufen. Er soll an die Spitze einer neu zu gründenden moderner Bildwerke — deutscher, französischer,
Klasse für Tiermalerei treten. Hegenbarth ist 1858 belgischer u.s.w. — geschaffen, wie sie sonst nir-
zu Böhmisch-Kamnitz geboren und gehörte der Schule gends existiert. Die ausgezeichnete Sammlung mo-
von Heinrich Zügel an. Vor Jahresfrist lehnte er derner französischer Bildwerke ist, was bei dieser
einen Ruf an die Kunstakademie zu Prag ab, weil Gelegenheit gesagt sein mag, neuerdings in einer
walter leistikow
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im grunewald (1902)
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