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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 23.1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.6193#0087

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Kunst- und Gewerbevereine. — Sammlungen und Ausstellungen. — Vernüschte Nachrichten.

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"^^en Hochzeitsbrauch" ein rciches Kostümstück geliefert
. Neubert, dessen Herbstlandschaft von stimmungsvoller
NiÄ^ Endlich sind Fr. Heyser durch „Fischer und
' Nudolf Epp durch eine liebenswürdige ländliche Jdylle,
Mentin, Sicbel, Paul Wagner, Konrad Kiesel, Alfred
si^ >ert durch gefällige Werke vertreten. Die Auswahl hält
dei- r^chweg Kahmen desjenigen Anschauungskreises,
twt, r Stimmungen des größeren Publikums entspricht,
vnn sehlt es nicht an Reiz und Abwechselung. Der Text
Bil^ ^dwig Pietsch erklärt in gcschmackvoller Weise die
Em, und bringt willkommene Notizen über Leben und
^niwtckelungsgang der Künstler. So ist in unterhaltender
lz .^ni ein wertvoßer Jnhalt geboten, und das ganze Album,
s! und schön nach Jnhalt und Ausstattung, dürfte sich
Bch überall Freunde erwerben.

— Dcr Verein für Originalradirung in Bcrlin wird
ch im Monat Dezember d. I. das zweite Heft heraus-
Dasselbe soll Radirungeu von R. Eschke, H. Gude,
U ^^bbrand, v. Kameke, H. Kohnert, Ad. Menzel,
cnts.Seemann und F. Skarbiua nebst eiuem durch eine
o^l^ung von B. Mannfeld geschmückten Titelverzeichnis
uchalten. Vom vorjährigen Vereinshefte sind die Ausgaben
n ^ ,und mit der Schrift vergriffen, da die Mitgliederzahl im
^uuse des Jahres erheblich zugenommen hat.
st-. Die ucuen Hanfstänglschen Photographicn der Darm-
> adtcr Madonna sind oon der Bergsträherschen Hofbuchhaud-
o/Ä iu Darmstadt zu beziehen, welcher der Großherzog von
-^hen das Recht des Vertriebes verliehen hat.

" „Neue Beethoveniana" ist der Titel eines gefällig
^usgestatteten Buches, welches unser geehrter Mitarbeiter,
2r. Th. Frimmel, soeben bei Gerold in Wien her-
^usgegeben hat. Dasselbe enthält in dem Abschnitt über
Z^ihovens äußere Erscheiuung und seine Bildnisse eine
, ^uge von beachtenswerten Details aus dem deutschen
».ud namentlich dem Wiener Kunstleben der Jahre l82l>—27.
süs Titelkupfer ziert das Buch eine heliographische Repro-
jUktion des Beethovenbildnisses von Blasius Höfel, welches
u der Küpferstichlitteratur so gut wie unbekannt ist. Unter
EN Einzelheiten sei speziell auf die Diagnose der Streicher-
ü)en Büsten hingewiesen.

* Das Prachtwerk: „Die vervielfältigende Kunst der
bskgenwart," welches die „Gesellschast für vervielfältigende
tunst" tn Wien unter der Redaktion C. v. Lützows seit
-k Iahrcn herausgiebt, ist mit dem eben erschienenen
AUvlften Hefie bis zum Abschluß des ersten Bandes gediehen.
Ts^wr 274 Seiteu starke, mit 254 Textillustrationen und
^. Tafeln ausgestattete Band enthält außer einer geschicht-
Men Einleituug die erste bisher erschieneue vollständige
Ubersicht über die Entwickelung und den gegenwärtigen
zptand der Lylographie in Europa und Nordamerika.
Eder Ilbschnitt der nach Ländern geordneteu Darstellung
>t von einem speciell auf diesem Gebiete bewauderten Fach-
Uann verfaßt und mit den Arbeiteu der ersten lebenden
i°?"Ächneider geschmückt. — Jm Februar 1888 beginut das
>tscheiuen des zwciten Bandes, welcher in gleich um-
tupsnder Weise den Kupferstich behandeln wird.

, * Naffaels „Dispüta" ist nach I. v. Kellers berühm-

Slich von der „Gesellschaft für vervielsältigende Künst"
>i Wien in einer genau der Stichgröße ero)

,Utsprechenden heliographischen Reprvduktion vervielfältigt
vvrden. Da die Originalplatte des Kellerschen Stichs bekannt-
"ch bei deni Akademiebrande in Düsseldorf zu Grunde ging
und djo Abdrücke der Platte fast sämtlich in festen

'üanden sind, wird sich diese im k. k. militär-geographischen
Bnstitute zu Wien augefertigte höchst gelungene Reproduktion
Uviß bes Beifalls in weiten Kreisen zu erfreuen haben.
yfiv bildet das schönste Gegenstück zu Jakoby's „Schule von
ntheu". Die Abdrücke mit Schrift auf chinesischem Papier
vsten 30, auf weißem 24 Mark.

Aunst- und Gewerbevereine.

V ,?i- — I» Ersurt hat sich seit Mitte Juni d. I. unter ^
xrsttz des Regierungspräsidenten v. Brauchitsch ein Ver-
chis. für Kunst und 'Kunstgewerbe gebildet, welcher in den i
'iaumen des städtischen Museums eine ständige Ausstelluug i

unterhält. Der neue Verein hat sich dem „westlich der Elbe
verbundenen Kunstvereine" augeschlossen und wird schon im
Jahre 1888 eine größere Kunstausstellung veranstalten.

Sammlungen und Ausstellungen.

0. LI. Jm Bcrlincr Kuiistgewerbcmuseiim sind für einige
Zeit Fayencemalereien nus der Dresdener Fabrik von
Villeroy L Boch ausgestellt. Darunter befindet sich das
große Tableau, eine Antilohenjagd vorstellend, welches Paul
Meyerheim sür das Antilopenhaus des hiesigen zoologi-
schen Gartens auf Leinwand gemalt hat und ivelches nun
von Professor Wassili Timm mit ungewöhnlicher Meister-
schast auf Fayenccplattcn dargestellt ist. Dieses Tableau
ist ein Geschenk des Hauses Villeroy L Boch und des Herrn
Timm an unseren Garten. — Zugleich ist eine Reihe an-
derer dekorativer Malereien desselben Ilteliers ausgestellt,
darunter sechzehn Füllungen von den sechzig, welche für die
drei Subventionsdampfer Danzig, Lübeck, Stettin aus-
geführt worden sind. sämtlich nach Entwürfen von Woldemar
Fried rich, allegorische Figuren uud Städteansichten in reichen
ornamentalen Rahmen cnthaltend; ferner Füllungen mit
Blumenmalerei und weibliche Köpfe in flachem Relief, sarbig
bemalt; sowie eine Reihe ruuder Platteu mit reizvolleii
weiblichen Kvpfen und Brustbildern, sämtlich Werke von
Prosessor Timm. Die Ausstellung dieser Arbeiten befindet
sich im Lichthofs. — Jn der oberen Rotunde ist zugleich
ein interessantes Produkt unserer Kvlonien ausgestellt; es
ist ein Kasten, der sür Herrn Advlf vvn Hansemann
aus 34 Holzarten gearbeitet ist, die sämtlich aus Kaiser
Wilhelmsland in Neu-Guinea bezogen und hier neben dem
Kasten in übersichtlichen Proben nebst Beschreibung aus-
gestellt sind.

Vermischte Nachrichten.

Aus Stuttgart. An dcn neuen Räumcn ini k. Kunst-
gebäude wird fortwähreud gearbeitet. Jm Hiublick auf
den großen Umfang der Säle, die geschmückt werden sollen,
geht allerdings die Arbeit nur langfam von statten, allein
auf jeden Fall ist das ganze, so lauge be- und erstrittene
Werk gesichert, und es ist ein wahrhaft erhebender Eindruck,
den mau empsängt, wenn man durch diese hohen Hallen
uud festlichen Rnume schreitct. Die Malerei ckvird von dem
Dekorationsmaler Wörnle unter Leitung von Oberbaurat
von Bock ausgeführt. Nvch bis Neujahr wird der Saal
mit den zehn Marmorsäulen, der bestimmt ist, die Werke
der antiken Plastik aufzunehmeu, fertig werden. Danach
kvmmt der nm Ende dieses Saales liegende Qucrsaal mit
der Nische, analog dem schon seit einigen Jahren fertigeu
Saal für neuere Plastik, zur Bollendung. Jm Frühjahr
wird somit das ganze Erdgeschoß dem Publikum gcöffnet
werden tönnen, wührend der Hauptraum des Gebüudes, der
neue Festsaal, erst im Sommer sciner Bestimmung über-
gcben werdeu kann. Der alte Festsaal mit seinen un-
vollendeten Fresken geht an die Kiipferstichsammlung über,
welche daun dcn ganzen Mittelbau eiiinehmen wird. — Jn den
letzten Wochen war das Hilfsmodell für die 3 Meter hohc
Hnuptfigur der Monumentalbrunnens aufdem Eugens-
ptatz im Kunstgebäude aufgestellt. Der Brunnen, ein Werk
des Stuttgartcr Architekten und Bildhauers Olto Rieth in
Berlin, wird auf der sogenannten Eugensplntte eine Lagc
vvn seltener Schöuheit erhalten und vertragsmäßig im Mai
des Jahrcs 1889 sertig sein. Die Kosten für das vom
Verein zur Hebung der' Kunst in Stuttgart angeregte Wcrk
sind von der Königin von Württemberg übernommen. —
Bildhauer Paul Müll.er, der Schöpfer der Eberhards-
gruppe, hat das Modell für die auf Bestellung des Königs
gefertigte Kolossalstatue des Herzogs Christoph v. Württem-
berg vollendet und ist jetzt mit den vier Reliefs am Piedestal
beschüstigt; das Ganze°soll zum fünfundzwanzigjährigen
Regierungsjubiläum des Köuigs vollendet sein.

" Die L. A. Niedingersche Bronzewarenfabrik in Augs-
burg hat kürzlich einen Kronleuchter für die elektrische Be-
leuchtung des umgebauten Argentina-Theaters in Rom
hergestellt. Das Etablissement, welches bekanntlich in her-
vorragender Art für große nnd schwierige Austräge in dieser
Richtung von nah und fern in Anspruch genommen ist,
 
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