Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

DOI Artikel:
Gurlitt, Cornelius: Aus den sächsischen Archiven, [5]: Goldschmiede des 16. Jahrhunderts am sächsischen Hofe
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0254

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aus den sächsischen Archiven.

von Lornelins Gnrlitt.

III.

Goldschmisde des 16. Iahrhunderts am sächsischen !)ofe.
(Fortsetzung.)

Wir wissen aus Ch. Daviller, Reollsrellas
8nr I'orlvvrsris (Paris 1879), daß Pedrv
Martinez in Granada 1531 und Francesco
Martinez in Sevilla von 1554 an^) als
Goldschmiede thlitig waren. Doch wird ein
Jakob Martinez nicht genannt. Was er in
Dresden geschaffen, vermag ich nicht anzugeben.

Meischner, Georg, Goldschmied zu
Leipzig, schickte 12 Ringlein mit Rubinen an
Hieronimus Kramer. Der Notiz fehlt das
Datum. (Jnvent. 1541—1662, Loc. 8694).

Meusenhall, Jsak von, erhielt am
8. Mai 1590 45 Fl. für 2 Ohrgehänge mit 7
Diamanten (ebendas.) und am 11. Juni d. I.
500 Fl. für ein Knstchen und einen Spiegel
von Ebenholz (ebendas.). Die Akten geben
keine Nachricht darüber, ob Meusenhall ein
Künstler oder Händler war, doch dürfte das
letztere wahrscheinlicher sein.

Packabusch, Goldschmied zuLeipzig, wurde
am 14. Okt. 1585 nach Dresden berufen, da
der kleine Sekretring des Kurfürsten neu ge-
färbt(?) werden muß und er der einzige ist,
der dies zu machen versteht. Der Kurfürst wollte
sich von seinem Ringe nicht treunen (Kop. 501,
Fol. 304).

Philippis, Josep von, „venedischer
Jubelirer", erhielt am 26. Febr. 1587 685 Fl.
sür 28 große orientalische Granaten, 2 Kar-
neole und 11 Täfelchen orientalischen „labis la-
snlis", die zu einem Pferdeschmuck gebraucht
wurden.

1) Jn dem Werke steht seltsamerweise: von 1SS4
—1S47, was vermutlich ein Druckfehler ist.

Puchelst, Barthel, Goldschmied zu Dres-
den, erhielt am 18. Okt. 1583 die Erlaubnis
an der Schmelzhütte zu Dresden sein Gekrätz
zu schmelzen.

Rahser, Hans, Goldschmicd zu Augs-
burg, war am 17. Dez. 1585 bei einem Edel-
steinhandel des Kurfürsten in Dessau zugegen
(Silberkämmerei 1543—1681, Loc. 8693), bei
welchem

Reiuhardt, Valtin, fürstlich Anhalti-
scher Hosgoldschmied zu Dessau, Gold und Sma-
ragden dem Kurfürsten abließ.

Reser, Johann, der gleichfalls als
Augsburger Goldschmied genannt wird, verkaufte
am 24. August 1583 ein Halsband „mit einem
anhängenden kleinoth" für 2000 Fl. als Hoch-
zeitsgeschenk für Friedrich Wilhelm, Herzog zu
Sachsen, an Kursürst August. Rayser und Re-
ser dürften eine Person sein.

Rutiger von Nürnberg erhielt 1542
1200 Fl. „vor kleinot vnd ringe in der heim-
fart" (Neujahrsmarkt 1542, Loc. 7342).

Saida, Adam, Goldschmied zu Torgau
machte silberue Heften für den kurfürstlichen
Haushalt. 30-April1563(Tageregister 1563/64,
Loc. 8679).

Sanger, Hieronimus, Goldschmied zu
Marienberg, wurde am 20. August 1558 er-
mordet (Kop. 277, Fol. 356).

Schwedler, Abraham, Goldschmied zu
Dresden. Über diesen hervorragenden Meister
behalte ich mir vor später weitere Auskunft zu
erteilen. Ebenso über Urban Schneeweiß,
Wendel unter der Linden und Mertten
Alnpeck.
 
Annotationen