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Kunstlitteratur uud Kunsthaudel.
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machen, als auf eine Gabe, mit welcher den vorge-
schritteneren Schülern unserer Gymnasien und den An-
fängern ini Stndinm der Archäologie gewiß Freude
und Nutzen bereitet werden wird.
Der Hauptwert von Langl's Behandlung des
Gegenstandes liegt in der harmonischen Durchführung
des Grundgedankens: die Gesamtheit der antiken
Götter und Heroen als das Erzeugnis der dichte-
rischen und knnstlerischen Phantasie des Griechenvolkes
genetisch vorzuführen. Er versäumt es nicht, auf den
dunklen Urgrund der Sagenwelt in Natur- und
Volkspoesie hinzudeuten, aber das Hanptinteresse lenkt
er auf den in geschichtlicher Zeit vorgegangenen Prozeß
der dichterischen Charakteristik nnd plastischen Gestal-
anfstrebenden pädagogischen Litteratur Osterreichs und
als ein schönes Produkt der Wiener Typographie und
Buchillnstration mit besonderer Freude begrüßt werden.
Der tüchtige Höldersche Verlag hat sich damit ein
neues Verdienst nnd das Anrecht auf den Dank aller
Bücherfreunde erworben.
Die Ouantinsche Verlagsanstalt in Paris hat den Weih-
nachtsmarkt disses Jahres wieder mit einer Flut illustrirter
Geschenkbücher bereichert. Jhre Sorge um das Anschauunas-
unb Belehrungsbedürfnis der Jugend ist auherordentlich
gewesen: ganze Serien neuer Bücher haben wir ihr zu
danken. Die „Libliotbsgns cls l'sänsation M8.tsrnslls" ist
um fünf Bände grvßer geworden sgebunden zu 3,5» Frcs).
Henry Carnoy erzählt in kindlichem Tone, wie „Hans
Mertens" in der harten Schule des Schicksals von einem
ungezvgenen Burschen, der dein Elternhause entlief, zu einem
fleihigen und folgsamen wird. Chovin hat das Buch in
Aus Lanal, Götter- und Hcldengestalten. (Wieu, Höldcr.)
tung der Götter und Heroen, deren verschiedene Bil-
dungen uns in vollständiger Übersicht vorgeführt und
erläutert werden. Die Zeichnungen wie der ausführ-
liche Text rühren durchans von Langl her, und zu
den Abbildungen hat ihm vornehmlich das reichhaltige
Museum der Wiener Akademie der bildenden Künste
das Material geliefert. Zwei Proben der Text-
illustrationen fügen wir dieser Anzeige bei.
Als Einleitnng zu dem Werke schrieb Prof. vr.
C. von Lützow eine Geschichte der griechisch-römischen
Kunst in gedrängtester Form, .welche den geistigen
Werdeprozeß der „Götterkunst" des klassischen Aller-
tums in seinen Hauptmomenten klarlegt und dabei
die mannigfachen Ergebnisse der jüngsten Forschung,
besonders anf dem Gebiete der Urzeit und des ersten
Entwickelungsstadiums der hellenischen Kunst, sorgfältig
berücksichtigt.
Das Werk darf als ein erfrenliches Zeugnis der
lebendiger Weise illustrirt. „I-ss ikoKiinbot" von Mme.
Nosmie Balleygnier schildert die Geschichte eines ebenso
excentrischen wie gutmütigen Kommandanten, den nur die
Anteilnahme wohlwollender Freunde vor dem Untergange
rettet. Auch dieser Band ist ansprechend illustrirt. Das-
selbe gilt von den „Oosnrs aimants" der Me.de Witt
und dem „Lonton cl'or" von I. de Sobol, welche als
Lektüre für Mädchen und Knaben enipfehlenswert sind. —
Jn größerem Formate und reicherem Schmucke erscheinen
zwei neue Bände der „ Libliotbsgns üs ia Lawiits" (4".
gebunden 10 Frcs.). Das eine „Ls Lolänt" von Ch.
Leser wendet sich an die reifere Jugend und schildert fesselnd
das Soldatenleben alter und neuer Zeit. Gute Jllustra-
tionen sind zahlreich dem Texte eingefügt. Der cmdere
Band „^.n pazis clss Lsss" von Me. de Rochemont,
in gleicher Ausstattung, wendet sich an junge Mädchen. Für
kleine Kinder ist die „Lidliotbsgns sukantins" be-
stimmt (NiZmonnsttss, Lemoires cls Oignistts), dann eine
ganze Anzahl kleiner wohlfeiler Bändchen verschiedenen For-
mates (von 2,50 Frcs. bis lü Cnts.), die sich alle durch
hübsche Farbendruckbilder auszeichnen. Zumeist sind es
Märcbenerzählungen, wie sie Kmder lieben, möglichst bunt
und drastisch geschildert. Jn künstlerischer Hinsicht sind die
kleinen Bändchen verschiedenwertig; manche der Jllustratoren
! wandeln nicht nngeschickt die Bahnen der Mih Kate Greena-
I way.
Kunstlitteratur uud Kunsthaudel.
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machen, als auf eine Gabe, mit welcher den vorge-
schritteneren Schülern unserer Gymnasien und den An-
fängern ini Stndinm der Archäologie gewiß Freude
und Nutzen bereitet werden wird.
Der Hauptwert von Langl's Behandlung des
Gegenstandes liegt in der harmonischen Durchführung
des Grundgedankens: die Gesamtheit der antiken
Götter und Heroen als das Erzeugnis der dichte-
rischen und knnstlerischen Phantasie des Griechenvolkes
genetisch vorzuführen. Er versäumt es nicht, auf den
dunklen Urgrund der Sagenwelt in Natur- und
Volkspoesie hinzudeuten, aber das Hanptinteresse lenkt
er auf den in geschichtlicher Zeit vorgegangenen Prozeß
der dichterischen Charakteristik nnd plastischen Gestal-
anfstrebenden pädagogischen Litteratur Osterreichs und
als ein schönes Produkt der Wiener Typographie und
Buchillnstration mit besonderer Freude begrüßt werden.
Der tüchtige Höldersche Verlag hat sich damit ein
neues Verdienst nnd das Anrecht auf den Dank aller
Bücherfreunde erworben.
Die Ouantinsche Verlagsanstalt in Paris hat den Weih-
nachtsmarkt disses Jahres wieder mit einer Flut illustrirter
Geschenkbücher bereichert. Jhre Sorge um das Anschauunas-
unb Belehrungsbedürfnis der Jugend ist auherordentlich
gewesen: ganze Serien neuer Bücher haben wir ihr zu
danken. Die „Libliotbsgns cls l'sänsation M8.tsrnslls" ist
um fünf Bände grvßer geworden sgebunden zu 3,5» Frcs).
Henry Carnoy erzählt in kindlichem Tone, wie „Hans
Mertens" in der harten Schule des Schicksals von einem
ungezvgenen Burschen, der dein Elternhause entlief, zu einem
fleihigen und folgsamen wird. Chovin hat das Buch in
Aus Lanal, Götter- und Hcldengestalten. (Wieu, Höldcr.)
tung der Götter und Heroen, deren verschiedene Bil-
dungen uns in vollständiger Übersicht vorgeführt und
erläutert werden. Die Zeichnungen wie der ausführ-
liche Text rühren durchans von Langl her, und zu
den Abbildungen hat ihm vornehmlich das reichhaltige
Museum der Wiener Akademie der bildenden Künste
das Material geliefert. Zwei Proben der Text-
illustrationen fügen wir dieser Anzeige bei.
Als Einleitnng zu dem Werke schrieb Prof. vr.
C. von Lützow eine Geschichte der griechisch-römischen
Kunst in gedrängtester Form, .welche den geistigen
Werdeprozeß der „Götterkunst" des klassischen Aller-
tums in seinen Hauptmomenten klarlegt und dabei
die mannigfachen Ergebnisse der jüngsten Forschung,
besonders anf dem Gebiete der Urzeit und des ersten
Entwickelungsstadiums der hellenischen Kunst, sorgfältig
berücksichtigt.
Das Werk darf als ein erfrenliches Zeugnis der
lebendiger Weise illustrirt. „I-ss ikoKiinbot" von Mme.
Nosmie Balleygnier schildert die Geschichte eines ebenso
excentrischen wie gutmütigen Kommandanten, den nur die
Anteilnahme wohlwollender Freunde vor dem Untergange
rettet. Auch dieser Band ist ansprechend illustrirt. Das-
selbe gilt von den „Oosnrs aimants" der Me.de Witt
und dem „Lonton cl'or" von I. de Sobol, welche als
Lektüre für Mädchen und Knaben enipfehlenswert sind. —
Jn größerem Formate und reicherem Schmucke erscheinen
zwei neue Bände der „ Libliotbsgns üs ia Lawiits" (4".
gebunden 10 Frcs.). Das eine „Ls Lolänt" von Ch.
Leser wendet sich an die reifere Jugend und schildert fesselnd
das Soldatenleben alter und neuer Zeit. Gute Jllustra-
tionen sind zahlreich dem Texte eingefügt. Der cmdere
Band „^.n pazis clss Lsss" von Me. de Rochemont,
in gleicher Ausstattung, wendet sich an junge Mädchen. Für
kleine Kinder ist die „Lidliotbsgns sukantins" be-
stimmt (NiZmonnsttss, Lemoires cls Oignistts), dann eine
ganze Anzahl kleiner wohlfeiler Bändchen verschiedenen For-
mates (von 2,50 Frcs. bis lü Cnts.), die sich alle durch
hübsche Farbendruckbilder auszeichnen. Zumeist sind es
Märcbenerzählungen, wie sie Kmder lieben, möglichst bunt
und drastisch geschildert. Jn künstlerischer Hinsicht sind die
kleinen Bändchen verschiedenwertig; manche der Jllustratoren
! wandeln nicht nngeschickt die Bahnen der Mih Kate Greena-
I way.