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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Bucheinbände
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0373

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Bucheinbände.

selben als Seltenheiten hoch-
geschätzt wurden, kam auch
der Einband wieder zu
Ehren. Die in Bibliotheken
und Museen, Klöstern und
Kirchen erhaltengebliebenen
und als besondere Kostbar-
keiten bewahrten Einbände
aus dieser und späterer Zeit
mit ihren Elfenbeinschnitz-
ereien und Goldreliefs, mit
ihren: Edelstein- und Perlen-
besatz, mit ihren kostbaren
Emails und Filigranorna-
menten sind Zeugen dafür,
welche Bedeutung inan den
davon umschlossenen Schrift-
werken zumaß. Wie bei
allen andern gewerblichen
undkünstlerischenAufgaben,
so waren damals auch für
dieses Gebiet die Klöster
die einzigen Pflegestätten.

Mit dem Anwachsen der
Büchereien mußte die ein-
fache Art des Einbindens
die Mberhand gewinnen,
namentlich aber nachdem
die Buchdruckerkunst die
Vermehrung und Vergrö-
ßerung der Bibliotheken so
gewaltig gefördert hatte.

Die wesentlichsten Bestand-
theile der gewöhnlicheren
Einbände des späteren
Mittelalters waren kräftige
k)olzdeckel oder auch Papp-
deckel, die mit Leder oder
Pergament überzogen und
deren Ecken durch Messing-
oder Bronzebeschläge ge-
sichert waren; häufig kamen
dazu noch Buchschließen.

Die „Bünde", welche mit
ihren dicken Schnüren die
Bogen zusammenhielten,
traten am Rücken äußerlich

als kräftige Wulste hervor. Bei allen irgendwie auf
bessere Ausstattung Anspruch machenden Einbänden
wurde das Leder oder Pergament init eingepreßten
(seltener eingeschnittenen) Ornamenten versehen. Das
Leder blieb — oft gefärbt — so lange das wichtigste
Material dein: Bucheinband, bis es teilweise durch

Tfu-M

5;7.

Skizze zur Ausstellungsgrupxe einer Bierbrauerei von si K. Hammer.

(Halbe Größe des Originals.)

;8Y6.

Buntpapier, später durch gefärbten oder gepreßten
Kaliko fleinwandartig gewebte Baumwolle) verdrängt
wurde. Schon im ^3. Jahrhundert begann inan
die Buchdecken mit vergoldeten Ornamenten zu
schmücken, und im J6. Jahrhundert wurde diese
Technik durch die Ledermosaik bereichert; dem mit

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