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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 20.1909

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215 Nekrologe — Personalien — Weitbewerbe —

Denkmalpflege —f Denkmäler —

Ausstellungen

2l6

an der Berliner Bauakademie, wirkte er seit 1872 in Basel
und schuf dort die Anlage und die Tierhäuser des Zo-
ologischen Gartens, die Burgvogtei-Konzerthalle, Verwal-
tungsgebäude und mehrere Pavillons der Irrenanstalt, den
Bau der Freimaurerloge. Restaurationsarbeiten führte Kelter-
born am Münster und an der Predigerkirche in Basel durch,
auch den Ausbau des Schlosses von Grandson. Er diente
seiner Vaterstadt mehrfach in öffentlichen Stellen.

-f In München starb am 4. Januar der aus dem schwei-
zerischen Kanton Turgau gebürtige, 52 Jahre alt gewordene
Maler Emanuel Schaltegger, der in München, zuletzt
durch Defregger, seine künstlerische Ausbildung erhalten
hat, sich vornehmlich dem Porträt, in den letzten Jahren
auch der Landschaft widmete und namentlich in der Ost-
schweiz durch gefällig wirkende Bilder vertreten ist, so im
Museum zu St. Gallen.

PERSONALIEN

Hofrat Dr. Karl Koetschau in Weimar ist nunmehr
endgültig für die Berliner Museumsverwaltung gewonnen
worden. Die Verhandlungen, die bereits seit fast einem
Jahr schwebten, haben dahin geführt, daß Koetschau am
r. April als Direktor bei den Königlichen Museen nach
Berlin übersiedelt. Seine Aufgabe wird zunächst in der
Vorbereitung des Deutschen Museums bestehen.

Der Nestor der englischen Maler, W. T. Frith, wurde
am 9. Januar d. J. neunzig Jahre alt.

Professor Dr. Paul Weber, der als Lehrer der Kunst-
geschichte an der Universität in Jena wirkt, ist von der
preußischen Regierung ersucht worden, an der Inventarisation
der Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Hessen teil-
zunehmen. Er wird seine Tätigkeit im Sommersemester
beginnen.

Der Berliner Maler und Radierer Karl Kappstein hat
den an ihn ergangenen Ruf an die Akademie der Künste
in Leipzig abgelehnt.

-f Aus der Schweizerischen Kunstkommission
traten gemäß Regiementsbestimmungen aus: die Maler
Charles Vuillermet in Lausanne, Anton Barzaghi in Lugano,
Karl Theoder Meyer in München, der Bildhauer und Kunst-
schuI-Professor Jules Vibert in Genf. An ihre Stelle traten:
die Maler Albert Sylvestre in Genf, Josef Reichten in . Frei-
burg, Charles Giron in Morges, Architekt Paul Ulrich in
Zürich.

WETTBEWERBE

Für den Bebauungsplan-Wettbewerb der Stadt
Frankenhausen am Kyffhäuser waren 54 Entwürfe ein-
gelaufen. Preise von je 800 Mark erhielten Ingenieur Karl
Theodor Fischer-Mainz, sowie die Architekten Schönberg
und Ehrlich-Hagen, 600 Mark der Berliner Architekt Her-
mann Jansen.

Der Neubau der Technischen Hochschule zu
Buenos-Aires wird von einem deutschen Architekten, dem
Dipl.-Ing. Johannes Kronfuß in Bamberg ausgeführt werden.
Er ist in dem internationalen Wettbewerb erster Preisträger
mit 50000 Francs gewesen.

Der Wettbewerb zur Errichtung eines Brunnen-
denkmals vor dem Kunstpalast in Düsseldorf zur Er-
innerung an die Ausstellung 1902, für dessen Herstellung
50000 Mark zur Verfügung stehen, hat keinen passenden
Entwurf gezeitigt, so daß auch kein erster Preis verteilt
werden konnte. Einzelne Künstler wurden mit kleineren
Preisen bedacht. Es soll nun noch einmal ein engerer
Wettbewerb stattfinden.

Unter den 530 Arbeiten, die beim Wettbewerb für
einen Bismarckturm für Bochum eingegangen waren,
hat den 1. und 2. Preis von zusammen 1600 Mark der
Architekt Oolthold Neßler erhalten;' den 3. Preis von
400 Mark empfing Albrecht Friebel in Breslau.

Das Preisgericht über die Entwürfe für ein neues
Fünfundzwanzigpfennigstück hat den ersten Preis mit
2000 Mark August Häußer-Böckingen, den zweiten mit
1500 Mark Hugo Kaufmann-Berlin, den dritten mit 1000 Mark
H. Kraumann-Frankfurt a. M. zuerkannt.

Der Württembergische Kunstgewerbeverein hat
unter seinen Mitgliedern einen Wettbewerb ausgeschrieben
für preiswerte Museumsschränke mit Einlieferungstermin
bis 15. März d. J. Drei Preise von 400, 200 und 100 Mk.
stehen zur Verfügung.

Ein Wettbewerb um Fassadenentwürfe für die
Ausstellungshalle der zweiten Ton-, Zement- und Kalk-
industrieausstellung in Berlin wird für die Mitglieder des
Architekten-Vereins und der Vereinigung Berliner Architekten
ausgeschrieben. Die drei Preise betragen 500, 300 und
200 Mark, Einlieferungstermin ist der 20. Februar.

Ein Ideenwettbewerb für den Neubau der luthe-
rischen Heilandskirche in Dresden-Cotta wird vom
Kirchenvorstande mit Frist bis 13. März n. J. ausgeschrie-
ben. Für die drei besten Entwürfe ist eine Summe von
2000 Mark bestimmt.

DENKMALPFLEGE

Denkmalpflege in Hessen. Das hessische Gesetz
über die Denkmalpflege hat schon eine große Anzahl von
Privatbauten vor der Modernisierung und dem Abbruch
geschützt. Jetzt sind wieder zwei interessante alte Profan-
bauten, der »Wambolder Hof« und das »Rote Haust in
Worms, beide aus dem 17. Jahrhundert stammend, unter
1 Denkmalschutz gestellt worden.

DENKMÄLER
X Das Denkmal für Moses Mendelssohn in Berlin,
von dem wir kürzlich berichteten, ist am 25. Januar ent-
hüllt worden.

AUSSTELLUNGEN

X Die Marees -Ausstellung, die gegenwärtig in
München stattfindet, soll später auch in Berlin gezeigt
werden. Es hat sich, um den Transport zu ermöglichen
und die Veranstaltung in Berlin vorzubereiten, ein Komitee
gebildet, dem folgende Herren angehören: Adolf v. Hilde-
brand, Max Klinger, Alfred Lichtwark, Franz v. Reber,
Max Sievogt, Louis Tuaillon, Heinrich Wölfflin, Julius
Meier-Graefe und Paul Cassirer.

X Mit einer großen Ausstellung von Werken Gott-
fried Schadows feiert die Berliner Akademie der Künste
den fünfzigsten Geburtstag ihres kaiserlichen Protektors.
Die Ausstellung wird mehr als hundert Werke umfassen,
unter denen die Erzeugnisse der Porträtplastik Schadows
besonders zahlreich vertreten sein werden. Daneben spielen
bildhauerische Modelle und Handzeichnungen eine große
Rolle. Von den größeren Skulpturen Schadows, die natür-
lich nicht im Original vorgeführt werden konnten, werden
einige der wichtigsten in Gipsabgüssen vertreten sein, wie
das Schulzesche Grabmal in Schöneiche, das Monument
für den Minister v. Arnim im Park zu Boitzenburg, das
Denkmal für den Rektor Darges in Frankfurt a. O. und
das berühmte Grabdenkmal des Grafen von der Mark in
der Dorotheenstädtischen Kirche zu Berlin. Schadow hat
 
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