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Konkurrenzm. — Verinischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt.
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than blicb. Es gab kauin eine Wiencr Ausstellung, die uns
nicht eine blühende Wiener Frauenschönheit oder einsn
geistig hervorragenden Mann durch Gauls glückliche Hand
vergegenwärtigts. Namentlich dieBildnisss zahlreicher Künstler
und Künstlerinnen der Theaterwelt, au ihrcr Shitzs das
Sophie Schröders, rühren von ihin her. Anch inehrere
schöne dekorative Malereien (im Todesco'schen Hause in Wien.
in der Billa Wanda bei Gmunden u. a.) und sius große
Anzahl trefflicher Kopien nach Tizian, Rubsns, Raffasl und
anderen alten Meistern hat er ausgeführt.
Paul Nitter ch. Am 30. August starb in Nürnberg
nach langer, schmerzvoller Krankheit, 29>/2 Jahr alt, der
talentvolls Maler und Radirer Paul Nitter jun., ältester
Sohn des bekannten vortrefflichen Malers und Radirers
Lorenz Nitter. Er war Schüler seines Vaters und des
Professors Raab in München. Die Zeitschrift brachte von
ihm im 22. Jahrgange ein Blatt nach E. Zimmermann „Die
böse Gans".
Aonkurrenzen.
Die Teiiler-Gcsellschast in Harlem hat für 189 l folgende
Preisaufgabe ausgeschrieben: 1) Eine chronologische, snög-
lichst Vvllständige Äufzählung der holländischen und vlnmän-
dischen Ornamentisteii, die vom 15. Jahrhundert bis in die
Mitte des 18. Jährhunderts Ornamente gezeichnet oder er-
funden haben uud deren Entwürfe cntweder von ihnen selbst
oder von anderen Stechern gestochen worden sind, init bio-
graphischen Notizen. 2) Eins genaue Beschreibung der
Werke dsr obenerwähnten Künstler, mit Angabe der Dimen-
sionen der Stiche, und der Orte, an denen sie sich Lefinden.
3) Eine Beschreibung der von holländischen und vlamän-
dischsn Meistern nach Zeichnungen fremder Künstler gefer-
tigten Stiche, vorausgesetzt, daß diese Zeichnungeu nicht schon
von fremden Stechern gestochen worden sind. — Die Auf-
zählung und die Beschreibung müssen auch in chronologischer
Anordnung die anonymen Meister enthalten, deren Äerke
nur durch eiu Monogramm oder einen Buchstaben bezeichnet
sind. Ebenso sind die Werke der gänzlich auvnymen Meistsr,
die gar kein Zeichen tragen, aber in der Kunstgeschichte be-
zeichnet werden und unter dem oder jenem Pseudonyin be-
kaniit sind, zu beschreiben. Die Stiche sind unter dem Namen
des Zeichners, nicht unter dem des Stechers zu beschreiben.
Jst der Stecher allein bekannt, so ist der Stich ihm zuzu-
schreiben und unter seinem Namen zu beschreiben, selbst
wenn es unwahrscheinlich ist, daß er der Erfinder sein sollts.
Dis Stiche eines Meisters (Erfinders, Zeichners oderStcchers)
müssen besonders und fortlaufend chiffrirt sein. Bilden
mehrere Werke eine Folge, so genügt es nicht, den Titel an-
zugeben oder eine allgemeiue Beschreibung der Folge zu
liefern, vielmehr muß jeder Stich einer Folge so beschrieben
werden, daß nian genau sieht, welcher Folge er angehvrt
und welchs Nummer in derselben er trägt. Der Preis der
besten Arbeit ist eins goldene Medaille im Werte von 4l>» fl.
Die einzuliefernden Arbeiten niüssen in englischer Schreib-
schrift leserlich in englischer, holländischer, französischer vder
deutscher Sprache, aber von anderer als der Hand des Ver-
sassers geschrieben sein. Zugelassen werden nur fertigs, vor
dem Termin eingelieferte Arbeitsn, Bruchstücke finden keine
Berücksichtigung. Der Termin ist auf den 1. April 1890
gesetzt, daiüit die Arbeiten bis zum 1. Mai !891 beurteilt
werden können. Alle eingeschickten Arbeiten bleiben Eigen-
tum der Genootschap, die die preisgekrönte Schrist oder
deren Übersetzung in ihren Schriften drucken läßt. Der Ver-
fasser hat iiicht das Recht, seine Arbeit ohne Bewilligunq
der Gesellschaft zu verösfentlichen; diese behält sich anch das
Recht vor, die uicht Preisgekröuten Arbeiten nach ihrem Gut-
dünken zu verwenden, mit oder ohne Nennung des Ver-
fassers, doch wird er im erstereu Falle um Erlaubiiis ge-
beten werdcu. Die Gesellschaft giebt nur auf Kosten der
Verfaffer Abschriften der nicht preisgekrönten Arbeiten ab.
Die eingeschickten Arbeiten dürfen die Unterschrift des Ver-
fassers nicht tragen. sondern nur eine Devise. nnd müssen
von einem versiegelten Umfchlag mit derselbcn Devise be-
gleitet sein, der Namen und Wohnort des Verfaffers enthält.
Vermischte Nachrichten.
?. Köln. Dem städtisch en Kun stgewerbemuseum
ist Lereits im ersten Halbjahr seines Bestehens eine Erb-
schaft zugefallen. Ein in Amerika verstorbener Kölner,
Herr Carl Gilbert, hat eine Saminlung tünstgewerblicher
Gegeiistände sowie ein Vermögen (etwa 50—60 000 Mark)
der Stadt vermacht init dsr Bedingung, daß für die Zinsen
des letzteren kiiiistgewerbliche Gegenstäiide, welche nach dem
13. Jährhundert entstanden sind, angekauft werden sollen.
Das Testament, 1885 errichtet, bestimmt als Ort der Auf-
stelluug der Sammlungen und späteren Ankäufe das Wcill-
raf-Richartz-Museum,'falls jedoch inzwischen in Köln ein
Künstgewerbemufeuin errichtet sein sollte, das letztere dazu.
Somit wird die ganze hochherzige Schenkung dem Kunstge-
werbemuseum zu gute kommen.
Ur. Muntücsy's Gcmälde „Christus auf Golgatha" (Ids
Ealvairs), ist im August d. I. für 400 000 Mk. an denselben
Hrn. I. Vanamaker verkauft worden, der schon Munkacsy's
„Christus vor Pilatus" erworben hatte.
—n. Das Gaiiibettadenkinal in Paris, welches am 13.Juli
auf dem Karouffelplaße enthüllt wurde, ist ein gemeinsames
Werk des Architekten Boileau d. j. und des Bildhauers
Paul Aubs und hat 360 000 Franken Kosten verursacht.
Es besteht aus einem sich nach oben verjüngenden Pseiler
mit Kapitäl, auf deffen Höhe eiue nackte Weibsperson, auf
ciiiem geflügelten Löwen sitzend, mit einer Schrifttafel in der
einen, einen Lorbeerzweiq in der anderen Hand, die Osksuss
nationals darstsllt. Auf einem vorspringenden Sockel steht
die Figur des „Tribuns" mit heftig deiuonstrireuder Ge-
bärde, mit Rock und Ueberzieher die Jahreszeit andeutend,
in der der Kampf gegen die deutschen Heere zu Ende ging.
Ueber ihm schwebt 'dis Nuhmesgöttin mit einer fliegenden
Fahne, den gefeierten Nedner beschattend, zu dessen Seiten
rechts und links drei Figuren augebracht sind, ein vsrwun-
deter, zu dem Diktator aufblickender Soldat, ein ein am
Boden liegendes Schwert ergreifender Jüngling und hintcr
diesem nus der Wandung des Pfeilers als Torso hernus-
tretend cin kriegsmutiger Arbeiter mit beiden Händen einen
Gewehrkolben f'assend. Nach unten erweitert sich der Sockel
nach beiden Seiten hin und bietet Sitzplätze für die Figuren
der „Stärke" und der „Wahrheit", welche beide in Bezug
auf Nacktheit wenig, in Bezug auf Jdealitttt sehr viel zu
wünschen übrig laffen. Es scheint, als habe der Bildhauer
nach den gemeinsten Modellen gesncht, um etwas besonders
Charakteristisches für Zeit und Bolk ausfindig zu machen.
Dis Vorderseite des Sockels zeigt ein Jnschriftfeld, flankirt
von zwei hübschen Kinderfiguren,' die sitzend die Euden eines
hängenden Blumenkranzes halten. Ilehnlich ist die Nückseite
angeordnet. Den unteren Abschluß des Sockels bildet eine
mächtige, weit ausladeude Hohlkehle mit Ablauf und Plinthe.
Das ganze Denkmal ist über 27 Meter hoch; die bronzenen
Figuren sind von Barbedienne gegossen.
Voin Aunstmarkt.
X. — Dic Kliilstsamililung von Theodor Simonis in
Strahburg, eine dsr ältesten uud intereffaiitcstsu, welche das
Elsaß aufzuweisen hat, kommt am 8. uiid 9. Oktober d. I.
im Bangelschen Gemäldesaal zu Frankfurt a. M. unler
deu Hainmer. Den Grundstock dsrsslben bildet die Samin-
lung Mayno, welche größtenteils in der ersten Hälfte des
laufsndsn Jahrhunderts zusamniengebracht lvurde. Der mit
Lichtdrucken ausgestattete Katalog 'verzeichnet 146 Gemälde,
ineist vou niederländischen Kleinineistern aus dem 17. Jahr-
hundert herrührend. Die übrigen von den 354 Nummern
entfallen auf kunstgewerblichs Gegenstäiids aller Art, Minia-
tnren, Skulptnren in Marmor, Holz uud Elfenbein, Gläser,
Silber- und Bronzearbeiten.
b'. Stuttgancr Kunstauktion. Nm Montag den l.Okt.
und folgende Tage versteigert Rlbert Duß in Stuttgart deu-
jeuigen Teil vom Nachlaß König Ludwigs II. von'Bayern,
welcher durch Kauf iu Bssitz des Herrn G. Ebeni gelangt
war. Neben den durchweg vortrefflich gearbeiteten, für den
KLnig sigens hergestellten modernen Arbeiten jsglicher Art
befinden sich darunter auch ältsre Porzellane verschiedener
Herkünft. Das Hauptstück der Sammlung dürfte die Vorder-
seite des Prachtbettes aus Schloß Liiiderhof sein. Der
Konkurrenzm. — Verinischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt.
706
than blicb. Es gab kauin eine Wiencr Ausstellung, die uns
nicht eine blühende Wiener Frauenschönheit oder einsn
geistig hervorragenden Mann durch Gauls glückliche Hand
vergegenwärtigts. Namentlich dieBildnisss zahlreicher Künstler
und Künstlerinnen der Theaterwelt, au ihrcr Shitzs das
Sophie Schröders, rühren von ihin her. Anch inehrere
schöne dekorative Malereien (im Todesco'schen Hause in Wien.
in der Billa Wanda bei Gmunden u. a.) und sius große
Anzahl trefflicher Kopien nach Tizian, Rubsns, Raffasl und
anderen alten Meistern hat er ausgeführt.
Paul Nitter ch. Am 30. August starb in Nürnberg
nach langer, schmerzvoller Krankheit, 29>/2 Jahr alt, der
talentvolls Maler und Radirer Paul Nitter jun., ältester
Sohn des bekannten vortrefflichen Malers und Radirers
Lorenz Nitter. Er war Schüler seines Vaters und des
Professors Raab in München. Die Zeitschrift brachte von
ihm im 22. Jahrgange ein Blatt nach E. Zimmermann „Die
böse Gans".
Aonkurrenzen.
Die Teiiler-Gcsellschast in Harlem hat für 189 l folgende
Preisaufgabe ausgeschrieben: 1) Eine chronologische, snög-
lichst Vvllständige Äufzählung der holländischen und vlnmän-
dischen Ornamentisteii, die vom 15. Jahrhundert bis in die
Mitte des 18. Jährhunderts Ornamente gezeichnet oder er-
funden haben uud deren Entwürfe cntweder von ihnen selbst
oder von anderen Stechern gestochen worden sind, init bio-
graphischen Notizen. 2) Eins genaue Beschreibung der
Werke dsr obenerwähnten Künstler, mit Angabe der Dimen-
sionen der Stiche, und der Orte, an denen sie sich Lefinden.
3) Eine Beschreibung der von holländischen und vlamän-
dischsn Meistern nach Zeichnungen fremder Künstler gefer-
tigten Stiche, vorausgesetzt, daß diese Zeichnungeu nicht schon
von fremden Stechern gestochen worden sind. — Die Auf-
zählung und die Beschreibung müssen auch in chronologischer
Anordnung die anonymen Meister enthalten, deren Äerke
nur durch eiu Monogramm oder einen Buchstaben bezeichnet
sind. Ebenso sind die Werke der gänzlich auvnymen Meistsr,
die gar kein Zeichen tragen, aber in der Kunstgeschichte be-
zeichnet werden und unter dem oder jenem Pseudonyin be-
kaniit sind, zu beschreiben. Die Stiche sind unter dem Namen
des Zeichners, nicht unter dem des Stechers zu beschreiben.
Jst der Stecher allein bekannt, so ist der Stich ihm zuzu-
schreiben und unter seinem Namen zu beschreiben, selbst
wenn es unwahrscheinlich ist, daß er der Erfinder sein sollts.
Dis Stiche eines Meisters (Erfinders, Zeichners oderStcchers)
müssen besonders und fortlaufend chiffrirt sein. Bilden
mehrere Werke eine Folge, so genügt es nicht, den Titel an-
zugeben oder eine allgemeiue Beschreibung der Folge zu
liefern, vielmehr muß jeder Stich einer Folge so beschrieben
werden, daß nian genau sieht, welcher Folge er angehvrt
und welchs Nummer in derselben er trägt. Der Preis der
besten Arbeit ist eins goldene Medaille im Werte von 4l>» fl.
Die einzuliefernden Arbeiten niüssen in englischer Schreib-
schrift leserlich in englischer, holländischer, französischer vder
deutscher Sprache, aber von anderer als der Hand des Ver-
sassers geschrieben sein. Zugelassen werden nur fertigs, vor
dem Termin eingelieferte Arbeitsn, Bruchstücke finden keine
Berücksichtigung. Der Termin ist auf den 1. April 1890
gesetzt, daiüit die Arbeiten bis zum 1. Mai !891 beurteilt
werden können. Alle eingeschickten Arbeiten bleiben Eigen-
tum der Genootschap, die die preisgekrönte Schrist oder
deren Übersetzung in ihren Schriften drucken läßt. Der Ver-
fasser hat iiicht das Recht, seine Arbeit ohne Bewilligunq
der Gesellschaft zu verösfentlichen; diese behält sich anch das
Recht vor, die uicht Preisgekröuten Arbeiten nach ihrem Gut-
dünken zu verwenden, mit oder ohne Nennung des Ver-
fassers, doch wird er im erstereu Falle um Erlaubiiis ge-
beten werdcu. Die Gesellschaft giebt nur auf Kosten der
Verfaffer Abschriften der nicht preisgekrönten Arbeiten ab.
Die eingeschickten Arbeiten dürfen die Unterschrift des Ver-
fassers nicht tragen. sondern nur eine Devise. nnd müssen
von einem versiegelten Umfchlag mit derselbcn Devise be-
gleitet sein, der Namen und Wohnort des Verfaffers enthält.
Vermischte Nachrichten.
?. Köln. Dem städtisch en Kun stgewerbemuseum
ist Lereits im ersten Halbjahr seines Bestehens eine Erb-
schaft zugefallen. Ein in Amerika verstorbener Kölner,
Herr Carl Gilbert, hat eine Saminlung tünstgewerblicher
Gegeiistände sowie ein Vermögen (etwa 50—60 000 Mark)
der Stadt vermacht init dsr Bedingung, daß für die Zinsen
des letzteren kiiiistgewerbliche Gegenstäiide, welche nach dem
13. Jährhundert entstanden sind, angekauft werden sollen.
Das Testament, 1885 errichtet, bestimmt als Ort der Auf-
stelluug der Sammlungen und späteren Ankäufe das Wcill-
raf-Richartz-Museum,'falls jedoch inzwischen in Köln ein
Künstgewerbemufeuin errichtet sein sollte, das letztere dazu.
Somit wird die ganze hochherzige Schenkung dem Kunstge-
werbemuseum zu gute kommen.
Ur. Muntücsy's Gcmälde „Christus auf Golgatha" (Ids
Ealvairs), ist im August d. I. für 400 000 Mk. an denselben
Hrn. I. Vanamaker verkauft worden, der schon Munkacsy's
„Christus vor Pilatus" erworben hatte.
—n. Das Gaiiibettadenkinal in Paris, welches am 13.Juli
auf dem Karouffelplaße enthüllt wurde, ist ein gemeinsames
Werk des Architekten Boileau d. j. und des Bildhauers
Paul Aubs und hat 360 000 Franken Kosten verursacht.
Es besteht aus einem sich nach oben verjüngenden Pseiler
mit Kapitäl, auf deffen Höhe eiue nackte Weibsperson, auf
ciiiem geflügelten Löwen sitzend, mit einer Schrifttafel in der
einen, einen Lorbeerzweiq in der anderen Hand, die Osksuss
nationals darstsllt. Auf einem vorspringenden Sockel steht
die Figur des „Tribuns" mit heftig deiuonstrireuder Ge-
bärde, mit Rock und Ueberzieher die Jahreszeit andeutend,
in der der Kampf gegen die deutschen Heere zu Ende ging.
Ueber ihm schwebt 'dis Nuhmesgöttin mit einer fliegenden
Fahne, den gefeierten Nedner beschattend, zu dessen Seiten
rechts und links drei Figuren augebracht sind, ein vsrwun-
deter, zu dem Diktator aufblickender Soldat, ein ein am
Boden liegendes Schwert ergreifender Jüngling und hintcr
diesem nus der Wandung des Pfeilers als Torso hernus-
tretend cin kriegsmutiger Arbeiter mit beiden Händen einen
Gewehrkolben f'assend. Nach unten erweitert sich der Sockel
nach beiden Seiten hin und bietet Sitzplätze für die Figuren
der „Stärke" und der „Wahrheit", welche beide in Bezug
auf Nacktheit wenig, in Bezug auf Jdealitttt sehr viel zu
wünschen übrig laffen. Es scheint, als habe der Bildhauer
nach den gemeinsten Modellen gesncht, um etwas besonders
Charakteristisches für Zeit und Bolk ausfindig zu machen.
Dis Vorderseite des Sockels zeigt ein Jnschriftfeld, flankirt
von zwei hübschen Kinderfiguren,' die sitzend die Euden eines
hängenden Blumenkranzes halten. Ilehnlich ist die Nückseite
angeordnet. Den unteren Abschluß des Sockels bildet eine
mächtige, weit ausladeude Hohlkehle mit Ablauf und Plinthe.
Das ganze Denkmal ist über 27 Meter hoch; die bronzenen
Figuren sind von Barbedienne gegossen.
Voin Aunstmarkt.
X. — Dic Kliilstsamililung von Theodor Simonis in
Strahburg, eine dsr ältesten uud intereffaiitcstsu, welche das
Elsaß aufzuweisen hat, kommt am 8. uiid 9. Oktober d. I.
im Bangelschen Gemäldesaal zu Frankfurt a. M. unler
deu Hainmer. Den Grundstock dsrsslben bildet die Samin-
lung Mayno, welche größtenteils in der ersten Hälfte des
laufsndsn Jahrhunderts zusamniengebracht lvurde. Der mit
Lichtdrucken ausgestattete Katalog 'verzeichnet 146 Gemälde,
ineist vou niederländischen Kleinineistern aus dem 17. Jahr-
hundert herrührend. Die übrigen von den 354 Nummern
entfallen auf kunstgewerblichs Gegenstäiids aller Art, Minia-
tnren, Skulptnren in Marmor, Holz uud Elfenbein, Gläser,
Silber- und Bronzearbeiten.
b'. Stuttgancr Kunstauktion. Nm Montag den l.Okt.
und folgende Tage versteigert Rlbert Duß in Stuttgart deu-
jeuigen Teil vom Nachlaß König Ludwigs II. von'Bayern,
welcher durch Kauf iu Bssitz des Herrn G. Ebeni gelangt
war. Neben den durchweg vortrefflich gearbeiteten, für den
KLnig sigens hergestellten modernen Arbeiten jsglicher Art
befinden sich darunter auch ältsre Porzellane verschiedener
Herkünft. Das Hauptstück der Sammlung dürfte die Vorder-
seite des Prachtbettes aus Schloß Liiiderhof sein. Der