Die Kunst-Halle — 3.1897/1898
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https://doi.org/10.11588/diglit.63304#0146
DOI Heft:
No. 8
DOI Artikel:Kunstchronik
DOI Artikel:Persönliches
DOI Artikel:Preisausschreiben
DOI Artikel:Aus der Technik
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Die Aun st-Halte
7r. 8
in der That in voller Arbeit sind. Inzwischen haben
unsere Salons ihre Pforten geschlossen. Der St. Lucas-
Verein, ^rti et ^.miciÜLe beide hier, kuloüri stuclio im
Haag brachten viel, sehr viel und trotz des bekannten
Sprichworts „Wer Vieles bringt, wird Manchem Etwas
bringen", kann ich dies bei den soeben beendeten Shows
leider nicht konstatiren. Es waren viele Bilder ausgestellt,
viel alte, wenig neue Sachen und wirklich Hervorragendes
fand ich garnicht. Lassen Sie mich diesen Brief nicht
schließen, ohne mit einem Mort der Mehmuth über den
Heimgang der im vorigen Jahre rühmlichst bekannten
holländischen Maler zu gedenken: w.Roelofs, der in Brüssel,
Martinus Kuytenbrouwer, der in der franz. Metropole
seine letzte Ruhestätte fand, L. S. Witkamp jr. hier, der
berühmte Sohn eines berühmten Vaters, des Geographen
Witkamp, und des sympathischen vielversprechenden allzu-
früh verstorbenen jugendlichen ten Rate. Leicht sei
ihnen die Erdei Möge das neue Jahr uns und die
holländische Kunst vor ähnlichen Verlusten bewahren!
persönliches.
* Münchener Künstlergenossenschaft Nach
erfolgter Lrgänzungswahl, in welcher die durch das Loos
ausgeschiedenen Herren sämmtlich wiedergewählt wurden,
hat sich der Vorstand der Münchener Küustlergenofseuschaft
für das Verwaltungsjahr ;8g8 konstituirt wie folgt:
Präsident: Dr. Franz von Lenbach, Stellvertreter:
Haus Petersen, Schriftführer Richard Groß, Stell-
vertreter: Wilhelm Graf Bülow von Dennewitz,
Kassier: Franz Schmid-Breitenbach; Karl Georg Barth,
Angelo Graf von Eourten, Akademie-Professor
Wilhelm von Diez, Theodor Fischer, Hermann Roch,
Adolf Lüben, Josef Menges, Professor Eduard
Vbermayer, Emil Rau, Professor Emanuel Seidl,
Akademie-Professor Otto Seitz, Akademie-Professor
Alexander Wagner, Julius Zumbusch.
* Bildhauer Prof. Fritz Rentsch am Polytechnikum
in Dresden feierte dieser Tage sein 2sjähriges Dienst-
zubiläum daselbst.
* Auszeichnungen. Der bekanntepariserMedailleur
und Bildhauer Roty erhielt den preußischen Rronenorden
III. Rlasse. — Se. Rönigl. Hoheit Prinz Georg von
Preußen ernannte die Herren Fritz Bismeyer und
Georg Fleischer, die Inhaber der Firma Bismeyer
L Rraus in Düsseldorf, zu Hof-Runsthändlern.
* Gestorben in Eharlottenburg der aus München
übersiedelte Bildhauer Rob. Hennßler im Alter von
32 Jahren.
Preisausschreiben.
* Die L h o ko la d enfa bri k Gebr. Stollwerck in
Röln wünscht den ihren Ehokoladen- und Rakao-Fabrikaten
beigcfügten kleinen farbigen Bildern einen künstlerisch
höheren Werth zu geben und ladet die deutschen Künstler
zu einem Preisausschreiben ein. Die eiuzureichenden Ent-
würfe sollen aus Gruppen von je 6 im Eharakter zu-
sammengehörigen Bildern bestehen; sie sollen zur Belehrung,
auch Unterhaltung für Jung und Alt geeignet sein; auch
scherzhafte Darstellungen find zugelassen; alle Gebiete:
Geschichte, Völkerkunde, Geographie, Naturwissenschaft,
Politik, Kunst rc. können als Unterlage herangezogen
werden. Für das Jahr ;8y8 benöthigt man so solcher
Gruppen zu je 6 Bildern, so daß der Phantasie der Be-
werber der weiteste Spielraum gelassen ist. Die bisherigen
Bildergruppen der Firma sind in allen ihren Geschäften
einzusehen. (Friedlichste, s;.) Die Bilder haben die Größe
tHOX72 wm und sind gruppenweise auf einem Karton zu
vereinigen. Bei jedem Bildchen müssen die Worte:
„Stollwerck'sche Lhokolade", in Schrift oder Bild, (Lhoko-
laden-Tafel, Kakao-Büchse) entsprechende Anwendung
finden. Die Formate können nach Belieben hoch oder
quer — aber stets jede Gruppe gleich — genommen werden.
Die einzureichenden Entwürfe sollen direkt als Vorlage
für die farbige Reproduktion zu verwenden sein. Obgleich
in der Zahl der Farbenplatten dem Bewerber keine Be-
schränkung auferlegt wird, dürfte es sich bei der Kleinheit
der Bilder doch empfehlen, die künstlerische Wirkung durch
möglichst einfache Farbengebung zu erstreben. Als Preise
für eine Gruppe zu 6 Bildern sind festgesetzt: 2 Erste
Preise zu je ;ooo Mk., s Zweite Preise zu je 6oo Mk.,
;o Dritte Preise zu je 300 Mk.; außerdem behalten sie
sich das Recht vor, nicht preisgekrönte Serien einschließlich
aller Rechte mit je 200 Mk. anzukaufen. Die Arbeiten
sind, mit Nennwort versehen und einem dasselbe Nenn-
wort tragenden Briefumschlag, in welchem der Name des
Verfassers sich befindet, bis März s8g8, Abends 6 Uhr
an obige Firma in Köln, Korneliusstraße No. 2 zu adressiren.
* Das Preisgericht über die Plakatentwürfe
für deutsche Nationalfeste beschloß einstimmig, keinem
der Entwürfe den ausgesetzten Preis zu ertheilen. Der
am und ;7. d. Mts. in Berlin zusammentretende
Ausschuß wird dort sowohl die Frage des Festorts und
die weiteren Schritte bezüglich eines Plakats für die
deutschen Nationalfeste beschließen.
* Line militärische Erinnerungsmedaille wird,
nach deutschemvorbild, die gesammte österreichisch-ungarische
Armee erhalten, wie aus Budapest gemeldet wird, wird
anläßlich des am 2. Dezember d. Is. ftattfinSenden
50 jährigen Regierungs-Jubiläums des Kaisers Franz
Josef eine auf der Brust zu tragende Gedenkmünze für
die Armee gestiftet werden. Für die Erlangung geeigneter
Entwürfe wird ein Preisausschreiben demnächst er-
folgen, damit die Prägung der Medaillen möglichst bald
beginnen kann.
* „Der Architekt", Zeitschrift in Wien, macht die
Bearbeitung des Th ema's „Die alte und die neue Richtung
in der Architektur, eine parallele mit besonderer Rücksicht
auf die wiener Knnstverhältnisse", zum Gegenstand eines
Preisausschreibens. Für die besten, eine Druckseite
der betreffenden Zeitschrift nicht überschreitenden, in
deutscher Sprrche zu liefernden Bearbeitungen sind 3 Preise
zu 50, 30 und 20 Fl. ausgesetzt. Termin: t5- März ;8q8.
* Wiesbadener Kurhaus betreffend. Das aus
dem Geh. Regierungsrath Lnde-Berlin, Professor Thiersch-
München und Gberbaudirektor Professor Dr- Durm-Karls-
ruhe (letzterer an Stelle des verhinderten Professors Wallot)
bestehende Preisgericht über die 53 eingelaufenen Entwürfe
zum Neubau des Kurhauses ertheilte den ersten Preis dem
Architekten Heinrich Mänz-Bremen, den zweiten erhielten
Huber und Förtsch-Basel, sowie wertz-wiesbaden. weitere
Preise erhielten Mössinger-Frankfurt a. M., Slavski-Karls-
ruhe, Jacobi-Wiesbaden und Müller-Straßburg.
Aus der Technik.
* Zeichen- und Schreibkrampf wird von Herrn
Ioh. Berckenhagen in Berlin 8W., Alexandrinenstraße
;o8 III, nach eigener, auf naturwissenschaftlicher Grund-
lage aufgebauter Methode geheilt- Durch diese empfehlens-
werthe Methode werden zum Zeichnen und Schreiben
alle Muskeln der Hand und des Armes zu einer wunder-
bar von der Natur vorgesehenen „Schrift-Hobelmaschine"
zusammengeftellt, in welcher dann die Spitze des Stiftes
oder der Feder ebenso sicher geführt wird, wie die Stahl-
schneide einer Hobelmaschine.
* Stereochromische Bemalung von Zement.
Das von Dr. G. von Koch und Dr. Adami in Darmstadt
erfundene Verfahren, Zement für stereochromische Bemalung
tauglich zu machen, wird nach einer Mittheilung im
„Deutschen Steinbildhauer" in folgender weise ausgeführt:
Es wird die Form mit einer Mischung von 30 bis 50 Proz.
reinem Zement und 50 bis 70 Proz. sein gemahlenem
7r. 8
in der That in voller Arbeit sind. Inzwischen haben
unsere Salons ihre Pforten geschlossen. Der St. Lucas-
Verein, ^rti et ^.miciÜLe beide hier, kuloüri stuclio im
Haag brachten viel, sehr viel und trotz des bekannten
Sprichworts „Wer Vieles bringt, wird Manchem Etwas
bringen", kann ich dies bei den soeben beendeten Shows
leider nicht konstatiren. Es waren viele Bilder ausgestellt,
viel alte, wenig neue Sachen und wirklich Hervorragendes
fand ich garnicht. Lassen Sie mich diesen Brief nicht
schließen, ohne mit einem Mort der Mehmuth über den
Heimgang der im vorigen Jahre rühmlichst bekannten
holländischen Maler zu gedenken: w.Roelofs, der in Brüssel,
Martinus Kuytenbrouwer, der in der franz. Metropole
seine letzte Ruhestätte fand, L. S. Witkamp jr. hier, der
berühmte Sohn eines berühmten Vaters, des Geographen
Witkamp, und des sympathischen vielversprechenden allzu-
früh verstorbenen jugendlichen ten Rate. Leicht sei
ihnen die Erdei Möge das neue Jahr uns und die
holländische Kunst vor ähnlichen Verlusten bewahren!
persönliches.
* Münchener Künstlergenossenschaft Nach
erfolgter Lrgänzungswahl, in welcher die durch das Loos
ausgeschiedenen Herren sämmtlich wiedergewählt wurden,
hat sich der Vorstand der Münchener Küustlergenofseuschaft
für das Verwaltungsjahr ;8g8 konstituirt wie folgt:
Präsident: Dr. Franz von Lenbach, Stellvertreter:
Haus Petersen, Schriftführer Richard Groß, Stell-
vertreter: Wilhelm Graf Bülow von Dennewitz,
Kassier: Franz Schmid-Breitenbach; Karl Georg Barth,
Angelo Graf von Eourten, Akademie-Professor
Wilhelm von Diez, Theodor Fischer, Hermann Roch,
Adolf Lüben, Josef Menges, Professor Eduard
Vbermayer, Emil Rau, Professor Emanuel Seidl,
Akademie-Professor Otto Seitz, Akademie-Professor
Alexander Wagner, Julius Zumbusch.
* Bildhauer Prof. Fritz Rentsch am Polytechnikum
in Dresden feierte dieser Tage sein 2sjähriges Dienst-
zubiläum daselbst.
* Auszeichnungen. Der bekanntepariserMedailleur
und Bildhauer Roty erhielt den preußischen Rronenorden
III. Rlasse. — Se. Rönigl. Hoheit Prinz Georg von
Preußen ernannte die Herren Fritz Bismeyer und
Georg Fleischer, die Inhaber der Firma Bismeyer
L Rraus in Düsseldorf, zu Hof-Runsthändlern.
* Gestorben in Eharlottenburg der aus München
übersiedelte Bildhauer Rob. Hennßler im Alter von
32 Jahren.
Preisausschreiben.
* Die L h o ko la d enfa bri k Gebr. Stollwerck in
Röln wünscht den ihren Ehokoladen- und Rakao-Fabrikaten
beigcfügten kleinen farbigen Bildern einen künstlerisch
höheren Werth zu geben und ladet die deutschen Künstler
zu einem Preisausschreiben ein. Die eiuzureichenden Ent-
würfe sollen aus Gruppen von je 6 im Eharakter zu-
sammengehörigen Bildern bestehen; sie sollen zur Belehrung,
auch Unterhaltung für Jung und Alt geeignet sein; auch
scherzhafte Darstellungen find zugelassen; alle Gebiete:
Geschichte, Völkerkunde, Geographie, Naturwissenschaft,
Politik, Kunst rc. können als Unterlage herangezogen
werden. Für das Jahr ;8y8 benöthigt man so solcher
Gruppen zu je 6 Bildern, so daß der Phantasie der Be-
werber der weiteste Spielraum gelassen ist. Die bisherigen
Bildergruppen der Firma sind in allen ihren Geschäften
einzusehen. (Friedlichste, s;.) Die Bilder haben die Größe
tHOX72 wm und sind gruppenweise auf einem Karton zu
vereinigen. Bei jedem Bildchen müssen die Worte:
„Stollwerck'sche Lhokolade", in Schrift oder Bild, (Lhoko-
laden-Tafel, Kakao-Büchse) entsprechende Anwendung
finden. Die Formate können nach Belieben hoch oder
quer — aber stets jede Gruppe gleich — genommen werden.
Die einzureichenden Entwürfe sollen direkt als Vorlage
für die farbige Reproduktion zu verwenden sein. Obgleich
in der Zahl der Farbenplatten dem Bewerber keine Be-
schränkung auferlegt wird, dürfte es sich bei der Kleinheit
der Bilder doch empfehlen, die künstlerische Wirkung durch
möglichst einfache Farbengebung zu erstreben. Als Preise
für eine Gruppe zu 6 Bildern sind festgesetzt: 2 Erste
Preise zu je ;ooo Mk., s Zweite Preise zu je 6oo Mk.,
;o Dritte Preise zu je 300 Mk.; außerdem behalten sie
sich das Recht vor, nicht preisgekrönte Serien einschließlich
aller Rechte mit je 200 Mk. anzukaufen. Die Arbeiten
sind, mit Nennwort versehen und einem dasselbe Nenn-
wort tragenden Briefumschlag, in welchem der Name des
Verfassers sich befindet, bis März s8g8, Abends 6 Uhr
an obige Firma in Köln, Korneliusstraße No. 2 zu adressiren.
* Das Preisgericht über die Plakatentwürfe
für deutsche Nationalfeste beschloß einstimmig, keinem
der Entwürfe den ausgesetzten Preis zu ertheilen. Der
am und ;7. d. Mts. in Berlin zusammentretende
Ausschuß wird dort sowohl die Frage des Festorts und
die weiteren Schritte bezüglich eines Plakats für die
deutschen Nationalfeste beschließen.
* Line militärische Erinnerungsmedaille wird,
nach deutschemvorbild, die gesammte österreichisch-ungarische
Armee erhalten, wie aus Budapest gemeldet wird, wird
anläßlich des am 2. Dezember d. Is. ftattfinSenden
50 jährigen Regierungs-Jubiläums des Kaisers Franz
Josef eine auf der Brust zu tragende Gedenkmünze für
die Armee gestiftet werden. Für die Erlangung geeigneter
Entwürfe wird ein Preisausschreiben demnächst er-
folgen, damit die Prägung der Medaillen möglichst bald
beginnen kann.
* „Der Architekt", Zeitschrift in Wien, macht die
Bearbeitung des Th ema's „Die alte und die neue Richtung
in der Architektur, eine parallele mit besonderer Rücksicht
auf die wiener Knnstverhältnisse", zum Gegenstand eines
Preisausschreibens. Für die besten, eine Druckseite
der betreffenden Zeitschrift nicht überschreitenden, in
deutscher Sprrche zu liefernden Bearbeitungen sind 3 Preise
zu 50, 30 und 20 Fl. ausgesetzt. Termin: t5- März ;8q8.
* Wiesbadener Kurhaus betreffend. Das aus
dem Geh. Regierungsrath Lnde-Berlin, Professor Thiersch-
München und Gberbaudirektor Professor Dr- Durm-Karls-
ruhe (letzterer an Stelle des verhinderten Professors Wallot)
bestehende Preisgericht über die 53 eingelaufenen Entwürfe
zum Neubau des Kurhauses ertheilte den ersten Preis dem
Architekten Heinrich Mänz-Bremen, den zweiten erhielten
Huber und Förtsch-Basel, sowie wertz-wiesbaden. weitere
Preise erhielten Mössinger-Frankfurt a. M., Slavski-Karls-
ruhe, Jacobi-Wiesbaden und Müller-Straßburg.
Aus der Technik.
* Zeichen- und Schreibkrampf wird von Herrn
Ioh. Berckenhagen in Berlin 8W., Alexandrinenstraße
;o8 III, nach eigener, auf naturwissenschaftlicher Grund-
lage aufgebauter Methode geheilt- Durch diese empfehlens-
werthe Methode werden zum Zeichnen und Schreiben
alle Muskeln der Hand und des Armes zu einer wunder-
bar von der Natur vorgesehenen „Schrift-Hobelmaschine"
zusammengeftellt, in welcher dann die Spitze des Stiftes
oder der Feder ebenso sicher geführt wird, wie die Stahl-
schneide einer Hobelmaschine.
* Stereochromische Bemalung von Zement.
Das von Dr. G. von Koch und Dr. Adami in Darmstadt
erfundene Verfahren, Zement für stereochromische Bemalung
tauglich zu machen, wird nach einer Mittheilung im
„Deutschen Steinbildhauer" in folgender weise ausgeführt:
Es wird die Form mit einer Mischung von 30 bis 50 Proz.
reinem Zement und 50 bis 70 Proz. sein gemahlenem