Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

DOI Artikel:
Gmelin, Leopold: Das Kunsthandwerk im Münchener Glaspalast, [2]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0448

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Kunsthandwerk im Münchener Glaspalast.

gewerbeschule erst in England, dann in New-Pork
gründlich uingesehen, hierauf in Japan zwei Jahre
lang die dort einheinrischeit Metalltechniken studirt
haV), ist vielleicht der einzige Deutsche, der sich
ganz in der japanischen Arbeitsweise und in den
dort üblichen Metalllegirungen zu Hause fühlt; die
erste, in der genannten Vase vorliegende Probe von
Metallcinlagen — Shakudo seine blauschwarze Gold,
legirung), Shibuitschi sgraue Aupfersilberlegirung)
auf gebräuntem Aupfer — läßt noch Vieles hoffen.

Die neuen Wege, welche I. Winhart im letzten
Jahre bei seinen Aupfergefäßen eingeschlagen hat,
siitd zwar nicht ganz verlassen; aber was er heuer-
unter der Firma I. Win hart & Cie — d. h. in
Verbindung mit feinen: künstlerischen Ls elfer Ls. Aelln er

— gebracht hat, trägt doch einen ganz anderen
Charakter: einfache, große Mrnamentformen, den:
Pflanzen- und Chierreich entlehnt, naturalistisch, in
flachen: Relief Herausgetrieben, ohne scharfe Umrisse,

— dabei Verzicht auf starke farbige Aontraste, unter
Benutzung der den: Aupfer leicht beizubringenden
Färbungen. Wilhelm und §ind gehen in dieser
Beziehung viel weiter; mit großen: Geschick wissen
sie alle Farbenstufen — von: blanken Aupfer
vis zu braun, grün, blauschwarz an geeigneter
Stelle anzuwenden und eventuell au Reifen oder

tz von ihm rühren auch die in der Ztschr. d. Bayer. Kunst-
Gew.-Ver. (:89S u. :8Zs) erschienenen Aufsätze: „Die Kunst-
schule in Tokio" und „Die Leistungen Japans auf der vierten
Landesausstellung zu Kioto" (:89s) her.

603. Stuhl von <£. R. Ashbee, London.

604. Lehnstuhl,
Entwurf von tvalter
Leistikow, Berlin;
Ausführung der
Tischlerarbeit von
K. Müller, Berlin,
der Webereien von
der Scherrebeker
tvcbeschule.

säiJ

Lseukeln durch Messing, oder an den Untergestellen
durch Schmiedeeisen zu bereichern (vgl. Heft ff, S.377,
385 u. 585). Bei aller zweck- und materialgerechten
Aompositionswcise spricht doch aus diesen Stücken
ein verständiges, tiefes Naturstudium, das sich so-
wohl nach der konstruktiven Seite (5. B. in den
eisernen Gestellen, den tampenfüßen rc.), als auch in
dekorativer Einsicht angenehn: bemerkbar nmcht. In
Bezug auf feine Detailbehandlung des Aupfers gehen
diese Gesäße gerade bis zur obersten, von der Markt
fähigkeit gesteckten Grenze und vermeiden glücklich
ein Zuviel; die untere Grenze wird durch die derb
behandelten Aupferarbeiten aus C. R. Afhbee's
“Guild and School ot Handicraft”, trondon (Abb. 625
n. 626) bezeichnet, sowie durch die äußerst originell
gedachte und in ihrer naiven Durchführung höchst
drollige „Eierhenne" von R. Riemerschmid
(Abb. 617),

Der eben genannte Asbee hat noch eine ganze
Reihe Schmucksachen gebracht, die zum Theil recht
nette Zusammenstellungen zeigen, aber doch den
Eindruck dilettantenhafter Arbeit machen. Blech und
 
Annotationen