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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Braun, Edmund Wilhelm: Karl Hammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0367

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Karl Hammer.

5(2.

Aus einer Vrigiualskizze von f K. Hammer

für ein Fenster in der Lhristuskirche zu Nürnberg.

Bern) geübt wird, nach Rändern, einem alten
Töpferort des badischen Wiesenthales, zu verpflanzen.
(Vergl. darüber meinen Aufsatz in Bruckmanns
„Dekorative Runst".)

Alit der Uebernahme der Nürnberger Stelle
wuchs für Kammer die Last der Arbeit; es kamen
die Verwaltungsgeschäfte dazu. An künstlerischen
Arbeiten hat er in diesen Jahren außerordentlich
viel geliefert: ein paar wundervolle Glasfenster, so
für das Nürnberger Standesamt und ein Votivfenster
des Grafen Tettau für das Germanische National-
museum, eine Reihe schöner Adressen, Vignetten rc.
Auch dekorativ war er außerordentlich thätig, beim
Anthropologenkongreß, der kjans Sachs-Feier, bei
der Bayerischen Landesausstellung sSIS (Portal der
mittelfränkischen Abtheilung). Seine letzten Arbeiten

waren die Einrichtung seines Ateliers im neuen
Runstschulgebäude und der reiche prächtige Bundes-
bannerwagen beiin Festzug des XII. Deutschen Bundes-
schießens, der in der Ueppigkeit der Phantasie, in der
Farbenschönheit an Alakart und Ferdinand Reller
erinnert. Das Hauptwerk aber der letzten ^jahre
war die dekorative Ausgestaltung der neuen Nürn-
berger Thristuskirche in Steinbühl. Sie sollte an
die Seite der alten herrlichen gothischen Gotteshäuser
Alt-Nürnbergs treten, und keiner war dazu wohl mehr
geeignet als Rarl Kammer. Alit Begeisterung er-
griff er die Aufgabe. Gr liebte ja so sehr die Gothik,
die ihm heimathlich vertraut war. Eine reizende
geschnitzte Füllung, die einen musizirenden Engel in
Wolken zeigt, der schöne Entwurf einer echt Nürn-
berger Hauskapelle, wobei zu beiden Seiten des Altars

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Kunst und Handwerk. 47. Iahrg. Heft HO.

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