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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 20.1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.5951#0132

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247

Wettbewerbe — Denkmalpflege — Denkmäler — Funde

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27. Januar 1837 in Manchester geboren. Bilder von ihm
sind in den öffentlichen Sammlungen von Liverpool und
London (Täte Gallery). Seit 1883 stellte er häufig seine
Landschaften in Mezzotinto in der Royal Society of Painter
Etchers aus. Er war auch Mitglied des Royal Institute of
Painters in Water Colours. Knight war linkshändig, seinen
rechten Arm hatte er im Alter von vier Jahren verloren.

C. D.

X In Berlin ist am 2. Februar der Landschaftsmaler
Max Hoenow im 58. Lebensjahre an Herzlähmung ge-
storben. Er war am 16. Juni 1851 zu Berlin geboren, wo
er auch die Akademie besuchte. Namentlich Karl Steffeck
schloß er sich an, in dessen Meisteratelier Hoenow eine
Zeitlang arbeitete. Am bekanntesten sind seine Heide-
bilder und Waldlandschaften aus der Mark Brandenburg
und Thüringen geworden. 1895 erhielt er in Dresden die
silberne Medaille.

WETTBEWERBE
Beim Wettbewerb für ein künstlerisches Plakat für
die Deutsche Kunstausstellung Baden-Baden 1909 hat den
ersten Preis (500 M.) Prof. Keller-Karlsruhe, den zweiten
(200 M.) und dritten (100 M.) Prof. Göhler-Karlsruhe er-
halten.

Das Elsässische Kunsthaus veranstaltete im vorigen
Herbst ein Preisausschreiben zur Erlangung von Entwürfen
für künstlerisch wertvolle Fremdenartikel. Es gingen
28 Entwürfe ein, unter welchen mehrere durchaus im Sinne
des modernen Kunstgewerbes gelöst waren. Den ersten Preis
von 275 M. erhielt der Maler Ph. Kamm, den zweiten Sibylle
Kemp. Der Rest der verfügbaren Summe verteilte sich unter
sieben weitere Einsender

Beim Wettbewerb für die Umgestaltung der Ober-
thorstraße zu St. Johann a. d. S. sind 48 Entwürfe ein-
gegangen. Es erhielten Preise von je 1500 M. die Archi-
tekten Fritz Zollinger-Dieburg, Hans BernoullirBerlin und
Fritz Hübinger-Darmstadt.

Preisaufgaben des Architektenvereins in Berlin
zum Schinkelfest 1910. Auf dem Gebiete des Hochbaues
ist der Entwurf zu einem Kurhause gewählt. Für den
Wasserbau wird der Entwurf zu einer Staubeckenanlage
zur Bearbeitung gestellt. Hinsichtlich des Eisenbahnbaues
wird der Entwurf zu einer Bahn für schnellfahrende Personen-
züge zwischen Berlin und Hamburg gefordert. Die Ar-
beiten sind bis zum 20. November 1909 einzureichen.

X Für das Fritz Reuter-Denkmal in Stavenhagen
sind bis jetzt 60000 Mark eingegangen. Der Ausschuß
hat beschlossen, für den Wettbewerb zu einem Entwürfe
des Standbildes, das auf dem Marktplatze der kleinen
mecklenburgischen Stadt seinen Platz finden soll, zwei
Preise von 3000 und 2000 Mark und zwei Preise von je
1000 Mark auszusetzen.

Für ein Denkmal Peters des Großen in Riga er-
läßt das Komitee einen Wettbewerb. Es sind drei Preise
von 1500, 1000 und 500 Rubeln ausgesetzt, Einlieferung bis
zum 1./14. Mai d. J.

Für ein Kurhaus in Warnemünde wird ein Skizzen-
wettbewerb unter den im Deutschen Reich ansässigen Ar-
chitekten ausgeschrieben. Entwürfe sind bis 31. Mai d. J.
bei der Badeverwaltung Rostock einzureichen. Zur Preise
Verteilung stehen 6000 M. zur Verfügung.

DENKMALPFLEGE
In Braunschweig hat sich ein Landesverein für
Heimatschutz gebildet, der in Gemeinschaft mit dem Aus-
schuß für Denkmalpflege und anderen verwandten Vereinen
den Heimatsinn unter der Bevölkerung des Herzogtums
erwecken und die Pflege der Denkmäler, der Sitten und

Gebräuche, der Trachten und der plattdeutschen Sprache
ausüben, sowie die bodenständige Bauweise wieder ein-
führen will.

Auch Hamburg wird jetzt gegen die Verunstaltung
des Stadt- und Landschaftsbildes vorgehen und bereitet
zu diesem Zwecke ein Gesetz vor. Die günstigen Wirkungen
eines solchen will man bei der neu anzulegenden Möncke-
berg-Stroße in Anwendung bringen, einer Verkehrsader,
die das Rathaus mit dem neuen Bahnhof verbinden soll
und entsprechend dem Charakter der City fast ausschließlich
mit Geschäftshäusern besetzt werden wird. Eine Kommission
soll nun beratend dafür sorgen, daß Stillosigkeiten bei den
zu errichtenden Neubauten vermieden werden.

DENKMÄLER

Professor Ludwig Habich, bekannt als ehemaliges Mit-
glied der Darmstädter Künstlerkolonie, der jetzt als Lehrer
an der Technischen Hochschule in Stuttgart tätig ist, hat
soeben beim engeren Wettbewerbe um ein Denkmal für
den bekannten Arzt Dr. v. Burckhardt den Sieg davon-
getragen. Das Denkmal, das in Stuttgart errichtet werden
soll, zeigt auf einem Steinsockel die Figur eines Genesenden,
während das in Bronze ausgeführte Porträtrelief des Arztes
am Sockel selbst angebracht ist. Der Hintergrund wird
eine Darstellung des Stuttgarter Katharinen-Hospitals bilden,
dem Geheimrat v. Burckhardt besonders nahe stand.

Ein Denkmal für den verstorbenen Berliner Psychiater
Prof. Emanuel Mendel soll auf dem Grundstück des Pan-
kower Gemeindekrankenhauses, um dessen Entstehung der
menschenfreundliche Gelehrte und Forscher sich die größ-
ten Verdienste erworben hat, errichtet werden.

X Die Sammlungen für das Denkmal Heinrichs von
Kleist in Frankfurt a. O. nehmen einen sehr langsamen
Fortgang. Es sind bjs jetzt in einem schon recht beträcht-
lichen Zeitraum nicht mehr als 15000 Mark eingegangen.

Ein Denkmal von Riesendimensionen geht nach
den Münch. N. N. zurzeit in Gern im Atelier des Bild-
hauers Eloy Palacios der Vollendung entgegen. Das inter-
essante Monument wird im ganzen zirka 18 Meter hoch
werden und ist der Erinnerung an die Schlacht von Cara-
bobo gewidmet, in der 1823 die vereinigten Republiken
Venezuela, Columbia und Ecuador unter Bolivar ihre Un-
abhängigkeit von den Spaniern erstritten. Palacios, der
für seine Heimat schon manches hervorragende Denkmal in
München ausgeführt hat — z. B. das realistisch temperament-
volle Reiterstandbild Bolivars —, hat in seiner Jugend an
der Münchener Akademie seine Ausbildung erfahren, als
Altersgenosse von W. Leibi und anderen — in seinem
Temperament und seiner bildnerischen Phantasie aber ist
der Künstler ein Vollblutsüdländer, in dem die ganze Eigen-
art seiner Rasse lebt. Diese hat auch der Gestaltung dieses
großen Monumentalwerkes ihren Stempel aufgedrückt.

FUNDE

Ein wiedergefundenerLionardo? Durch dieTages-
zeitungen geht die sensationelle Nachricht von der Auf-
findung eines Bildes Lionardos: Bei einem Trödler inVarese
kaufte ein Liebhaber ein altes Bild, eine unbekleidete Frau.
Diego Sant' Ambrogio, der die Tafel untersuchte, entdeckte
auf der Rückseite ein Siegel mit dem Wappen der Familien
Cervenna und Settala und meint nun ein Stück der ehe-
maligen Sammlung Settala wiedergefunden zu haben. Be-
vor diese Sammlung durch Schenkung im Jahre 1680 in
den Besitz der Ambrosiana überging, sollen einige Bilder
abhanden gekommen sein, darunter auch jener nun wieder
ans Licht gekommene, weibliche Akt Lionardos, der im
alten Katalog folgendermaßen aufgeführt wird: Mulier
 
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