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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0080

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■Kleine Nachrichten.

für je 300 entscheidet ein Preisgericht, welchem
Cifc Sachverständige die Herren Geh. Reg.-Rath Prof.
Hase und Prof. vr. Haupt in Hannover, Geh.
Reg.-Rath Prof. Gtzen-Berlin und Stadtbaurath
Gerber in Göttingen angehören. Unterlagen gegen
4 Jt durch den Magistrat. Näheres nach Einsicht
des Programms.

^■»Iettbewerb und Entwürfe für ein Halfer
Wilhelm-Denkmal in Nürnberg. Als Ergän-
zung unserer Notiz in letzter Nummer sei aus dem pro-
gramm zu diesem Preisausschreiben noch Folgendes
nachgetragen. Das Denkmal soll auf den Egydien-
platz zu stehen kommen. Mit demselben soll auch
eine entsprechende Ehrung des nachmaligen Kaisers
Friedrich III. verbunden werden. Als Ulaterial ist
gute Bronze und Granit oder ein ähnliches
Ulaterial angenommen. Ulaßstab für die Modelle:
(: 5; Beigabe an Linzelzeichnungen oder platz-
austchten mit dem Denkmal ist freigestellt. Gesammt-
kosten des Denkmals nicht über 200000 Ulk.; Ein-
lieferungstermin : Juni 1898. — Preise: 5000,

3000, 2000 Ulk. — Preisgericht: 3 Architekten

(v. Kramer, v. Bezold, Weber-Nürnberg), 2 Bild-
hauer (Hildebrand-München, Diez-Dresden), ( Maler
(Wanderer-Nürnberg) und ^ Laien, darunter 3 Ver-
treter der Stadt. — Befremdend ist, daß dem Preis-
ausschreiben keine Angaben über die Terrainverhält-
nisse und die Umgebung des Denkmalsplatzes beige
geben und auch keine Andeutungen darüber gemacht
sind, wo diese für den Wettbewerb unentbehrlichen
Unterlagen zu erhalten sind.

■»Wettbewerb Gtadtgarten-Reftauration in Gel-
senkirchen. Unter 50 eingelaufenen Entwürfen
wurde der I. Preis dem Entwurf „Gut und billig"
des hrn. Arch. PH. Bach mann in Hannover, der
II. Preis dein Entwurf „Tentralbuffet" der hrn.
Brantzky 6c Remges in Köln und der III. Preis
dem Entwurf „Fix" des hrn. Schmidtmann u.
Klemp in Dortmund zuerkannt. Zum Ankauf
wurden empfohlen die Entwürfe: „vorwärts", „Saure
Wochen, frohe Feste I" und „200000".

TVe Entwürfe für ein Kunstmuseum in Riga

werden vorn dortigen Stadtbauamte zum
Gegenstand eines öffentlichen Wettbewerbes gen,acht,
in welchem 3 Preise von 800, 500 und 300 Rubel
zur Vertheilung gelangen. Einsendungstermin ist
der {. (bezw. (3.) Februar (898. Weitere Aus-
künfte ertheilt das Riga'sche Stadtamt (Gr. Köniqs-
straße Nr. 5).

$

^ic Hülfe,nittel zu künstlerischen I"uminat,o-

V „en haben feit Einführung der elektrischen Be-
leuchtung manche Bereicherung erfahren; keines aber
verinag sich an Großartigkeit der Wirkung zu messen
mit der Anwendung der Geisler'schen Röqren,
welche - nach Mittheilung des patentbureaux von
h. u. w. pataky in Berlin — bei der letzten nord-
amerikanischen Nationalfeier zürn ersten Mal in
größerem Nntfang stattfand. Zahlreiche Riesenbauten
erstrahlten bei diesen, Anlaß in den, magischen Lichte,
das den auf's Mannigfaltigste gestalteten Geisler'schen
Röhren entströmte. Bekanntlich sind Geisler'sche Röhren
geschlossene Glasröhren von beliebiger Gestalt, aus
denen die Luft größtentheils entfernt ist, und an welchen
an beiden Enden Metalldrähte eingeschmolzen sind;
schickt man durch diese Metalldrähte einen starken
Induktionsstrom, so geräth die verdünnte Luft in,
Innern der Röhren ins Leuchten, was die eigenthüm-
lichsten Effekte hervorruft. Da diese Glasröhren die
inanchfaltigsten Biegungen und Zusammenstellungen
gestatten, so steht der Phantasie ein weites Feld
offen.

<^mil Galle in Nancy, der in der Nlünchener
^ Ausstellung für seine Gläser die einzige der
Kleinkunst zugefallene Bledaille erhalten hat, sucht
auch in Deutschland das Absatzgebiet für seine kunst-
gewerblichen Erzeugnisse zu erweitern; er hat in
Frankfurt eine Niederlage seiner Krystallgläfer, Möbel
und Fayence-waaren errichtet, welche am (5. September
eröffnet wurde.

Steinholz (Tylolith) ist eine Verbindung von Säge-
inehl und Mineralien, welche unter hohen, Druck
hergestellt wird. Dasselbe ist wasser- und feuer-
beständig und fast steinhart, kann aber trotzdem
gesägt, gehobelt, gefeilt, gebohrt, auch gedreht und
geschnitzt und zu kleinen kunstgewerblichen Gegen-
ständen, wie auch zu solchen für die Telegraphie
verarbeitet werden. Die Herstellung erfolgt in Forn,
von Platten bis zu ( na, in Stärken von (0 mm
aufwärts, vor allem eignet es sich zu Treppen und
Fußbodenbelag, Uinkleidung von peizungsröhren,
Dachdeckungen zu Auskleidungen von Ateliers, chemi-
schen Laboratorien und Krankenzimmern, wie auch
zu Anschlagetafeln, Tischplatten, Ladentafeln, Thür-
süllungen u. dgl. in. Die Farbe desselben ist grau-
gelb, doch wird auch solches in schwarzen, rothen,
blauen und grauen Tönen erzeugt. Erfunden wurde
dasselbe von Kommissionsrath Lohnfeld und her-
gestellt wird es in der deutschen .Fylolith-(Steinholz-)
Fabrik von Otto Sennig 6c To. in Potschappel bei
Dresden. p ß

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