DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:Pabst, Arthur: Die deutsch-nationale Kunstgewerbeausstellung in München 1888, [1]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3586#0024
Kunstgcwi'rbeblatt. 5. Iahrgang.
No. 2.
Die deutsch-nationale Kunstgewerbeausstellung
in ^Nünchen s888.
Von Arthur j)abst.
Seit im Jahre 1876 die Kunstgewerbe-
ausstellung in München glänzend eingeschlagen
war, ist wiederholt der Wunsch aufgetaucht und
in verschiedenen Versammlungen und Kongressen
ausgesprochen worden, daß die Wiederholung der-
artiger Ausstellungen — und zwar auf Grund
des Münchener Programmes von 1876 — in
bestimmten Zwischenräumen zweckmäßig sei. Es
lag nahe, die nächste größere Ausstellung in der
Reichshauptstadt zu veranstalten, zumal die
Berliner Gewerbeausstcllung 1879 den für viele
Besucher überraschcndcn Beweis erbracht hatte,
daß auch im Norden das Kunsthandwerk in
mächtigem Ausschwung begriffen sei, daß dort
oben dem Süden, der srüher glaubte, Kunst
und Kunsthandwerk in Erbpacht zu haben,
ein ebenbürtigcr Genosse erwachsen sci. Seit
dieser Zeit datirt erst der zunehmende Besuch
Berlins durch süddeutsche Jndustrielle, und in
überraschender Weise haben die Musterlager
süddeutscher Fabriken daselbst zugenommen.
Wirklich hatte es den Anschein, als ob im Jahre
1884 eine deutsche Kunstgewerbeausstellung in
Berlin stattfinden solle. Ein Komitee hatte sich
gebildet, das neue Landesausstellungsgebäudc
war fertig, der Verband deutscher Kunst-
gewerbevereine hatte den Berliner Verein in
Rücksicht auf das Unternehmcn zum Vorort ge-
wählt. kurz alles lag möglichst günstig — und
dvch kam die Sache nicht zu stande. Warum?
hat eigentlich niemand ersahren. Daß eine
Ausstellung von großem Nmfang, cine „deutsch-
uationale", mag sie auch von privater Seite
ausgehen, mindestens die moralische Nnter-
__stützung der Negierung haben muß, liegt auf
Jig. I. Kammofcn. Entworscn von A. Heydcn. Hand. Auch die Berlincr Gewerbeaus-
°u?l!ksührl von C. H. Schmidi in Berlin. stellung 1879, welche allerdings ganz oyne
Äunstgewcrbeblall. v. .,
No. 2.
Die deutsch-nationale Kunstgewerbeausstellung
in ^Nünchen s888.
Von Arthur j)abst.
Seit im Jahre 1876 die Kunstgewerbe-
ausstellung in München glänzend eingeschlagen
war, ist wiederholt der Wunsch aufgetaucht und
in verschiedenen Versammlungen und Kongressen
ausgesprochen worden, daß die Wiederholung der-
artiger Ausstellungen — und zwar auf Grund
des Münchener Programmes von 1876 — in
bestimmten Zwischenräumen zweckmäßig sei. Es
lag nahe, die nächste größere Ausstellung in der
Reichshauptstadt zu veranstalten, zumal die
Berliner Gewerbeausstcllung 1879 den für viele
Besucher überraschcndcn Beweis erbracht hatte,
daß auch im Norden das Kunsthandwerk in
mächtigem Ausschwung begriffen sei, daß dort
oben dem Süden, der srüher glaubte, Kunst
und Kunsthandwerk in Erbpacht zu haben,
ein ebenbürtigcr Genosse erwachsen sci. Seit
dieser Zeit datirt erst der zunehmende Besuch
Berlins durch süddeutsche Jndustrielle, und in
überraschender Weise haben die Musterlager
süddeutscher Fabriken daselbst zugenommen.
Wirklich hatte es den Anschein, als ob im Jahre
1884 eine deutsche Kunstgewerbeausstellung in
Berlin stattfinden solle. Ein Komitee hatte sich
gebildet, das neue Landesausstellungsgebäudc
war fertig, der Verband deutscher Kunst-
gewerbevereine hatte den Berliner Verein in
Rücksicht auf das Unternehmcn zum Vorort ge-
wählt. kurz alles lag möglichst günstig — und
dvch kam die Sache nicht zu stande. Warum?
hat eigentlich niemand ersahren. Daß eine
Ausstellung von großem Nmfang, cine „deutsch-
uationale", mag sie auch von privater Seite
ausgehen, mindestens die moralische Nnter-
__stützung der Negierung haben muß, liegt auf
Jig. I. Kammofcn. Entworscn von A. Heydcn. Hand. Auch die Berlincr Gewerbeaus-
°u?l!ksührl von C. H. Schmidi in Berlin. stellung 1879, welche allerdings ganz oyne
Äunstgewcrbeblall. v. .,