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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0220

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Kleine Nachrichten.

hat. Heben dieser Sammlung ist eine kleine, aber
gewählte Sammlung von Höchster Porzellanfiguren
und Gruppen aus dem Besitze des Herrn H. Haitau
als Leihgabe ausgestellt.

Auch die geselligen Zusammenkünfte der
Vereinsmitglieder leben in diesen: Winter in erfreu-
licher Weise aus. Sie finden -in Zwischenräumen
von (q. Tagen im Lokale der frankfurter Aünstler-
gesellschaft statt und werden stets lebhaft be-
sucht. Die bisherigen Vorführungen unb Bor-
träge waren folgende. Am (0. Hovember sprach
Prof. Luthmer über die frage: Wie ist das deutsche
Aunstgewerbe für den Wettbewerb auf der Pariser
Weltausstellung (900 gerüstet? Die Vorzeigung
einer größeren Anzahl moderner Medaillen durch
Herrn Aunsthändler Günther - prestel füllte den
übrigen Theil des Abends ans. Der zweite Ver-
sammlungsabend am 2<\, Hovember war den neuen
kunstgewerblichen Erscheinungen gewidmet, welche
gleichzeitig die oben erwähnte Sonderausstellung des
Museums bildeten. Sie gaben dem Vortragenden
I)r. v. Trenkwald Gelegenheit, auf die einzelnen Tech-
niken und die Träger dieser neuen Richtung in Deutsch-
land. Frankreich, Belgien und Dänemark itäher ein-
zugehen. Am 8. Dezember hielt Herr Silberwaaren-
fabrikant Posen einen anregenden Vortrag über
„Hammerarbeit", dem eine reiche Auswahl schmied-
eiserner Arbeiten aus den Werkstätten der Gebr.
Armbrüster und eigene Silberarbeiten zur Zllustration
dieitten. Den japanischen Farbenholzschnitten war
der vierte Vortragsabend am (2, Zanuar gewidmet,
von deneit Herr Ingenieur T. Vogel eine äußerst
reichhaltige Sammlung aus eigenem Besitz vorführte.
Sein fesselnder Vortrag beschränkte sich jedoch nicht
auf diesen erst neuerdings in Europa voll gewür-
digten Annstzweig, sondern entrollte ein anschauliches
Bild des gesaiitiitteit älteren Aunstgewerbes der
Japaner. L.

m

in Röntg Alberr-Mnseum soll in Zwicka» i. S.

anläßlich des 70. Geburtstages und des 25jäh-
rigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Aönigs
Albert voit Sachsen voit der Stadt errichtet werden,
und wurden für diesen Zweck zunächst von der Stadt-
kasse, der Sparkasse und der Gaswerkkasse 1(00000 Mk.
gewährt. Zn demselben sollen u. A. die altbewährten
und seltenen Handschriften und Aunstwerke, die
Gemälde der Stadt, die Sammlung des Alterthums-
vereins und die Aunstgewerbefammlung untergebracht
werden. Mit den: Bau eines eigenen ntonumental
gehaltenen Gebäudes soll begonnen werden, sobald
der durch Zuwendungen tc. vergrößerte Baufond die
nothwendige Höhe erreicht haben wird. F. B.

ie alten Glasgemälde im schweiz. Landes-
mnsenm. Die Znstallirungsarbeiten im Landes-
mufeum schreiten rüstig vorwärts. Jüngst sind die
alten Scheiben placirt worden, und ist jetzt schon er-
sichtlich, welchen Schatz unser Museum an diesen
besten Zeugen alter schweiz. Aunstthätigkeit besitzt.
Selbstverständlich sind die einzelnen Stücke und Grup
peit denjenigen Räumen zugetheilt, in welche sie be
züglich ihrer Zeit und ihres Charakters gehören,
und geben so für jene mit der übrigen Einrichtung
den besten und wahrheitsgetreusten Schmuck ab.
Jede Anhäufung, die den Eindruck des einzelnen
Gemäldes stören könnte, ist sorgfältig vermieden; so
wurde in jedes Fenster meistens nur eine alte Scheibe
eingefügt und dann in: Uebrigen mit Butzenscheiben
verglast.

Zm folgenden sei in Aürze erwähnt, was da
in dieser Richtung zu sehen ist.

Ziii alten Rathssaale von Mellingen sind die
Scheiben des Reiches uitd der acht alten (Orte, von
Aarl v. Aegeri Anfang 1(6. Zahrh. gemalt, placirt.
Zn der Aapelle finden wir die Gemälde aus der
Airche von Mafchwanden. Sechs Walliser Scheiben
erhöhen den stimmungsvollen Eindruck des alten
Prediger-Areuzganges (Zürich), in welchem im fer-
neren noch zwei Gemälde von frauenfeld (51(7 und
eine Serie voit Scheiben aus Aüßnach (508 ange-
bracht siiid. Ziii Vorraum zu diesem Areuzgang ist
die berühiiite Scheibe iiiit den: Baniierträger voit
Schwyz zu bewundern, bereit leuchtende färben in
unübertroffener Pracht strahlen.

Zm heimeligen „fraumünsterzimmer" der Aeb
tissin Sibylla von Helfenstein treffen wir q. Scheiben
vom Thorherrenstift des Großmünsters (Zürich) (q.Y2,
iit demjenigen der Aatharina von Zinnern 3 Scheiben:
ein heil, vincenz, ein heil. Lorenz und eine Madonna
auf der Sichel, ferner H Scheiben aus der Airche in
(Ottenbach. Diese „fraumünsterzimmer" mit ihren
prächtigen gothischen flachschnitzereien und den farben-
freudigen Glasgemälden machen einen überaus stim-
mungsvollen, heimeligen Eindruck, man wähnt sich
ganz in jene Zeit zurückversetzt, wo die frommen
Ziisassen hier gehaust haben. Zm Saale der frau-
münfterabtei finden wir $ Abtscheiben von Reichenau,
Rheiitau, Einsiedelit und Rüti, ferner zwei herrliche
Stücke ans Länfelfingen (50( und (502.

Ziii Aorridor vor der Loggia treten uns Meister-
werke aus der Sammlung Usteri entgegen, Standes-
scheiben mit Reichs- und Standeswappen. Zn der
Halle unterm Arboner Saal ist Meister Aarl v. Aegeri
vertreten, *( Züricher Rundscheiben und 2 Schaff-
hauser Scheiben mit reicher (Ornamentik, von deneit
die eine dem Museum von der Aaiserin Friedrich

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