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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Habich, Georg: Die Sommer-Ausstellung der Münchener Secession, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0494

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ADOLF HENGELER

Sommer-Ausstellung der Münchener Secession

DUETT

DIE SOMMER-AUSSTELLUNG

DER MÜNCHENER SECESSION

(Schluß von Seite 450)

Bei der internationalen Bedeutung, die unter
den alljährlichen deutschen Kunstaus-
stellungen die Münchener Secession in erster
Linie, in diesem Jahre sogar allein für sich
in Anspruch nehmen darf, mußte diese
Künstlergesellschaft von jeher darauf bedacht
sein, neben ihrer eigenen Produktion die
Entwicklung der Kunst auch an den anderen
großen Kunstzentren zu Wort kommen zu
lassen, um sich selbst wie Publikum und
Kritik einen Maßstab in die Hand zu geben,
der vor Einseitigkeit und lokaler Beschränkt-
heit schützte. Dafür ist man der Secession
nach wie vor Dank schuldig, und was sie
seit ihrem Bestehen in diesem weitherzigen
Sinne durch Vorführung geschlossener Kollek-
tionen sowohl der Schotten, Engländer und

Amerikaner, der Schule von Fontainebleau, des
französischen und holländischen Impressionis-
mus, der großartigen skandinavischen Natur-
Malerei, der unvergeßlichen finnischen und
russischen Gruppen u. s. w., wie auch in der
werktätigen Anerkennung einzelner, damals
kaum über kleine Verehrerkreise hinaus be-
kannt gewordener Meister wie Segantini,
Thoma, Khnopff, Toorop u. a. zu einer gesunden
Revision der Maßstäbe beigetragen hat, soll
ihr unvergessen bleiben. Wenn man hier zu
Lande von künstlerischen Idiosynkrasien und
einseitigen Programmen verschont blieb, so
verdankt München das in erster Linie der
Vielseitigkeit des Geschmacks, der von Anbe-
ginn in der Zusammensetzung der „Secession"
sich ausdrückte.

Die Kunst für Alle XVIII. so. 15. Juli 1903.

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