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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0228

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Kleine Nachrichten.

eines von jenen modernen Rünstleroriginalen, die
bisweilen fast den Verstand verloren zu haben scheinen,
öfters jedoch erstaunliche Runftwerke Hervorbringen.
Schüler Rroyers ist er dann in Paris unter den Ein-
fluß Gauguin's und Rafaelli's gerathen, um sich
schließlich in die Einsamkeit von Pellerup bei Ropen
hagen zurückzuziehen und sich ungefähr um ^ 888 zu
seiner Eigenart durchzuringen. Starrer Symbolist,
verdirbt er sich seine hohe Runst ineist durch eine
fast kindische Reflexion, während in der Reramik


303. Schmiedeeisenleuchter von R. Kirsch, München.

(^4 der wirkl. Größe.)

sein Rönnen fast ungebrochen zum Ausdrucke kommt.
Reiner unter den nrodernen Rünstlern dürfte hier so
vielseitig sein wie er. Ganze Röpse führt er in Stein-
zeug aus, vor allem aber Gefäste mit Emaillirungen,
mitLustre, krystalliner Glasur, Uberfangglasur. Nichts
von den inodernen Errungenschaften aus diesenr Ge-
biete scheint ihm fern zu liegen. So berechtigt er zu
großen Hoffnungen. Vor der Hand hat ihn die im
Schlepptau der kgl. Porzellanmanufaktur zu Ropen-
hagen gehende Firma Bing & Gröndahl daselbst zu
ihrem artistischen Leiter ernannt. Der Rrefelder Aus-
stellung aber muß man Dank sagen, daß sie diesen
Rünstler in Deutschland bekannt gemacht hat. Z.

eutschland und die pariser Weltausstellung

1900. Die Arbeiten an der Ausgestaltung der
deutschen Abtheilung aus der Pariser weltausstel-
lung jstOO werden eifrig gefördert. Es handelt sich
gegenwärtig und in der nächsten Zukunft hauptsäch-
lich darum, zu einem vorläufigen Abschluß über die
Ausstellerzahl in den einzelnen Gruppen und Rlaffen
zu gelangen. Nachdem über den Deutschland auf
der Ausstellung zur Verfügung stehenden Platz völlige
Gewißheit gegeben war, konnte im deutschen Reichs-
kommissariat eine überschlägliche Vertheilung des-
selben aus die einzelnen Gruppen nach den verschie-
densten Momenten, Bedeutung der Gruppen in der
Nationalwirthschaft und beim Export, Grüße der
für die Ausstellung kundgegebenen Sympathie und
dergleichen, vorgenommen werden, wobei natürlich
Aenderung in Einzelheiten, namentlich auch gemäß
der schließlich zur Erscheinung gelangenden Bethei-
ligungslust, Vorbehalten bleiben mußten.

Der Reichskommissär hatte in dem Hinweis,
mit welchem er die deutschen Gewerbetreibenden aus
die pariser Weltausstellung aufmerksam machte, dein
Wunsch Ausdruck gegeben, daß die Anmeldungen
möglichst bis zum Ende des Jahres jbst? sämmtlich
bei ihn: eingereicht sein möchten. Der Wunsch ist
nicht in Erfüllung gegangen, jedoch ist anzunehinen,
daß der Zeitpunkt, wo die Anmeldungen möglichst
vollständig vorliegen werden, nicht mehr fern ist.
Eine ganze Anzahl von gewerblichen Vertretungen
ist gegenwärtig damit beschäftigt, die ersten Grgani-
sationsarbeiten für die Ausstellung zum Abschluß zu
bringen. Dabei wird sich auch die Ausstellerzahl in
der Hauptsache Herausstellen müssen. Die Betheili
gung in den verschiedensten Gruppen kann jetzt schon
als stark bezeichnet werden. (Sprechsaal.)

Das dein preußischen Abgeordnetenhaus vor-
liegende Budget enthält einen Posten von 80000 Ai.
für die Betheiligung der kgl. preußischen Porzellan-
manufaktur an der pariser Weltausstellung. Die
Anstalt beabsichtigt, bei dieser Gelegenheit u. A. auch
die letztes Jahr bei der keramischen Ausstellung in
Paris ausgestellten eigenartigen Rrystallporzellane
vorzuführen, sowie neue Proben von Rothporzellanen,
endlich Steinzeug mit geflammten vielfarbigen Scharf-
feuerglasuren.

m

in farbiges Plakat für die deucfcbe Runstaus-
stellung in Dresden 1899*) wird im Wege des
Wettbewerbes zu erlangen gesucht. Das Plakat soll

i) Wettbewerbe werden stets an dieser Stelle bekannt gegeben; über die
jeweils in Schwebe befindlichen Wettbewerbe gibt der Wettbewerb -Aalender
auf Seite 2 des Anzeigentheils Aufschluß. Die Programme zu den Preisaus-
schreiben liegen auf dem Sekretariat des Bayerischen Aunstgewerbevereins zu
München zur Einsichtnahme durch die Vereinsmitglieder auf.

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