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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 9.1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.5777#0172

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Wettbewerbe. — Denkmäler.

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Journale in Amerika, indessen wird auch dort der bezügliche
perverse Stoff immer mehr ausgeschlossen, aber die Manier
Aubrey Beardsley's und die Art, die Zeichnung auszuführen,
weiter beibehalten. Die Schärfe in den Umrissen wird lobend
hervorgehoben, und seine Federzeichnungen für den Ge-
brauch der Reproduktion gelten als unübertroffen. Seine
besten Illustrationen befinden sich in nachstehenden Werken:
„Bons Mots", „La Morte d'Arthur", „Salome", „The Rape
of the Lock", „Under the Hill", „Mademoiselle de Maupin",
„An Album of fifty Drawings" u. a. Kurz vor seinem Tode
war er damit beschäftigt, Ben Johson's Drama „Volpone" zu
illustriren. S.

London. Am 18. März starb in London Mr. W. H.
Overend, Mitglied des „Institute of Oil Painters". Ausser
seiner Thätigkeit als Maler war der Verstorbene auch be-
kannt als ein erfolgreicher Illustrator der wöchentlichen
Zeitschriften und täglichen Journale. r. S.

WETTBEWERBE.

Xfi Leipziger Kunstgewerbe-Museum. Die von der Kom-
mission für die Ausstellung modernen Kunstgewerbes im
November vorigen Jahres ausgeschriebenen Wettbewerbe
haben folgendes Ergebnis gehabt. Insgesamt lagen 682 Ar-
beiten zur Prämiirung vor, von denen 36 auf die erste, 495
auf die zweite, 52 auf die dritte und 99 auf die vierte Kon-
kurrenz entfielen. Die auf das dritte Preissauschreiben ein-
gegangenen Arbeiten (.Entwürfe zu Tischkarten) wurden von
vornherein von der Prämiirung ausgeschlossen, da sie teils
den gestellten Bedingungen nicht entsprachen, teils für
künstlerisch wertlos befunden wurden. Im ersten Wett-
bewerb (Arbeiten der Holzschnitzerei und Drechslerei)
erhielten den ersten Preis Bildhauer A. Eberts in Leipzig
auf ein ausgeführtes Notenpult, den zweiten Preis C. Marg-
graf in Leipzig auf ein ausgeführtes Wandbrett, die beiden
dritten Preise A. Eberts in Leipzig auf ein ausgeführtes
Konsol und K Hentschel in Cölln a.Elbe auf den Entwurf
zu einem Notenpult. Im zweiten Wettbewerb (Feder-
zeichnungen zu Kopfleisten, Initialen und Schlussvignetten
für die im Verlag von Seemann & Co. erscheinende Zeit-
schrift für bildende Kunst) wurden der erste Preis Wilhelm von
Debschitz in München für einen Initialenentwurf, der zweite
Preis Hans Schulze in Berlin für eine Kopfleiste, die beiden
dritten Preise A. Winnecke in Strassburg i. E. für eine
Kopfleiste, und Max Wislicenus in Berlin für eine Schluss-
vignette zuerkannt. Im vierten Wettbewerb (farbige Ent-
würfe für Stickerei) erhielten den ersten Preis Lolte Wind-
scheid in Leipzig, den zweiten Preis Rose du Bois-Reymond
in Berlin, die dritten Preise Agnes Rosenhain in Berlin und
Mary Achenbach in Hamburg.

Stipendiuni für deutsch-böhmische Künstler. Der Ver-
ein deutscher Schriftsteller und Künstler in Böhmen „Con-
cordia" schreibt ein Stipendium im Betrage von 200 fl. ö.W.
aus, welches zur Förderung künstlerischer Ausbildung für
in Böhmen geborene oder daselbst lebende deutsche Ver-
treter der bildenden Künste (Baukunst, Bildhauerei, Malerei)
bestimmt ist. Die Bewerber um dieses Stipendium haben
nebst ihren Gesuchen den Nachweis ihrer selbständigen
künstlerischen Thätigkeit, den Geburtsschein und einen
Lebensabriss beizubringen, sowie die Art und Weise der
Verwendung des Stipendiums bekannt zu geben und bei
eventuellem Genüsse desselben nach Verlauf eines Jahres
über seine Verwendung an den Verein Bericht zu erstatten.
Die bezüglichen Gesuche nach Belegen sind an die Sektion
für bildende Kunst der „Concordia" in Prag, Deutsches

Haus, bis zum 15. April l.J. franko einzureichen. Die Ver-
leihung des Stipendiums erfolgt auf Vorschlag der Sektion
durch den Ausschuss des Vereines bis zum 30. April dieses
Jahres.

Aufforderung zur Bewerbung um das Graf von Scharli-
sche Reisestipendium. Der am 14. April 1894 zu Rom ver-
storbene Graf Adolph Friedrich von Schack hat letztwillig die
Verfügung getroffen, dass aus seinem Nachlasse auf die Dauer
von 40 Jahren alljährlich ein Reisestipendium von 3000 M.
an junge deutsche Maler zum Zwecke ihrer weiteren künst-
lerischen Ausbildung in Italien oder Spanien verliehen
werde. Das Stipendium wird jeweilig auf die Dauer von
drei Jahren verliehen. Für die Zuwendung des Stipendiums
soll nicht sowohl Dürftigkeit, als hervorragendes Talent
und künstlerisches Streben ausschlaggebend sein. Der Kgl.
Akademie der bildenden Künste in München ist die Aus-
wahl des geeignetsten Bewerbers anheimgegeben. Demge-
mäss werden jüngere Maler, welche Angehörige des Deutschen
Reiches sind und sich um dieses Stipendium bewerben
wollen, aufgefordert, Arbeiten, welche über ihre künstlerische
Thätigkeit Übersicht gewähren, längstens bis 15. Mai 1898
an die Kgl. Akademie der bildenden Künste in München
einzusenden. Ein schriftliches Bewerbungsgesuch, aus welchem
der Lebenslauf und Studiengang ersichtlich ist, soll mit in
Vorlage gebracht werden. Die Kosten der Einsendung und
der Rücksendung sind von den Bewerbern zu tragen.

DENKMÄLER.

San Remo. — Nachdem der Besitzer der Villa Zirio,
der Franzose ist, sich geweigert hat, ein Gelände zur Er-
richtung eines Denkmals für Kaiser Friedrich herzugeben,
hat der Gemeinderat beschlossen, selbst für die Errichtung
dieses Denkmals zu sorgen. v. a.

© Bei der Enthüllung der drei ersten Gruppen in der
Siegesallee in Berlin hat der Bildhauer Ungcr den Professor-
titel, der Bildhauer Uphues die Krone zum roten Adlerorden
vierter Klasse, der Bildhauer Böse den roten Adlerorden
vierter Klasse und der Marmorbildhauer Casal den Kronen-
orden vierter Klasse erhalten. — Zugleich hat der Kaiser
fünf weitere Aufträge erteilt: dem Prof. L. Monzel wurde
die Ausführung der Gruppe „Kurfürst Friedrich I.", dem
Prof. Otto Lessing die Gruppe „Markgraf Albrecht Achilles",
dem BildhauerManthe die Gruppe „Markgraf Johann Cicero",
dem Bildhauer Uphues die Gruppe „Friedrich 'der Grosse"
und dem Bildhauer J. Götz die Gruppe „Kurfürst Joachim I."
übertragen.

0 Denkmäler-Chronik. — Aus einem zweiten engeren
Wettbewerb um ein Kaiser Eriedrich-Denkmal für Dortmund
ist der Bildhauer Wilhelm Wandschneider in Berlin als
Sieger hervorgegangen. — Das Modell zu dem Kaiser
Wilhelm-Denkmal für Erfurt, dessen Ausführung dem Bild-
hauer L. Brunow in Berlin übertragen worden ist, ist von
dem Erfurter Denkmalscomite genehmigt worden. Es wird
nur aus einem bronzenen Reiterstandbild in ruhiger Haltung
auf einfachem Granitsockel bestehen, dem keine Figuren oder
Reliefs beigegeben werden sollen. — Am 20. März wurde in
Metz ein Standbild des Prinzen.Friedrich Carl von Preussen
von Prof. Ferd. von Miller in München enthüllt, und am
22. März fand in der Walhalla in Regensburg die Einweihung
der Büste Kaiser Wilhelms I. von W. von Rümann in
München statt. — Mit der Ausführung des Kaiser Wilhelm-
Denkmals für Aachen ist nunmehr Prof. F. Schaper in
Berlin beauftragt worden, nachdem der grosse Ausschuss
seinen Entwurf mit grosser Mehrheit angenommen hat. Dem-
 
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