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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 20.1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.5951#0296

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Vermischtes — Anzeigen

576

wonnen, unter anderm auch diese Erkenntnis, daß unser
Wissen von den mit den Eycks gleichzeitigen Künstlern
immer noch Stückwerk ist und daß eine Geschichte der
altniederländischen Malerei zu schreiben, wie Voll es ver-
sucht hat, mehr der Gefahr, im Augenblick des Erscheinens
bereits veraltet zu sein, ausgesetzt ist, als irgend ein an-
deres kunstgeschichtliches Unternehmen. — n.

VERMISCHTES

Über den Zustand der großen Haarlemer Gemälde
des Frans Hals, der infolge der Kälte zu Beginn dieses
Jahres Besorgnis erregte, werden jetzt beruhigende Fest-
stellungen gemacht. Die Farben sind nirgends beschädigt
oder verdorben. Es handelt sich nur um die Niederschläge
von Wasserdämpfen auf dem Firnis, und da dieser wieder
durchscheinend gemacht werden kann, ist es möglich, den
alten Zustand wiederherzustellen. Dann sollen vom kom-
menden Winter an alle Gemälde des größten Haarlemers
wieder an ihre ursprünglichen Plätze kommen.

Ludwig von Hofmann hat im Weimarer Museum
zurzeit Gemälde ausgestellt nebst Skizzen, die von seiner
Orientreise stammen. — Seine dekorativen Malereien
für die Jenaer Universität sind kürzlich aus dem Wei-
marer Atelier des Künstlers nach ihrem Bestimmungsort
übergeführt worden, sie sollen das Fakultätszimmer im
Obergeschoß des Hauptstocks schmücken.

X Vorträge zur Geschmacksbildung des deut-
schen Kaufmanns wird im Oktober der Deutsche Ver-
band für das kaufmännische Unterrichtswesen im Verein
mit dem Deutschen Werkbund in Berlin veranstalten. Den
Zyklus, der in der Aula der Handelshochschule abgehalten
werden wird, eröffnet Direktor Dr. Peter Jessen mit einem
allgemeinen Thema (»Die Notwendigkeit der Geschmacks-
bildung für den deutschen Kaufmann«), während Dr. Paul
Kreis (Tübingen), Prof. Dr. Schmid (Aachen) und Herr
Karl Ernst Osthaus (Hagen) über »Die Stoffe«, »Die
Färbung und sonstige Behandlung der Stoffe«, über »Mode
und Geschmack«, »Schaufenster- und Innendekoration«
sprechen werden.

Zu dem Artikel »Ein Prachtwerk über Velazquez«
in Nr. 32 der »Kunstchronik«. Die Photographische

Gesellschaft in Berlin ersucht uns, mitzuteilen, daß mit
wenigen Ausnahmen die reproduzierten Bilder von ihr
selbst aufgenommen worden sind.

Die Bildersammlung König Leopolds II. Der
König der Belgier hat dem Alten Museum zu Brüssel
einen Besuch abgestattet, und zwar im strengsten Inko-
gnito. Nur vom Chef seiner Zivilliste, Baron Goffinet, be-
gleitet, benutzte er selbst die Diensttreppe des Museums,
um von niemandem gesehen zu werden. In Begleitung
des ihn erwartenden Vertreters der Museumskommission,
Herrn Cardon, durchwanderte er alsdann die Säle. Die
Meinungen über den Zweck dieses Besuches gehen aus-
einander. Die dem Könige Wohlgesinnten behaupten, der
Monarch beabsichtige die aus 250 Nummern bestehende
Sammlung seiner modernen Bilder dem Brüsseler Museum
zum Geschenk zu machen und habe für sie den ihm zu-
sagenden Platz aussuchen wollen. Die Mehrheit aber,
die das besser zu wissen meint, gibt dem Besuche des
Museums seitens des Königs eine andere Auslegung, die
allerdings alles für sich hat und übereinstimmt mit der
früheren Meldung von dem bevorstehenden öffentlichen
Verkaufe seiner Galerie moderner Bilder. Danach ginge
König Leopolds Wunsch dahin, diesem spätestens für No-
vember angesetzten Verkauf eine öffentliche Ausstellung
der Bilder voraufgehen zu lassen, um auf diese Weise den
Wert der Gemälde besser in die Augen springen zu lassen.
Man ergänzt diese Meldung noch dahin, daß der König
bereits versucht habe, auch seine modernen Bilder durch
Verkauf unter der Hand loszuschlagen, daß ihm aber, bis
auf einige de Brakeleer und Alfred Stevens und einiges
Mobiliar, keine ihn befriedigende Angebote gemacht
worden seien. Aus diesem Grunde habe er sich ent-
schlossen, den Weg der öffentlichen Ausstellung, gefolgt
von der öffentlichen Versteigerung an den Meistbietenden
zu wählen. Die letzten halbamtlichen Nachrichten lauten
dahin, daß die Ausstellung der Sammlungen des Königs
— auch die Kunstmöbel und kunstgewerblichen Gegen-
stände von künstlerischem Werte werden in dieselbe ein-
begriffen sein — gegen ein Eintrittsgeld zu besichtigen
sein wird, welches der Unterstützungskasse der belgischen
Künstler ohne Abzug zu gute kommen wird. Der spätere
Verkauf soll in Paris erfolgen. a. r.

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Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E, A. Seemann, Leipzig, Querstraße 13
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