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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 23.1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.6193#0096

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Vermischte Nachrlchten. — Neuiicheiten des Buch- und Knnsthandets.

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dar, w!e man sie nicht zum zweiten Male wieder beisammen
findet. Kaiser Wilhelm (1888), der Kronprinz, Fürst Bis-
marck (dreimal, zuletzt 1887 in Kissingen gemalt), Graf
Moltke (dreimal, zweimal ohne Periicke, hvchst interessant
wegcn des überaus geistvollen Kopfes), Gladstonc, Minghetti,
König Ludwig 1. von Bayern (1866 gemalt), Richarv
Wagner (kurz vor seiner letzten Reise nach Venedig gemalt),
Liszt, Diillingcr, Paul Heyse, Böcklin, die Zeichner W. Busch
und Oberlänber, Baron Liphart u. a. sind in dieser Samm-
lung vertreten. Eine durch die Krast plastischer Darstellung
und durch interessante Belenchtung fesselnde Studie stellt die
ungarische Malerin Vilma Parlaghy in phantastischer Tracht,
ein feines Pastell die italienische Schauspielerin Tust,
zwei andere noch zartere Pastellzeichnnngen den blonden,
reizenden Kopf der Gräfin Moltke, der jungen Gattin des
Künstlers dar. — Diese Bilderreihe, welche ungefähr einen
Zeitraum von zwanzig Jahren nmfaßt, repräsentirt natür-
lich auch die verschiedenen Phaseu von Lenbachs koloristischer
Entwickelung, giebt aber doch überwiegend die reifsten Früchte
seines Könnens. Von der ersten flüchtigen Skizze bis zu
dem mit größter Sorgsamkeit durchgsführten, fertigen Bild-
nis lernen wir alle Stufen seiner Darstellnngsknnst kennen,
nnd wenn auch die Einwände, welche man gegen zahlreiche
Lenbachschs Porträts wegen der bisweilen recht argcn Ver-
nachlässigung der Hände und des sonstigen Körperlichen
gegenüber dein Kopfe crheben mußte, nicht durch diese ?lus-
stellnng entkraftet werden, so gewinnt man doch die llber-
zeugung, daß jene Mängel nicht durch eine Unzulänglichkeit
seiues zeichnerischen Könncns begründet, sondern nur Aus-
flüssc seiner Laune sind. Aus diesen Arbeiten, welche Lcn-
bach für das Beste seines Kvnnens hält und mit Recht halten
darf, ergiebt sich vielmehr, daß auch seine zeichnerische
Fähigkeit auf gleicher Höhe mit der koloristischen steht. Das
sieht man ganz besonders an den Pastellzeichnungen, welche
in Bezug auf Schärfe und Richtigkeit der Linienführung auch
der strengsten Prüfung Stich halten.

vermischte Nachrichten.

Hcl. Stuttgart. Die Versteigerung der Sammluug
Seyffer hatte eine zahlreiche Bersammlung von Liebhabern
und Händlern, namentlich ans Süddeutschland, nach Stutt-
gart gezogen; auch einige Musecn waren durch ihre Direk-
toren vertreten und sicherten sich hervorragends Stücke. So
Hamburg, Ulm, Stuttgart, letzteres zu oft hohen Preisen.
Jm folgenden gebcn wir eine Anzahl der wichtigsten Nmn-
mern; zu den Preisen tritt ein Aufgeld von Iv"/g.

Nr. Mark

16. Sieaburqer Schnelle. 645

17. do. 585

52. Raerener Schnelle. 710

89. Raerener Krug. 510

91. Raerener Schnabelkrug. 505

93. Raerener Kurfürstcnkrug. 425

241. Kreussener Jagdkrug. 860

243. Bnnter Trauerkrug'. 345

288. Nürnberger Faien'cekrug. 350

322. Maiolika, Castel Duraule. 525

360/61. Zwei Ludwigsburger Figuren. 700

407. Venezianer Pokal (. 850

409. do. Flügelglas. 295

430. Emaillirter Glasteller. 290

431. Emaillirtes Glas mit Wappen 1711 .... 345

443. „ Glas. 350

521. Geschliffener Pokal. 310

543/44. Gemalte Scheiben: Heilige. 15. Jahrh. . . 450

569. do. Wappcn 1657 .... 470

571. do. St. Georg. 15. Jahrh. . 720

577. do. Wappen 1671 . ( . . 445

591. Kokosnußbecher. 16. Jahrh. 465

594. Silbernes Trinkgefäß in Form eines Wolfs . 11200

597. Großer silberner Pokal. Berner Arbeit17.Jahrh. 1700

603. Silberner Pokal. Augsburg 17. Jahrh. . . 500

607. Silbernes Prunkgefttß in Form eines Schwanes.

Basel 17. Jahrh. . . .. 2600

611. Silberner Herzbecher. Nürnberg 17. Jahrh. . 765

614/15. Zwei kleine silb. Becher. Nürnberg 16. Jahrh. 3300
624/25. Silberbecher, geätzt und getrieben. Nürnberq

16. Jahrh. . . . '. 3200

Nr. Mark

636. Humpen, Silber getrieben. Nürnberg 16.Jahrh. 605
685. Hängelampe, Silber getrisben. Augsburg

17. Jahrh. 1200

687. Silberner Fruchtkorb. 1777 . 745

724. Pulverhorn. Deutschland, Mitte 16. Jahrh. . 640

725. Rüstung des Hochmeisters von Babenhausen . 2160

728. Pulverhorn, Büffelhorn. Deutschland, Mitte

16. Jahrh. 2250

84!. Gotisches Küstchen. 685

858. Gotischer Tisch. 1145

909. Figur: St. Georg. 15. Jahrh. >025

938/39. Zwei Antependien. Deutsche Hauts-Usss-

Arbeit 15. Jahrh. 2750,

2*2 Ein drittcs Cxeniplar dcr Holbeinschcn Madonna des
Bürgermeisters Meyer soll sich, nach einer Mitteilung,
welche Geh. Hofrat vr. Schäfer in Darmstadt den Mitglie-
dern des Vereins sür Geschichte und Altertumskunde in
Frankfurt a. M. bei einem Besuchs dsr Darmstädter Galerie
zur Besichtigung des wiederhergestellten Holbeinschen Ori-
ginals gemacht hat, in Amsterdam befinden. Die Frank-
furtcr Zeitung, der wir diese Mitteilung entnehmen, fügt
hinzu, daß weitere Nachforschungen nach dem Bilde im Gange
sind.

Nus Brcmcn. Für die beabsichtigte Wiederherstellung
des St. Petridomes ist eine Wettbewerbnng ausgcschrieben,
nachdem zuvor gründliche Untersuchungen der Füudaniente
des alten Turmes vorgenommen worde'n waren. Dem Pro-
gramme, welches kvstenfrei von dem Bureau der Domge-
meinde abgegeben wird, ist ein Lageplan mit Ansicht des
jetzigsn Domes beigefügt, woraus zü ersehen ist, daß die
Konkurrenz ciue sehr interessantc Slufgabs für Architekten
bictet. — Während die Domgemeinde mit dieser Konkürrenz-
nusschreibung eincn cmpfehlenswerten Weg eingeschlagen
hat, trifft gleichzeitig die Nachricht von einem in hiesigen
Architektenkreisen übel vermerkten Beschluß der Stephani-
gemeinde in Bremen ein, wonach der durch Bausälligkeit
notwendig gewordene Umbau der St. Stephanikirche ohne
weiterss 'dem Baurat Hase in Hannover übertragen wnrde.

O Fiir dic Bcrlincr Gcmäldcgalcrie ist eine holländische
Flachlandschaft von Philip Koninck (1619—1689), welcher
in der Sammlung bisher nicht vertreten war, angekauft
worden.

Dic Adolf Menzcl-Stiftuiig im Betrage von 800 Mk. ist
durch Beschluß des Kuratoriums der gsnannten Stiftung
für das Jahr 1888 dem Studirenden der akademischen Hoch-
schule siir die bildenden Künste Maler Oskar Frenzel aus
Berlin verliehen worden

Neuigkeiten des Buch- und Aunsthandels.

Lniiv^gnior, blosmi, Oos UoZümbot. Ilinstrationsn
von M. 2isr. 16°. 252 8. Uaris, Llaison tzuantiiu

Kros. 2,25.

I-«8 viuut - liii i l .foni'8 <!s 8iix»iuis. Illustrationsn vou
O. Araipout. 16". 276 8. Uaris, Numou (juautiu.

Rrss. 2,25.

«Is 8ul)o1, llsauus, Loutou ck'or. Illustratiousu vou
I-osvz-, 8tsiulsu uuck Nolaui. 16». 228 8. karis,
lilaisou tzuautiu. Rros. 2,25.

«ts IVill, ldss Oosurs aiinkiuts. Illustratiousu von

Oirarckst. 16". 243 8. ?aris, Naisou tzuautiu.

Rros. 2,25.

1-0861', Oüarles, I-s 8o1ckat. ^üüiüluntzsu vou üliiKsus
Oüapsrou. 4". 293 8. Liüiiotüsgus cks la Ilaurilis.
I'aris, Llaisou ()uo.utiu. Rros. 7,50.

Vallsrz'-ir.-rckol, L., Oe VoxaZ-s cks Niis kosalis.
rlüüiickuuAön von üärisu L-Iaris. ül. 4". 32 8. ?aris,
Aaison (juautiu.

iroiiirotiriu, kaui. 1,'sxtrsms Orisut. §r. 8". 613 8.
mit 450 ü.üüi1ckuiitz'su. Raris, Llaisou Ouautiu. ür.

§ros. 30. —-

lpoiri, Otto, Ors aitoüristlioüs Rrssüo- uuck No-
8aiIc-Ng,Isrsi 8". 203 8. OsipAtz, ck. 0. Hiurioüs-
soüs Luoliüa.uckluuß'. Al. 4. —

Hs Liririr«;, Ilonors, 1.a Oousrus Lstts. Nit 10 Ha-
ckrruuKsu. Kr. 8". 514 8. Oolleotiou Oa.Iing.uu Osvz-.
karis, Naisou (juautiu. Rros. 25. —
 
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