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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 5.1889

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Heft 1
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Kleine Mitteilungen / Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.3586#0017

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Vorlage für dcii Ciscliruntcrricht. Modcllirt von Klouvck.

Klollceks Vorlageil sür den iLiselirunterricht.

r. r. — Angesichts der Thatsache, daß die
Lehrmittel für den knnsttechnischen Unterricht
noch so ziemlich im Anfang ihrer Entwickelung
stehen, wird der Leserkreis dieses Blattes sich
unzweifelhaft für eine Vorlagensammlung inter-
essiren, welche in den Fachkreisen längst die
verdiente Beachtung und Wertschätzung gefunden
hat. Die Sammlung, von welcher wir zwei
Proben in zwei Dritteln der Aussührungsgröße
mitteilen, besteht aus fünfzehn ornamentalen
Reliefs, deren Originale in Kupser getrieben
und auf das eingehendste durchciselirt sind. Von
diesen sind galvanische Abschläge genommen, die
ebcnfalls vom Ciseleur sorgfältig überarbeitet
sind. Wenn so die erste Entstehung dcr orna-
mentalen Formen und ihre Oberfläche-Behand-
lung dieselben speziell für den Ciseleur zu
geistreichen Mustern macht, so ist die ganze Be-
handlung des Ornamentes so prägnant im Me-
tallstil gehalten, daß dasselbe jeder Schule, in
welcher Metallarbeiter ansgebildet werden, auch
zum Zeichnen oder zum Modelliren in Wachs
sich ganz allgemein nützlich erweisen wird. Die
Formen der fünfzehn Vorlagetafeln, bewegen

sich hauptsächlich im Stil dcr italicnischcn Ne-
»aissance; ein Teil benutzt Motive des Alde-
grever-Ornamentes, ein anderer neigt sich zn
den Formen dcr Spätzeit, Barock und Nokoko
hinüber.

llber die Pcrson des Autors sci »och ge-
stattet, mitzuteilen, daß Herr Profcssor Kloueek
jetzt in Prag als Fachlehrer an der Bildhauer-
klasse der k. k. Kunstgewerbeschule wirkt. Er
genoß seine künstlerische Ausbilduug in Wicu
im österreichischen Muscum als Schüler des
Prof. König, nachdem er vorher u. a. auch im
Atelier von Otto Lessing in Berlin die deko-
rative Plastik praktisch geübt hatte. Von Wien
nahm er 1884 einen Ruf als Fachlehrer an
die Kunstgewerbeschule in Frankfurt a. M. a»,
wo er bis Anfang dieses Jahres wirkte und
wo auch die iu Rede stehendc Vorlagcnsamm-
lung entstanden ist. Es mag nicht nnerwähnt
bleiben, daß Professor Kloucck fiir dieselbe
Anstalt eine Sammlung großcr Oruamentvor-
lagen im Stil dcr italicnischen Renaissance mo-
dellirt hat, dcnen ebcnfalls eine weiterc Nutz-
barmachung zu wünschen wäre.
 
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