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Die Kunst-Halle — 3.1897/​1898

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No. 6
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Vom Kunstmarkt
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63304#0112

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Die Aun st-Halle

Nr. 6

geneigt ist und z.B.von den molluskeuhafteu Gestalten des
um ;775 blühenden Kiyänaga sagt: „Mit einer natür-
lichen ruhigen Anmuth und würde bewegen sie sich, so
daß inan sie nicht mit Unrecht den edlen Gestalten der
höchstentwickelten griechischen Kunst hat vergleichen
können." Das klingt offenbar wie Voreingenommenheit
nicht wie ernste Kritik und läßt den verdacht aufkommen,
als habe der Autor mehr der Propaganda für diese Kunst
als der Wissenschaft nützlich fein wollen.
" Die Kunst unserer Zeit. Line Chronik des
Modernen Kunstlebens. Franz panfstaengl, Kunstverlag
München. (IX. Iahrg., Lief, k, Mk. H bezw. 3.) Der
neue Jahrgang dieser opulenten Monatsschrift bringt eine
abgeschlossene Studie über Franz Stuck aus der 'Feder
von Franz Permann Meißner. Der Gegenstand an
sich und die Art seiner Behandlung durch einen unserer
feinfühligsten Kunstschriftsteller, nicht zum wenigsten das
in Lichtdrucken und Autotypien vorgeführte reiche bildliche
Material verdienen die Beachtung der Kunstfreunde.
vom Ikunstnmrkt.
* Als willkommene, freudig zu begrüßende Festesgabe
stellen sich zwei von dem in Künstler- und Berufskreisen
rühmlichst bekannten Pofphotographen B. Johannes in
Partenkirchen herausgegebene Albums dar, jedes mit ;2
Ansichten in peliogravüre (pr. je 9 M.). Das eine ent-
hält t2 der schönsten Punkte der Zugspitze, die sich dem
Touristen bei dem Ersteigen erschließen: Die Zugspitze
vom Eilser aus, der Vstgipsel, die Angerhütte am Pinter-
Rainthal, die Knorrhütte gegen pochwanner, der Blick
auf Schneefirnerkopf, der Zugspitzgrat mit Gst- und West-
gipfel, die Unterkunftshütte im pöllenthal, ebenda am
Brett, die Zugspitzbesteigung am pöllenthalfirner und im
Schneeacker, die Wiener-Neustädter und Münchener pütte.
Das andere Album ist eine Sammlung der hervorragendsten
Ansichten von Partenkirchen und Garmisch von
Innen und Außen, sowie der besuchtesten und herrlichsten
Ausflugsorte: Werdenfelser Landl, partnachklamm,
St. Anton mit wettersteingebirg, Alpe am Lck, Lilser,
Badersee, Rissersee, Kainzenbad. Sämmtliche Bilder machen
einen schönen und künstlerischen Eindruck und zeichnen sich
aus durch stimmungsvolle Wirkung, feinste Beobachtung
der Natur, klaren Uebergang der Töne, künstlerische Ein-
heit der Beleuchtung mit Pervorhebung der Pauptlicht-
und Schattentheile sowie gehöriger Vermittelung der sich
gehörig abstufenden Licht- und Schattenmassen. Nament-
lich gilt solches auch vom Felsengelände mit seinen Ver-
schiebungen und Abstufungen, von der Durchsichtigkeit und
Widerspiegelung des Pochgebirges in den klaren Seen.
* Künstlerpostkarten in Kupfer -Gravüre
nach neuen, noch unveröffentlichten Werken hervorragender
Künstler und Künstlerinnen erscheinen in dem Kunst-
verlag A. pildebrandt, Berlin 9. Das Unter-
nehmen, das es sich zur Aufgabe macht, Volkskunst im
besten Sinne zu treiben, dürfte sich die Gunst aller Kunst-
freunde in demselben Maße erringen wie die der Postkarten-
sammler. von den Künftler-Gravure-Poftkarten liegen
fertig vor: Nr. Perm, pendrich, Siegfried-Idyll.
Nr. H. panns Fechner, Tyroler Bub'. Nr. 5. Studien-
kopf. Nr. 7. wilh. Weimar, Bragi und Idun (Frühling).
Nr. 8 Bragi und Idun (perbst). Nr. ;o. pugo Vogel,

der Ruhm. Nr. ^3. Pans perrmann, Fischermädchen aus
vlissingen. Nr. Fischmarkt in Amsterdam. Nr. ;8.
Sophie Koner, Amrumerin. Nr. 19. weiblicher Studien-
kopf. Jedes dieser kleinen Miniatur-Kunstblätter ist zum
Preise von L 30 Pf. pro Karte durch alle Buch-, Kunst-,
Papier- und Postkarten-Pandlungen den In- und Aus-
landes zu beziehen.

Der Nmateur-Motograpb.
* Stärkekleister zum Aufkleben der Photo-
graphien. Circa 20 § Weizenstärke werden in einer
porzellanschale mit 250 ocm Wasser verrieben, und nach-
dem die Stärke gleichmäßig vertheilt ist, wird das Ganze
unter fortwährendem Umrühren mittelst Pinsels oder Glas-
stabes so lange erhitzt, bis die Masse völlig glasig er-
scheint. Der Kleister kann hiernach sogleich in Benutzung
genommen werden. Für den Gebrauch ist zu merken,
daß der Stärkekleister nicht lange haltbar ist; er hat schon
am folgenden Tage an Klebekraft verloren, ferner wird
er sauer und gefährdet aus diesem Grunde natürlich das
Silberbild. Ls kann daher nicht genug empfohlen wer-
den, sich die benöthigende Menge Kleister stets frisch an-
zusetzen. Bei dem Pasten des Bildes am Karton kommen
zwei Faktoren vor allem in Betracht: die Natur des
Kartons und die des photographischen Kopirpapiers. Je
glatter die Kartonoberfläche ist, einen desto konzentrirteren
Kleister müssen wir benutzen, namentlich ist dieses bei den
stark glänzenden Glacekartons zu berücksichtigen. Anderer-
seits ist die Dicke des Kopirpapiers in Betracht zu ziehen.
Albuminkopien werden selbst bei dünnerem Kleister auf
allen Kartonarten gut kleben, weniger gut haften Gelatine-
bilder (Aristopapier) und am schwierigsten Celloidinkoxien.
Bei letzteren, namentlich wenn das Cellotdinpapier ein
starkes Krümmen beim wässern aufweist, verwende man
stets einen stärkeren Kleister und drücke die Bilder gut
auf den Karton an. Ls ist anzurathen, die Kopien, wenn
irgend möglich, in feuchtem Zustande aufzuziehen, das
Pasten ist dann ein viel sichereres. Sollen die Bilder heiß
satinirt werden, so achte man besonders auf die An-
wendung eines konzentrirteren Kleisters, denn durch die
peißsatinage findet leicht, insbesondere bei Celloidinkoxien
auf glänzenden Kartons, ein nachträgliches Abspringen
des Bildes statt. Bromsilberkopien ziehen sich am besten
auf, wenn man sie nach dem Auswässern zunächst trocknen
läßt, dann die Rückseite der Kopien schwach anfeuchtet,
mit Löschpapier abtrocknet, hierauf mit stärkerem Kleister
bestreicht und nunmehr fest auf den Karton wiederholt
andrückt, (p. Pannecke, Phot. Mittheil. 4897. p. 20P
* Diaxositivplatten. Das paus Guilleminot
Roux bringt jetzt Diapositivplatten mit Silberlaktat in den
Pandel, die sich durch Reichthum der Töne und eine vor-
zügliche Durchsichtigkeit auszeichnen. Sie dürften demnach
für Laternenbilder besonders geeignet sein.
(Phot, wochbl. 39. s897 nach L'Gbjektif, ^5- Juli 97.)

WM" Mit dieser Nummer schließt das I. (Puartal des
dritten Jahrgangs unseres Blattes. Um jede Verzögerung
in der Zusendung zu vermeiden, bitten wir um gefl.
rechtzeitige Erneuerung des Abonnements.
Are Geschäftsstelle der „Kunst-Kalle".


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