für jeden, der es bezahlt, siebenperlige Kronen aufs Haupt
gesetzt, und da Niemand da ist, der diesen: Unfug steuert,
so wird die Welt fabrikmäßig baronisirt.
Außer diesen, auf dem Schild ruhenden Kronen, tragen
aber auch, und dies schon in: s6. Jahrhundert, die Helme
noch kleinere Kronen, diese aber ist allemal eine Blätter-
krone , wie sie in Fig. 60 angegeben sind, und nur die
modernsten Wappen haben auch hier die erste Form von
Fig. 6s.
Die Helmformen sind in den verschiedenen Zeitperioden,
wie wir es bei der Schildform sahen, auch verschieden, die
älteste davon ist der sog. Kübelhelm, Fig. 62, welcher
im l5. Jahrhundert dem Stechhelm, Fig. 63, wich und
dem dann der Spangenhelm, Fig. 6-s, folgte und sich
bis jetzt erhielt.
Fig. <53. Stechhelm (^80). Fig. SH. Sxangenhelm (^550).
Die hier gegebenen Beispiele sind nach Mesner und
sollen nur die Typen zeigen, nicht aber als Repräsentanten
gelten; sie gehen vielfach in einander über und erlitten von
Künstlerhand mancherlei Abänderungen. Man findet aus
Bildern und siegeln ganz wunderliche Helmgestalten, wie
sie in Wirklichkeit nie existirt haben, und wäre es recht
wünfchenswerth, wenn die Künstler auf den Rüstkammern
ihre Vorbilder holen wollten.
Ts galt und gilt noch als heraldische Regel, daß
Korporationswappen B. Städte, Innungen,
Patrizier, welche dazu berechtigt sind) geschloffene Stech-
helme zu führen haben, während der offene Spangenheln:
nur adlichen Wappen zukommt; nur im s3. Jahrhundert,
zur Zeit der Gothik, hatten auch diese den Kübelhelm.
Die Stellung des Helms auf den: Schild hängt von
der Stellung des letzteren ab. Entweder wird er, ist dieses
gerade gestellt, in die Mitte, nach vorn sehend gesetzt, oder
auch etwas nach rechts gewendet; ist aber der Schild ge-
neigt, dann auf die obere Ecke desselben und nach der
Seite gerichtet. Die Größe des Helms soll mindestens die
Hälfte der Schildhöhe haben; nur wo mehrere Vorkommen,
sinken sie meist unter dies Maß. Km dies zu vermeiden,
ergriff man im Mittelalter den Ausweg, daß nur der Haupt-
helm auf den Schild gesetzt und die anderen neben demselben,
in der Luft schwebend, angebracht wurden. Man findet
dies auf Siegeln und auf Grabdenkmälern.
Tin schon lange beliebter Gebrauch ist es, auf Siegeln
nur den Helm mit der Helmzier allein zu führen und den
Schild wegzulassen. So hübsch es auch aussieht, so ist doch
nicht jede Helinzier allein hinreichend, das Wappen er-
kennen zu lasten und bleibt eine solche Vereinfachung darum
immer bedenklich und will genau erwogen sein.
Was die Farbe des Helms bei bunten Wappen an-
belangt , so ist die natürliche, d. h. blaugraue Stahlfarbe
mit vollem Schatten, die gebräuchlichste. Für eine Ver-
wendung bei historischen Bildern, muß ich hier einschalten,
daß vier deutsche Familien, — die Reichs-Vier-Ritter,
von Alters her die Berechtigung haben, einen goldenen
Helm zu führen, es sind dies die „Tarlowitze", „Wcißen-
bach's", „Andlau's" und „Frauenberg's".
Tins recht sinnige Bedeutung hatte der Heln: in
frühesten Zeiten, als noch keine Hotels die Gastfreundschaft
überstüssig machten, und die noch jetzt an geeigneten Stellen
zu verwenden wäre. Wenn nämlich der Ritter nicht zum
Kampf ausgezogen, sondern daheim war, so hing er seinen
Helm neben dem Schloßthor oder in der Halle aus, um
dadurch anzuzeigen, daß er daheim und Gäste willkommen
seien; eine alte Form für das moderne at bome. Ts ist
also an dieser Stelle der Helm ein Sinnbild der Gast-
lichkeit.
Der Helm trägt auf dem Scheitel die schon mehrerwähnte
Helmzier oder das Kleinod, eine körperliche Figur,
Fig. SS. Flug (\5. Jahrh.). Fig. 07. Geschloffener Flug (\7. Iahrh.).
gesetzt, und da Niemand da ist, der diesen: Unfug steuert,
so wird die Welt fabrikmäßig baronisirt.
Außer diesen, auf dem Schild ruhenden Kronen, tragen
aber auch, und dies schon in: s6. Jahrhundert, die Helme
noch kleinere Kronen, diese aber ist allemal eine Blätter-
krone , wie sie in Fig. 60 angegeben sind, und nur die
modernsten Wappen haben auch hier die erste Form von
Fig. 6s.
Die Helmformen sind in den verschiedenen Zeitperioden,
wie wir es bei der Schildform sahen, auch verschieden, die
älteste davon ist der sog. Kübelhelm, Fig. 62, welcher
im l5. Jahrhundert dem Stechhelm, Fig. 63, wich und
dem dann der Spangenhelm, Fig. 6-s, folgte und sich
bis jetzt erhielt.
Fig. <53. Stechhelm (^80). Fig. SH. Sxangenhelm (^550).
Die hier gegebenen Beispiele sind nach Mesner und
sollen nur die Typen zeigen, nicht aber als Repräsentanten
gelten; sie gehen vielfach in einander über und erlitten von
Künstlerhand mancherlei Abänderungen. Man findet aus
Bildern und siegeln ganz wunderliche Helmgestalten, wie
sie in Wirklichkeit nie existirt haben, und wäre es recht
wünfchenswerth, wenn die Künstler auf den Rüstkammern
ihre Vorbilder holen wollten.
Ts galt und gilt noch als heraldische Regel, daß
Korporationswappen B. Städte, Innungen,
Patrizier, welche dazu berechtigt sind) geschloffene Stech-
helme zu führen haben, während der offene Spangenheln:
nur adlichen Wappen zukommt; nur im s3. Jahrhundert,
zur Zeit der Gothik, hatten auch diese den Kübelhelm.
Die Stellung des Helms auf den: Schild hängt von
der Stellung des letzteren ab. Entweder wird er, ist dieses
gerade gestellt, in die Mitte, nach vorn sehend gesetzt, oder
auch etwas nach rechts gewendet; ist aber der Schild ge-
neigt, dann auf die obere Ecke desselben und nach der
Seite gerichtet. Die Größe des Helms soll mindestens die
Hälfte der Schildhöhe haben; nur wo mehrere Vorkommen,
sinken sie meist unter dies Maß. Km dies zu vermeiden,
ergriff man im Mittelalter den Ausweg, daß nur der Haupt-
helm auf den Schild gesetzt und die anderen neben demselben,
in der Luft schwebend, angebracht wurden. Man findet
dies auf Siegeln und auf Grabdenkmälern.
Tin schon lange beliebter Gebrauch ist es, auf Siegeln
nur den Helm mit der Helmzier allein zu führen und den
Schild wegzulassen. So hübsch es auch aussieht, so ist doch
nicht jede Helinzier allein hinreichend, das Wappen er-
kennen zu lasten und bleibt eine solche Vereinfachung darum
immer bedenklich und will genau erwogen sein.
Was die Farbe des Helms bei bunten Wappen an-
belangt , so ist die natürliche, d. h. blaugraue Stahlfarbe
mit vollem Schatten, die gebräuchlichste. Für eine Ver-
wendung bei historischen Bildern, muß ich hier einschalten,
daß vier deutsche Familien, — die Reichs-Vier-Ritter,
von Alters her die Berechtigung haben, einen goldenen
Helm zu führen, es sind dies die „Tarlowitze", „Wcißen-
bach's", „Andlau's" und „Frauenberg's".
Tins recht sinnige Bedeutung hatte der Heln: in
frühesten Zeiten, als noch keine Hotels die Gastfreundschaft
überstüssig machten, und die noch jetzt an geeigneten Stellen
zu verwenden wäre. Wenn nämlich der Ritter nicht zum
Kampf ausgezogen, sondern daheim war, so hing er seinen
Helm neben dem Schloßthor oder in der Halle aus, um
dadurch anzuzeigen, daß er daheim und Gäste willkommen
seien; eine alte Form für das moderne at bome. Ts ist
also an dieser Stelle der Helm ein Sinnbild der Gast-
lichkeit.
Der Helm trägt auf dem Scheitel die schon mehrerwähnte
Helmzier oder das Kleinod, eine körperliche Figur,
Fig. SS. Flug (\5. Jahrh.). Fig. 07. Geschloffener Flug (\7. Iahrh.).