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Bericht über die Generalversammlung des Bayer. Kunstgewerbevereins vom 10. Feburar 1885
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7029#0031
des Andenkens an alle vorgenannten Dahingeschiedenen giebt die Ver-
sammlung, hiezu vom Vorsitzenden aufgefordert, durch Erheben von
den Sitzen Ausdruck. In seinem Berichte sortfahrend, geht der Vor-
sitzende nunmehr auf den letztjährigen Personal st and in Vorstand-
schaft und Ausschuß über und erwähnt:
„An Stelle des in letzter Generalversammlung vom \2. Februar
vorigen Jahres in den Ausschuß gewählten und von hier wieder in
die Vorstandschaft übergetretenen II. Vorstandes Herrn Gerdeissen,
wurde durch den Ausschuß Herr Otto Schmalix, Rath am k. ver-
waltungsgerichtshofe und Ehrenmitglied des Vereines, in den Aus-
schuß kooptirt. Line weitere Personaländerung trat nicht ein und
ist demzufolge heute die statutengemäße Ergänzungswahl für jo Aus-
schußmitglieder, nämlich für 9 wegen dreijähriger Dienstzeit und für
t wegen Looptation während des letzten Jahres, vorzunehmen. Beide
Verwaltungsorgane, wie insbesondere die einzelnen Kommissionen des
Ausschußes, walteten ihres Amtes in zahlreichen Sitzungen. Einzelne
Mitglieder genannter Vrgane wurden überdies als Vertreter des Ver-
eines zur Theilnahme an Berathungen außerhalb des Vereines delegirt.
Das gute Einvernehmen, welches zwischen den einzelnen Drganen
der Vereinsverwaltung, wie speziell unter den Mitgliedern derselben
besteht, und welches neben dem gemeinsamen Interesse um die wohl-
fahrt des Vereins zum guten Theile die allen Mitgliedern gemeinsame
Verehrung des hochgeschätzten Hauptes des Vereines, unseres Ehren-
Vorstandes von Miller, zur Grundlage hat, fand bei einem Familien-
feste, das Herr von Miller im Frühjahre vergangenen Jahres den
gesammten Mitgliedern der Vereinsverwaltung auf seiner Villa in
Starnberg in liebenswürdigster weise bereitete, einen feierlich-sestlichen
Ausdruck.
was des weiteren die speziellen Zweige unserer letztjährigen
vereinswirksamkeit angeht, so lassen Sie mich in erster Linie wieder
unserer regelmäßigen v ereins - wo chenv ersamml ungen ge-
denken. Dieselben haben fich durch die. Menge der gebotenen Anreg-
ungen und Belehrungen, sowie durch die hiemit verbundenen Anlässe zum
unmittelbaren Austausch wie zur persönlichen Annäherung der Mitglieder
auch im Vorjahre wieder wie bisher als eines der wichtigsten Förder-
ungsmittel des Vereines erwiesen. Für die hiebei allseits bethätigte
Unterstützung durch Vorträge, Fachausstellungen und gesellige Unter-
haltungen sei hiemit allen hiebei betheiligten Kräften der gebührende
Dank dargebracht. Bezüglich des Inhaltes und Gegenstandes der
Vorträge und Ausstellungen im Einzelnen genügt es hier, auf die
in unserer Zeitschrift regelmäßig veröffentlichten Winterprogramme
und vereinsberichte hinzuweisen.
Den allgemeinen Mitgliederversammlungen schließen sich als eng
verwandt unsere Vereinsgilden an, die für spezielle, zu Gilden
vereinigte Zweige des Kunstgewerbes nur im erhöhten und intensiveren
Grade das zu erreichen suchen, was unsere Wochenversammlungen
im Allgemeinen und für alle Mitglieder gemeinsam anstreben, nämlich
gegenseitige Aneiferung und Belehrung in freier und ungezwungener
Vereinigung, sowie gemeinsame Vertretung und Wahrung von Fach-
interessen, soweit es sich hiebei um Steigerung und Ausbildung der
künstlerischen Leistungsfähigkeit der Kunsthandwerker, insbesondere um
Heranbildung eines tüchtigen und kunstbegeisterten Nachwuchses an
jungen Kräften handelt.
Mit besonderer Befriedigung kann heute von der in weitere
Kreise unserer Mitglieder gedrungenen Ueberzeugung von dem hohen
werthe dieser Vereinigungen Mittheilung gemacht werden, indem seit
letzter Generalversammlung zu den damals bereits bestandenen zwei
Gilden der Schlosser, Spängler, Schwertfeger und verwandten Gewerbe,
und jener der Goldschmiede, Juweliere, Liseleure und verwandten
Gewerbe mit Anfang Vktober vor. Jahres zwei weitere Gilden hin-
zutraten, deren eine die Gruppe der Schreiner, Holzbildhauer,
Drechsler und verwandten Gewerbe, und die andere die Gruppe der
Dekorationsmaler, Faßmaler und Vergolder, Glas- und Porzellan-
Maler umschließt. Gemeinsam mit der in ähnlicher Form organisirten
Sektion für Graphik, welche eine Vereinigung aller mit Buchdruck,
Kupferdruck, Fylograxhie, Lithographie und Photographie sich be-
schäftigenden Vereinsmitglieder bildet, bestehen somit zur Zeit fünf
engere Vereinigungen, welche vom gemeinsamen Wetteifer für die gute
Sache beseelt, im weiteren verlaufe ihrer Entwicklung dem Vereine
eine wesentliche Stütze in Verfolgung seines Zweckes zu werden ver-
sprechen. Wärmster Dank für die Förderung des Gildewesens im Vereine
ist wiederholt auszusprechen dem Landesausschusse der Mittelsbacher
Landesstiftung für den vorjährigen Zuschuß von 750 Mark, dann
Herrn Vr. Hirth für die Zuwendnng von tvo Mark eines ihm ge-
wordenen Preisrichterhonorares aus Berlin, vor Allem aber unserem
allverehrten Ehrenvorstande für die hochherzige Stiftung von 2500 Mk.,
welche er in rührender weise als eine Erinnerung an die ihm selbst
in seiner Jugend zu Theil gewordene Prämienauszeichnung dem
Vereine überwies. Dieser Dank sei hiemit — wenn auch nur mit
schlichten Worten — so doch mit dem Vollgefühl der dem Vereine
durch solch' hochherzige Gaben gewordenen hohen Ehren und Pstichten
dargebracht! Unser Ehrenvorstand aber hat fich durch diesen neuer-
lichen Akt väterlicher Gesinnung unfern Verein, der ihm ohnedies
schon in so hohem Maße seine jetzige Wohlfahrt verdankt, nur noch
um einen höheren Grad zu steter und innigster Verehrung und Dank-
barkeit verpflichtet! Die dem innersten Herzen entsprungenen Worte
aber, mit welchen Herr von Miller diese Stiftung dem vereine über-
wies, werden von uns allen wie von unseren Nachfolgern stets als eine
goldene Lehre, — als ein heiliges Evangelium — für erfolgreiches
Wirken im Kunstgewerbe gepriesen werden I
Unsere Vereinsbibliothek, welche auch im vcrstoffenen Jahre
einen wesentlichen Zuwachs an werthvollen werken theils durch An-
kauf, theils durch dankenswerthe Zuwendungen seitens vieler Verleger
und Gönner des Vereins erfuhr, hat durch die nun erfolgte Her-
stellung eines gedruckten und allen Vereinsmitgliedern zugänglichen
Kataloges, um dessen Bearbeitung sich Herr Mayer, Bibliothekar
des Nationalmuseums, besonderes Verdienst erwarb , eine wesentliche
Steigerung ihres werthes erfahren. Bei diesem Anlasse wurde zu-
gleich eine sorgfältige Sichtung des bibliothekarischen Besitzes des
Vereins vorgenommen. Unter den der Bibliothek zugekommenen
Gaben verdient ganz besondere Beachtung das amerikanische Pracht-
werk: »Artistic Houses*, welches erst vor wenigen Tagen unser
z. Zt. als Gast hier weilendes Ehrenmitglied, Herr Architekt Hermann
Schwarzmann aus New-Hork, uns in liebenswürdigster weise ver-
ehrte, mit dem speziellen Wunsche, durch fragliche Abbildungen aus
dem amerikanischen wohnhause einen lebhaften Export des Münchener
Kunstgewerbes nach der neuen Welt anzuregen und herbeizuführen.
Dem herzlichen Dank für diese werthvolle Gabe möchte ich Namens
des Vereins den Wunsch unsererseits anfügen, daß sich zwischen
Amerika und uns recht bald ein für beide Theile gedeihlicher Verkehr
und Austausch realisiren möge!
Unsere vereins zeitsch rif t hat mit dem letztabgeschlossenen
Jahrgang sich von Neuem als ein wichtiges und werthvolles Drgan
unserer vereinsthätigkeit wie speziell unserer Vereins-Propaganda
nach Außen bewährt, indem durch deren gediegene Ausstattung in
Text und Knnstbeilagen angeregt, dem Vereine wieder eine große
Zahl auswärtiger Freunde und Mitglieder gewonnen wurde. Be-
sonders hervorgehoben zu werden verdient das der Ehrung und Er-
innerung an unseren leider zu früh verstorbenen Lorenz Gedon
gewidmete und zu diesem Behufs mit Abbildungen nach dessen Werken
ausgestattete Heft 5 & 6, um dessen Herstellung sich speziell die näheren
Freunde Gedons, insbesondere die Herren Rud. Seitz, Lossow, v.
Lenbach, Dr. Friedrich Schneider in Mainz, Major Heyl in
Worms und Günther in München großes Verdienst erwarben, von
beiden letztgenannten Herren wurden dem Vereine außerdem nam-
hafte Zuschüsse von J500 Mark und (oo Mark zu den Herstellungs-
kosten des Heftes gewährt. Sämmtlichen an diesem Akt der Pietät
betheiligten Freunden und Verehrern des verstorbenen spricht hiemit
der Verein wärmsten Dank aus.
Anschließend an unsere Zeitschrift ist hier auch unser nunmehr
zum zweiten Male erschienenes Vereinsadreßbuch anzuführen.
Dasselbe erfreut sich allseits beifälligster Aufnahme und darf sicher
als der Vermittler zahlreicher, unseren Mitgliedern direkt gewordener
Aufträge gelten. Bei seiner Bedeutung für den Verein wird dasselbe
auch serners jedes Jahr herausgegeben werden."
Uebergehend zum Berichte über die Vereins-Ausstellungs-
halle ertheilt der Vorsitzende Herrn Konservator preckle das Wort.
Derselbe gibt folgende Schilderung:
„Ueber das verflossene Geschäftsjahr kann mit ganz besonderer
Befriedigung Bericht und Rechnung abgelegt werden, weift es doch,
zumal hinsichtlich des Absatzes im vergleich zu den Vorjahren, aber-
mals einen erhöhten Erfolg auf. Das sich fort und fort steigernde Inte-
resse an dem einheimischen Kunstgewerbe seitens des hiesigen Publikums
sammlung, hiezu vom Vorsitzenden aufgefordert, durch Erheben von
den Sitzen Ausdruck. In seinem Berichte sortfahrend, geht der Vor-
sitzende nunmehr auf den letztjährigen Personal st and in Vorstand-
schaft und Ausschuß über und erwähnt:
„An Stelle des in letzter Generalversammlung vom \2. Februar
vorigen Jahres in den Ausschuß gewählten und von hier wieder in
die Vorstandschaft übergetretenen II. Vorstandes Herrn Gerdeissen,
wurde durch den Ausschuß Herr Otto Schmalix, Rath am k. ver-
waltungsgerichtshofe und Ehrenmitglied des Vereines, in den Aus-
schuß kooptirt. Line weitere Personaländerung trat nicht ein und
ist demzufolge heute die statutengemäße Ergänzungswahl für jo Aus-
schußmitglieder, nämlich für 9 wegen dreijähriger Dienstzeit und für
t wegen Looptation während des letzten Jahres, vorzunehmen. Beide
Verwaltungsorgane, wie insbesondere die einzelnen Kommissionen des
Ausschußes, walteten ihres Amtes in zahlreichen Sitzungen. Einzelne
Mitglieder genannter Vrgane wurden überdies als Vertreter des Ver-
eines zur Theilnahme an Berathungen außerhalb des Vereines delegirt.
Das gute Einvernehmen, welches zwischen den einzelnen Drganen
der Vereinsverwaltung, wie speziell unter den Mitgliedern derselben
besteht, und welches neben dem gemeinsamen Interesse um die wohl-
fahrt des Vereins zum guten Theile die allen Mitgliedern gemeinsame
Verehrung des hochgeschätzten Hauptes des Vereines, unseres Ehren-
Vorstandes von Miller, zur Grundlage hat, fand bei einem Familien-
feste, das Herr von Miller im Frühjahre vergangenen Jahres den
gesammten Mitgliedern der Vereinsverwaltung auf seiner Villa in
Starnberg in liebenswürdigster weise bereitete, einen feierlich-sestlichen
Ausdruck.
was des weiteren die speziellen Zweige unserer letztjährigen
vereinswirksamkeit angeht, so lassen Sie mich in erster Linie wieder
unserer regelmäßigen v ereins - wo chenv ersamml ungen ge-
denken. Dieselben haben fich durch die. Menge der gebotenen Anreg-
ungen und Belehrungen, sowie durch die hiemit verbundenen Anlässe zum
unmittelbaren Austausch wie zur persönlichen Annäherung der Mitglieder
auch im Vorjahre wieder wie bisher als eines der wichtigsten Förder-
ungsmittel des Vereines erwiesen. Für die hiebei allseits bethätigte
Unterstützung durch Vorträge, Fachausstellungen und gesellige Unter-
haltungen sei hiemit allen hiebei betheiligten Kräften der gebührende
Dank dargebracht. Bezüglich des Inhaltes und Gegenstandes der
Vorträge und Ausstellungen im Einzelnen genügt es hier, auf die
in unserer Zeitschrift regelmäßig veröffentlichten Winterprogramme
und vereinsberichte hinzuweisen.
Den allgemeinen Mitgliederversammlungen schließen sich als eng
verwandt unsere Vereinsgilden an, die für spezielle, zu Gilden
vereinigte Zweige des Kunstgewerbes nur im erhöhten und intensiveren
Grade das zu erreichen suchen, was unsere Wochenversammlungen
im Allgemeinen und für alle Mitglieder gemeinsam anstreben, nämlich
gegenseitige Aneiferung und Belehrung in freier und ungezwungener
Vereinigung, sowie gemeinsame Vertretung und Wahrung von Fach-
interessen, soweit es sich hiebei um Steigerung und Ausbildung der
künstlerischen Leistungsfähigkeit der Kunsthandwerker, insbesondere um
Heranbildung eines tüchtigen und kunstbegeisterten Nachwuchses an
jungen Kräften handelt.
Mit besonderer Befriedigung kann heute von der in weitere
Kreise unserer Mitglieder gedrungenen Ueberzeugung von dem hohen
werthe dieser Vereinigungen Mittheilung gemacht werden, indem seit
letzter Generalversammlung zu den damals bereits bestandenen zwei
Gilden der Schlosser, Spängler, Schwertfeger und verwandten Gewerbe,
und jener der Goldschmiede, Juweliere, Liseleure und verwandten
Gewerbe mit Anfang Vktober vor. Jahres zwei weitere Gilden hin-
zutraten, deren eine die Gruppe der Schreiner, Holzbildhauer,
Drechsler und verwandten Gewerbe, und die andere die Gruppe der
Dekorationsmaler, Faßmaler und Vergolder, Glas- und Porzellan-
Maler umschließt. Gemeinsam mit der in ähnlicher Form organisirten
Sektion für Graphik, welche eine Vereinigung aller mit Buchdruck,
Kupferdruck, Fylograxhie, Lithographie und Photographie sich be-
schäftigenden Vereinsmitglieder bildet, bestehen somit zur Zeit fünf
engere Vereinigungen, welche vom gemeinsamen Wetteifer für die gute
Sache beseelt, im weiteren verlaufe ihrer Entwicklung dem Vereine
eine wesentliche Stütze in Verfolgung seines Zweckes zu werden ver-
sprechen. Wärmster Dank für die Förderung des Gildewesens im Vereine
ist wiederholt auszusprechen dem Landesausschusse der Mittelsbacher
Landesstiftung für den vorjährigen Zuschuß von 750 Mark, dann
Herrn Vr. Hirth für die Zuwendnng von tvo Mark eines ihm ge-
wordenen Preisrichterhonorares aus Berlin, vor Allem aber unserem
allverehrten Ehrenvorstande für die hochherzige Stiftung von 2500 Mk.,
welche er in rührender weise als eine Erinnerung an die ihm selbst
in seiner Jugend zu Theil gewordene Prämienauszeichnung dem
Vereine überwies. Dieser Dank sei hiemit — wenn auch nur mit
schlichten Worten — so doch mit dem Vollgefühl der dem Vereine
durch solch' hochherzige Gaben gewordenen hohen Ehren und Pstichten
dargebracht! Unser Ehrenvorstand aber hat fich durch diesen neuer-
lichen Akt väterlicher Gesinnung unfern Verein, der ihm ohnedies
schon in so hohem Maße seine jetzige Wohlfahrt verdankt, nur noch
um einen höheren Grad zu steter und innigster Verehrung und Dank-
barkeit verpflichtet! Die dem innersten Herzen entsprungenen Worte
aber, mit welchen Herr von Miller diese Stiftung dem vereine über-
wies, werden von uns allen wie von unseren Nachfolgern stets als eine
goldene Lehre, — als ein heiliges Evangelium — für erfolgreiches
Wirken im Kunstgewerbe gepriesen werden I
Unsere Vereinsbibliothek, welche auch im vcrstoffenen Jahre
einen wesentlichen Zuwachs an werthvollen werken theils durch An-
kauf, theils durch dankenswerthe Zuwendungen seitens vieler Verleger
und Gönner des Vereins erfuhr, hat durch die nun erfolgte Her-
stellung eines gedruckten und allen Vereinsmitgliedern zugänglichen
Kataloges, um dessen Bearbeitung sich Herr Mayer, Bibliothekar
des Nationalmuseums, besonderes Verdienst erwarb , eine wesentliche
Steigerung ihres werthes erfahren. Bei diesem Anlasse wurde zu-
gleich eine sorgfältige Sichtung des bibliothekarischen Besitzes des
Vereins vorgenommen. Unter den der Bibliothek zugekommenen
Gaben verdient ganz besondere Beachtung das amerikanische Pracht-
werk: »Artistic Houses*, welches erst vor wenigen Tagen unser
z. Zt. als Gast hier weilendes Ehrenmitglied, Herr Architekt Hermann
Schwarzmann aus New-Hork, uns in liebenswürdigster weise ver-
ehrte, mit dem speziellen Wunsche, durch fragliche Abbildungen aus
dem amerikanischen wohnhause einen lebhaften Export des Münchener
Kunstgewerbes nach der neuen Welt anzuregen und herbeizuführen.
Dem herzlichen Dank für diese werthvolle Gabe möchte ich Namens
des Vereins den Wunsch unsererseits anfügen, daß sich zwischen
Amerika und uns recht bald ein für beide Theile gedeihlicher Verkehr
und Austausch realisiren möge!
Unsere vereins zeitsch rif t hat mit dem letztabgeschlossenen
Jahrgang sich von Neuem als ein wichtiges und werthvolles Drgan
unserer vereinsthätigkeit wie speziell unserer Vereins-Propaganda
nach Außen bewährt, indem durch deren gediegene Ausstattung in
Text und Knnstbeilagen angeregt, dem Vereine wieder eine große
Zahl auswärtiger Freunde und Mitglieder gewonnen wurde. Be-
sonders hervorgehoben zu werden verdient das der Ehrung und Er-
innerung an unseren leider zu früh verstorbenen Lorenz Gedon
gewidmete und zu diesem Behufs mit Abbildungen nach dessen Werken
ausgestattete Heft 5 & 6, um dessen Herstellung sich speziell die näheren
Freunde Gedons, insbesondere die Herren Rud. Seitz, Lossow, v.
Lenbach, Dr. Friedrich Schneider in Mainz, Major Heyl in
Worms und Günther in München großes Verdienst erwarben, von
beiden letztgenannten Herren wurden dem Vereine außerdem nam-
hafte Zuschüsse von J500 Mark und (oo Mark zu den Herstellungs-
kosten des Heftes gewährt. Sämmtlichen an diesem Akt der Pietät
betheiligten Freunden und Verehrern des verstorbenen spricht hiemit
der Verein wärmsten Dank aus.
Anschließend an unsere Zeitschrift ist hier auch unser nunmehr
zum zweiten Male erschienenes Vereinsadreßbuch anzuführen.
Dasselbe erfreut sich allseits beifälligster Aufnahme und darf sicher
als der Vermittler zahlreicher, unseren Mitgliedern direkt gewordener
Aufträge gelten. Bei seiner Bedeutung für den Verein wird dasselbe
auch serners jedes Jahr herausgegeben werden."
Uebergehend zum Berichte über die Vereins-Ausstellungs-
halle ertheilt der Vorsitzende Herrn Konservator preckle das Wort.
Derselbe gibt folgende Schilderung:
„Ueber das verflossene Geschäftsjahr kann mit ganz besonderer
Befriedigung Bericht und Rechnung abgelegt werden, weift es doch,
zumal hinsichtlich des Absatzes im vergleich zu den Vorjahren, aber-
mals einen erhöhten Erfolg auf. Das sich fort und fort steigernde Inte-
resse an dem einheimischen Kunstgewerbe seitens des hiesigen Publikums