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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 12.1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.5772#0256

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495

Vom Kunstmarkt. — Vermischtes. — Anzeigen.

496

Das Ministerium des Ausseren hat die entsprechenden
Anweisungen an die Konsuln erlassen, um eine starke
Beteiligung des Auslandes herbeizuführen, das Ministe-
rium der Finanzen solche in betreff der zollfreien Ein-
führung von Ausstellungsgegenständen. Eisenbahnermässi-
gungen für Güter- und Personenverkehr sind gesichert.
In die Zeitdauer der Ausstellung wird die alle vier Jahre
stattfindende Kunstausstellung fallen.

Leipzig. Im Buchgewerbe-Museum wurde am 23. Juni
eine Ausstellung der Lithographien von Alexandre Lunois
eröffnet, die mit einigen 90 Blatt fast das ganze Werk des
Künstlers umfasst. Die Ausstellung ist ein Resultat der
Erfahrungen, die bei Gelegenheit der vom Buchgewerbe-
Verein veranstalteten Frühjahrs-Ausstellung von Künstler-
Lithographien gemacht wurden, und die grosse Zahl der
jetzt verkauften Blätter des französischen Künstlers zeigt,
wie auch in deutschen Sammlerkreisen das Interesse an
den Arbeiten des Meisters der lithographischen Tusche und
des Farbendrucks zunimmt. Im Juli veranstaltet das Museum
eine Ausstellung der graphischen Arbeiten von Emil Orlik,
auf der zum erstenmal die neuen nach der Japanreise ent-
standenen Holzschnitte des Künstlers zugänglich gemacht
werden.

Frankfurter Salon. Wie in den beiden Vorjahren wird
auch in diesem Jahr vom 3. November bis einschliesslich
1. Dezember im Kunstverein zu Frankfurt a. M. eine Jahres-
ausstellung von Werken Frankfurter Künstler veranstaltet
werden, welche ein umfassendes Bild der neuesten Lei-
stungen der Frankfurter Künstlerschaft zu geben verspricht.

Das Programm der Ausstellung ist durch die Geschäfts-
stelle des Frankfurter Kunstvereins erhältlich.

VOM KUNSTMARKT

London. Bei Willis fand jüngst eine Bilderversteigerung
statt, bei der zwei Porträts von Moppner, das der Herzogin
von Dysart und das der Mrs. Farthing, mit 302075 bezw.
172000 M. erzielten. Für Lawrence' Bildnis der Herzogin
von St. Albans wurden 34400, für Constable's Auf dem
Stour« 8600 M. und für P. de Hooghe's »Delft nach der
Explosion« 6450 M. bezahlt. — Ferner fand bei Christie ein
Verkauf von Bildern alter Meister aus den Sammlungen

von Sir Henry Bunbury, Kapitän Robertson Reid u. a. statt,
wobei folgende Preise erzielt wurden: Sir W. Beechey
»Porträt einer Dame« in weissem Musselinkleid mit gol-
dener Schärpe, grossem Strohhut, Landschaft im Hinter-
grund, 34400 M., A. van Dyck »Jupiter und Antiope«
18275 M., J. Rüssel »Porträt des Prinzen Georg von Wales«
als Präsident der königl. Bogenschützen 14620 M. B. E.
Murillo »Die Büsserin« in rosa und weissem Kleide,
11180 M., Francesco Francia »Der heilige Rochus«, der
Schutzpatron der Gefangenen und Kranken, 10 105 M.,
S. Ruysdael »Egmont's Schloss« 7525 M., Holbein »Martin
Luther« in braun und schwarzem Gewand mit Mütze,
5375 M., R. Wilson »Flusslandschaft« mit zerstörtem Schloss
und Angler, 5260 M., J. van Goyen »Scene auf einem ge-
frorenem Fluss« mit zahlreichen Figuren und Hütten,
4300 M., W. van de Velde »Seestück« mit Luggern und
andern Booten in einer Brise, 4085 M., derselbe »Küsten-
landschaft« 2365 M., N. Lancret »Waldlichtung« mit pro-
menierenden Damen und Herren, 3970 M., G. Morland
»Porträt des Künstlers«, in einer Landschaft stehend,
3275M., D.Tenier's »Trinkendeund singende Bauern« 2900M.

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VERMISCHTES

Rom. Der hier kürzlich verstorbene Maler Oustav
Müller-Kobürg hinterliess folgende grossartige Stiftungen:
1. Eine Stiftung von 300000 Francs, aus deren Zinsen auf
den Römischen Jahresausstellungen hervorragende Werke
deutscher und italienischer Künstler angekauft werden
sollen, .und zwar so, dass in einem Jahre nur deutsche, im
anderen nur italienische erworben werden. Die deutschen
Werke sollen alsdann der Berliner Akademie, die italienischen
der Accademia di S. Luca geschenkt werden. 2. Eine Stif-
tung von 50000 Francs an die schon erwähnte Römische
Accademia di S. Luca zur Unterstützung bedürftiger Mit-
glieder. 3. Eine weitere Stiftung von 18000 Francs an
dieselbe Akademie zur Abhaltung eines alljährlichen
Erinnerungsbanketts. 4. Eine Stiftung von mindestens
100000 Francs zu Gunsten des deutschen Spitals auf dem
Kapitol. Weitere bedeutende Summen hinterliess Müller
seinen Verwandten in Deutschland (370000 Francs) und
seinen Freunden. 00

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Inhalt: Zur Erinnerung an Herman Grimm. Von Heinrich Wölfflin. — Aus Venedig. Von A. Wolf. — Rom, Erwin Küsthardt f; Weimar, Gleichen-
Russwurm t; Wiesbaden, Hermes f; Königsberg, Krüger f. — Berlin, Grosse Staatspreise; Rostock, Wandschneider goldene Verdienst-
medaille erhalten; Berlin, Gensei, Hilfsarbeiter bei der Nationalgalerie. — Königsberg, Schülerinnen-Klasse. — Pompeji, Neuer Jünglings-
fund ; Tolentino, Fresken in S. Catervo entdeckt. — Spoleto, Erneuerung der Denkmäler. — Bologna, S. Francesco wieder hergestellt. —
Berlin, Bismarck-Denkmal; Mailand, Cattaneo-Denkmal; Karlsruhe, Bismarcksäule. — Leipzig, Wettbewerb für ein Wandbild. — Berlin,
Neuerwerbungen der Nationalgalerie; Rom, Neuordnung der Galerie Doria Panfili. — Flensburg, Schleswig'sche Kunstausstellung; Turin,
Ausstellung für dekorative Kunst; Leipzig, Ausstellung Lunois; Frankfurter Salon. — London, Auktion Willis. — Rom, Stiftungen von
Müller-Koburg. — Anzeigen.

Für die Redaktion verantwortlich: Prof. Dr. Max Gg. Zimmermann in Grunewald-Berlin.
Druck von Ernst Hedrich Nach)., O. m. b. H., Leipzig.
 
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